Tresor-Sicherheitsstufen

Welche Sicherheitsstufen gibt es denn bei Tresoren und Safes? Ich kenne auch leider nicht den Unterschied zwischen der Bezeichnung feuerfest und feuersicher. Wer kann mich bitte schlau machen? MvFG und vielen Dank im Voraus.

Hallo,

die Sicherheitsstufe richtet sich nach dem was in dem Tresor untergebracht werden soll (Wert der Gegenstände). Wenn Sie z.B. viel Schmuck und wichtige Dokumente unterbringen sollen, dann rechnen Sie den Wert in etwa zusammen und können dann die Sicherheitsstufe festlegen. Hier sind die Staffelungen beginnend bei 2.500 EUR und gehen gestaffelt bis 300 / 400 TEUR. Wichtig zu wissen ist, dass wenn der Tresor an die Alarmanlage angeschlossen wird, sich der Versicherungswert verdoppelt.
Soll der Tresor nicht versichert werden, steht aber in einem eher selten genutzten Gebäude, bzw. ist längere Zeit unbeobachtet, empfiehlt es sich die Sicherheitsstufe eher höher anzusiedeln (empfehlenswert ab VdS Klasse II). Hier haben Sie eine Notverriegelung und die Zugriffswerte für die Einbrecher sind entsprechend hoch!
Sollen wichtige Dokumente untergebracht werden, empfiehlt sich die Sicherheitsstufe zzgl. der Feuersicherheitsstufe S60P zu verwenden. Dies bedeutet, dass Dokumente 60 Minuten feuergeschützt untergebracht sind. Lassen Sie sich bitte nicht nach UL-Norm beraten / ein. Das Problem hierbei ist, dass die Dokumente nicht genügend geschützt sind, wenn es mal brennen sollte! Feuerfest ist eigentlich jeder Tresor, denn dies bedeutet lediglich, dass der Tresor aus nicht brennbarem Material besteht (und Stahl brennt ja bekannter Maßen nicht!!!).

Bei Fragen, bitte fragen!

Achten Sie immer auf das Schild an der Türinnenabdeckung des Tresores (in der Regel oben rechts):

VDMA - Das Gütezeichen für geprüfte Qualität
Alle Produzenten, die Tresore der VDMA-Sicherheitsstufe »A« und »B« nach der VDMA-Norm 24992 produzieren, müssen seit 1996 nach dem zertifizierten Qualitätsmanagementsystem DIN EN 9001 oder DIN EN 9002 arbeiten. Die nach der VDMA-Norm eingestuften Tresore sind mit einem VDMA-Typenschild an der Türinnenseite gekennzeichnet.
Durch das VDMA-Typenschild ist es Ihrer Versicherung möglich, eine entsprechende Versicherungs-Einstufung vorzunehmen. Die VDMA-Typisierung garantiert dem Käufer zertifizierte und gleichbleibende Produktqualität. Außerdem dient es zur Identifizierung des Herstellers und der Leistungsbeschreibung des Tresors.
Beachten Sie, dass Ihr Tresor nach dem Kauf nicht automatisch versichert ist. Teilen Sie Ihrer Versicherung schriftlich und eingeschrieben mit, welchen Tresor Sie zu versichern wünschen.
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Einbruchschutz nach VDMA 24992 (Stand Mai 1995)

Sicherheitsstufe »A«
Leichter Einbruchschutz, kein Schutz bei Bränden, einwandiger Stahlschrank
Versicherbar in Deutschland (!):
Bis Euro 1.500,– bei gewerblicher oder privater Nutzung

Sicherheitsstufe »B«
Begrenzter Einbruchschutz, Schutz gegen leichte Brände.
Doppelwandiger Stahlschrank mit Feuerschutzisolierung.
Versicherbar in Deutschland (!):
Gewicht ab 200 kg bis Euro 40.000,– bei privater Nutzung
Gewicht ab 200 kg bis Euro 2.500,– bei gewerblicher Nutzung
Gewicht ab 300 kg bis Euro 40.000,– bei privater Nutzung
Gewicht ab 300 kg bis Euro 10.000,– bei gewerblicher Nutzung

VdS - Das Gütezeichen für geprüfte Qualität

Die VdS-Prüfplakette auf der Innenseite jedes VdS-geprüften Tresors ist das Gütesiegel für geprüfte und gleich bleibende Produktionsqualität. Das Gütesiegel dient auf der einen Seite, um den Hersteller identifizieren zu können und auf der anderen Seite ist Ihre Versicherung bereit, den Tresor entsprechend der Beschreibung zu versichern.
Der VdS-Prüfung liegt auch ein physischer Test zugrunde, bei dem die Funktionalität und die Einbruchsicherheit des Tresors getestet wird. Es genügt also nicht, nur genormte Erzeugungsvorschriften zu erfüllen, sondern es werden echte Einbruchversuche durchgeführt.
Die Einbruchsicherheit der Tresore wird nach Widerstandseinheiten (RU = Resisting Unit) getestet.

Eine Widerstandseinheit ist ein Messwert, der sich aus der Verbindung von Einbruchswerkzeugen und Zeit ergibt. Ein Tresor mit z. B. 80/120 RU muss im Test zunächst 80 Widerstandseinheiten standhalten, bis eine Öffnung erreicht wurde, die einen Teilzugriff auf den Inhalt des Tresors ermöglicht. Der Tresor muss darüber hinaus insgesamt 120 Widerstandseinheiten standhalten, bis ein Vollzugriff auf den gesamten Inhalt des Tresors möglich ist.
Beachten Sie, dass Ihr Tresor nach dem Kauf nicht automatisch versichert ist. Melden Sie dies schriftlich und eingeschrieben Ihrer Versicherung mit Angabe des Tresortypes und der VdS-Einstufung.

Wertschutzschränke unter 1000 kg müssen am Aufstellungsort fest verankert werden.
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VdS-Sicherheitsstufe 0/N
Versicherung bis Gewerblich Euro 10.000,–
Privat Euro 40.000,–

VdS-Sicherheitsstufe I
Versicherung bis Gewerblich Euro 20.000,–
Privat Euro 65.000,–

VdS-Sicherheitsstufe II
Versicherung bis Gewerblich Euro 50.000,–
Privat Euro 100.000,–

VdS-Sicherheitsstufe III
Versicherung bis Gewerblich Euro 100.000,–
Privat Euro 150.000,–

VdS-Sicherheitsstufe IV
Versicherung bis Gewerblich Euro 150.000,–
Privat Euro 250.000,–

VdS-Sicherheitsstufe V
Versicherung bis Gewerblich Euro 250.000,–
Privat Euro 250.000,–
In der Sicherheitsstufe V sind höhere Versicherungssummen nach
individueller Vereinbarung mit Ihrer Versicherung möglich.

Unterschied zwischen der Bezeichnung feuerfest und feuersicher gibt es glaube ich nicht. Es ist nur Beschreibungstext des Herstellers oder des Händlers. Achten Sie immer auf das Schild an der Tür - Innenabdeckung des Tresors (in der Regel oben rechts).
Die richtig geprüfte feuersichere (brandsichere, feuerfeste…)Tresore haben auf diesem Schild eine von beiden Bezeichnungen drauf:
S … P
oder
S … DIS
Alles anderes ist Murks, - keine echt geprüfte Feuersicherheit, im besten Fall - Schutz gegen leichte Brände (nicht genau definiert).
Richtig geprüfte Feuersicherheit:

VDMA - Das Gütezeichen für geprüfte Qualität und Feuerwiderstand mit »Braunschweig-Test«

Der »Braunschweig-Test«

Testverlauf in Kurzform: Der »Braunschweig-Test« gliedert sich in zwei Teile und es werden dabei stets zwei identische Schränke verwendet.

Teil 1: Feuerwiderstandstest: Die Zeitspannen des Testes entnehmen Sie bitte der jeweiligen
Güteklasse (siehe unten). Dabei dürfen die max. erlaubten Temperaturerhöhungen in dieser Zeitspanne im Schrankinneren nicht überschritten werden.

Teil 2: Feuerstoß- und Sturztest: Der baugleiche Schrank wird in einem bereits erhitzten Brandraum innerhalb 30 Minuten auf 1090° C erhitzt. Nach dem Abstellen der Brenner erfolgt innerhalb 4 Minuten ein Sturztest aus einer Höhe von 9,15 Meter auf ein Kies- oder Schotterbett. Nach dem Sturztest wird der Schrank erneut 30 Minuten auf 840°C erhitzt. Anschließend verbleibt der Schrank im Brandraum, bis eine deutliche Abkühlung erfolgt ist. Der an der Technischen Universität in Braunschweig durchgeführte Test ist weltweit einer der bekanntesten und meistgebräuchlichsten Feuer- und Sturztest für Tresore und Dokumentenschränke. Er wird in vier Güteklassen eingeteilt.
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Feuerschutz nach »Braunschweig-Test« VDMA 24 991

Güteklasse S 60 P
(Feuerwiderstand 1 Stunde für Papierdokumente)
1 Stunde Dauertest bei 1090°C sowie Feuerstoß- und Sturzprüfung aus 9,15 m
Höhe (max. zulässige Temperaturerhöhung im Schrankinneren 150°C).

Güteklasse S 120 P
(Feuerwiderstand 2 Stunden für Papierdokumente)
2 Stunden Dauertest bei 1090°C sowie Feuerstoß- und Sturzprüfung aus 9,15
m Höhe (max. zulässige Temperaturerhöhung im Schrankinneren 150°C).

Güteklasse S 60 DIS
(Feuerwiderstand 1 Stunde für Disketten-Datenträger)
1 Stunde Dauertest bei 1090°C sowie Feuerstoß- und Sturzprüfung aus 9,15 m
Höhe (max. zulässige Temperaturerhöhung im Schrankinneren 30°C).

Güteklasse S 120 DIS
(Feuerwiderstand 2 Stunden für Disketten-Datenträger)
2 Stunden Dauertest bei 1090°C sowie Feuerstoß- und Sturzprüfung aus 9,15 m
Höhe (max. zulässige Temperaturerhöhung im Schrankinneren 30°C).