Trinkgeld für den Geber

Moin,

habe mich nach erneutem Ansehen von Casino Royale gefragt, ob es üblich ist, dem Geber Chips als Trinkgeld zu geben?
Bei diesem Film gibt Bond dem Geber einen Chip, der eine halbe Million wert ist. Kann der Kerl den nun einlösen und sich zur Ruhe setzen?

Danke und Gruß,

Florian

Trinkgeld beim Spiel
Grüezi,

beim Spielgewinn ist es üblich einen „Tronc“ in Höhe des Einsatzes zu geben. Wer dabei noch angeben muss, murmelt ein „pour vous“, ansonsten gibt man diskret und kommentarlos.
Üblicherweise wird der Tronc noch am Tisch gegeben (an den meisten Tischen kann gar ein extra Schlitz in der Tischplatte, in unmittelbarer Nähe des Gebers bemerkt werden). Diese Trinkgelder kommen alle in einen grossen Topf und werden unter den Angestellten verteilt.

Ich hoffe, dass diese Einlassung hilfreich im Sinne der Anfrage war

Freundliche Grüsse
Ray

Moin,

danke für die Antwort.
Allerdings verstehe ich nicht „in Höhe des Einsatzes“, dann hätte der Gewinner ja gar nichts mehr vom Gewinn und die Geber verdienen mit Abstand am meisten am Tisch oder verstehe ich da was falsch?

Danke und Gruß,

Florian

Einsatzhöhe
Hallo Florian,

mit der „Höhe des Einsatzes“ ist der erste Spieleinsatz gemeint.
Beim Poker, z.B. der Grundeinsatz (um überhaupt mitspielen zu dürfen)
Beim Blackjack (oder auch 17 + 4 - das ist das gleiche Spiel) auch der Grundeinsatz
Beim Roulette der gesetzte Einsatz

Falls Dir das nicht klar ist, empfehle ich Dir den Besuch in einem Casino - beim Beobachten oder beim Mitspielen wird Dir ganz schnell klar, was gemeint ist.

Freundliche Gruss
Ray

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Hallo Florian,

Allerdings verstehe ich nicht „in Höhe des Einsatzes“, dann
hätte der Gewinner ja gar nichts mehr vom Gewinn und die Geber

Nein, das natürlich nicht. Es geht zunächst einmal darum, den Croupiers überhaupt Trinkgeld zu geben, denn das ist ihre Haupteinahmequelle. Die meisten von ihnen kriegen nämlich nur ein dürftiges Festgehalt.

Wenn Du nur auf sog. einfache Chancen (z.B. Rot/Schwarz, Pair/Impair) setzt, dann weiß ich nicht, was Du geben soltest. Gib einfach was wenn Du den Tisch verläßt; sei nett zu ihnen.

Wen Du aber auf eine Zahl gesetzt hast und gewinnst, ist „ein Stück für die Bank“ üblich, und zwar sofort. Hast Du also 20 € gesetzt, dann gibst Du eben einen 20 € Jeton.

Gruß,

Tim

Moin,

der Ausdruck ‚Trinkgeld‘ ist in der Branche sehr unbeliebt und
passt inhaltlich auch nicht. Mit Trinkgeldern meint man üblich-
erweise ein zusätzliches Aufgeld aud die eigentliche Bezahlung.

Wenn ich in einem Gasthaus 27,10 € zu zahlen habe und 30 €
gebe sind 2,90 € Trinkgeld als Belohnung für guten Servce,
Freundlichkeit usw… Das reguläre Gehalt wird aber aus den
27,10 € finanziert.

Im deutschen Spielcasino dagegen sind diese ‚Trinkgeld‘-Zah-
lungen die einzige Gegenleistung für die Arbeit der Angestellten.

… Trinkgeld zu geben, denn das ist ihre Haupteinahmequelle.
Die meisten von ihnen kriegen nämlich nur ein dürftiges Festgehalt.

In den deutschen (!) Spielkasinos, in denen ich den Tarifvertrag
kenne, wird auch das garantierte Festgehalt aus dem Tronc, d.h.
aus der Summe aller ‚Trinkgelder‘ bezahlt. Und nicht nur nur der
Croupier, sondern auch Türsteher, Garderobenkräfte und die ganze
Verwaltung werden aus diesem Topf bezahlt. Selbst der Personal-
chef bekommt pro Arbeitsstunde einen bestimmten Anteil des
monatlichen Trinkgeldaufkommens. Die Höhe dieses Anteils hängt
von Ausbildung, Dienstjahren, Fähigkeiten und Tätigkeit ab.

Wen Du aber auf eine Zahl gesetzt hast und gewinnst, ist „ein
Stück für die Bank“ üblich, und zwar sofort. Hast Du also 20 €
gesetzt, dann gibst Du eben einen 20 € Jeton.

Also vom Gewinn von 700 € gibst du 20 € ‚für die Angestellten‘.
Mathematisch ruiniert das zwar langfristig jede Milchmädchen-
rechnung über Gewinnquoten - aber es gehört sich so.

Bei Black Jack ist es üblich beim ‚Black Jack‘, d.h. wenn der
Spieler As und Bild oder 10 hat und die Bank nicht, einen Obulus
‚für die Angestellten‘ zu geben. Dann bekommt man für z.B. 20 €
Einsatz 30 € Gewinn anstelle von 20 € wenn der Spieler sonstwie
gewinnt. Von diesen 10 € ‚Extragewinn‘ ist es üblich die Hälfte
zu spenden. Daher bekommt man die 30 € auch schön in einem
20er und 2 5er Cetons ausgezahlt.

Viele Grüße

Jake

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Bei diesem Film gibt Bond dem Geber einen Chip, der eine halbe
Million wert ist. Kann der Kerl den nun einlösen und sich zur
Ruhe setzen?

Da im Film „Hausjetons“ verwendet werden (da die Gewinnsumme ja festgelegt ist), welche man nicht für Geld eingetauscht hat, ist der Chip genau genommen garnix wert :frowning:

Gruß,

Myriam