Servus,
Gruuscht = Krempel, zusammen-/durcheinandergeworfenes Zeug. Die Gruuschtkischta ist die Kiste, die man in jeder ehrlichen Werkstatt findet, wo alles, was man noch irgendwie einmal brauchen könnte, zu finden ist. Heute habe ich im Fahrradladen erfreuliche Bekanntschaft mit einer Gruuschtkischta gemacht: Zuerst hatte mir der Fahrradladenmann gesagt, es gäbe keine Daumenschalter für Umwerfer mit zwei Stufen mehr, weil man entweder drei Kettenblätter oder eine ganz andere Technik habe; vielleicht könnte er noch einen bestellen. Ich war kaum daheim, als er schon angerufen hat: „Ich habe noch einen zweistufigen Daumenschalter gefunden!“.
Im erzählten Fall Ursel ist Oine aus em Herrgott seiner Gruuschtkischta eine, bei der nichts richtig zusammenpasst, überall harzet es: Sie ist halt zusammengestellt aus den Teilen, die grad noch zu finden waren.
Die Geschichte von der Allgäuer Schöpfung habe ich hier schon öfter einmal erzählt, da kommt es auf einmal mehr nicht an:
Bei der Allgäuer Schöpfung hat der Herrgott Adam und Eva nicht aus Scherben gemacht, sondern aus Holz. Als er jetzt den Eichenkloben für den Adam grob zugehauen hatte, wurde es Mittag und der Schöpfer begab sich zur Suppe und hernach zur Siesta. Wie er jetzt weiter schaffen wollte, musste er sehen, daß sein Adam die ganze Zeit in der Sonne gestanden hatte, der grob behauene Kloben war voller Risse und Schrunden. Er besah sich den Schaden und sagte: „S’ Futtkeia dät me kränka - s’ischt scho-n-e-n-Arbet gsei. Abr en Menscha git sällar Kloba schandahalber ou nummameh. Ah wa, nochat mache halt en Allgaier drvo!“
In diesem Sinne
MM