Hallo Seni3004,
ich verwende 11.04 als Live-Version auf einer USB-Festplatte und auf meinem ~15 Zoll Notebook mit 1280×800 kann ich dem Konzept im Vergleich zum klassischen Gnome schon einiges abgewinnen, wenn man sich erst mal drauf einlässt. Auf einem 16:9 oder 16:10 Display ist der Platzvorteil durch die Integration der Fensterleiste im Panel nicht von der Hand zu weisen.
Aber wie ich gerade schon erwähnte: Unity ist ein anderes Konzept als Gnome 2 und daher wird man sich damit nur wohl fühlen, wenn es zum persönlichen Bedienungsstil passt – da hat jeder eine andere Form von Intuition und daher spielt das auch keine so große Rolle, was einige Andere davon halten. Meiner Meinung nach lässt sich Unity nur effizient bedienen, wenn man kein 100%iger Mausschubbser ist, sondern sich die Verwendung von ein paar Shortcuts angewöhnt. Einige Compiz-Plugins gewinnen ebenfalls an Wichtigkeit, wie beispielsweise Fenster-Skalieren, mit dem man Alle offenen Fenster auf dem Bildschirm anzeigen lassen kann.
Ich denke mal dass Canonical sich des Gegenwindes bewusst war, denn wenn man sich an (glaube ich) letztes Jahr zurück erinnert, war mal im Gespräch, den Doppelklick durch den Einfachklick zu ersetzen und da ging es nur um das Ändern der Standardeinstellung, d.h. man hätte es auf jeden Fall noch ändern können und selbst bei dieser Kleinigkeit haben sich sehr viele Leute fürchterlich aufgeregt.
Eine Bevormundung ist Unity meiner Meinung nach auch nicht, denn bei 11.04 wird immer noch Gnome 2 mitgeliefert (man kann es im Anmeldebildschirm auswählen). Irgendwas muss halt als Standard gestartet werden aber man kann alles umstellen, deinstallieren, installieren, hat die Wahl zwischen verschiedenen Distributionen – so what?
Wenn man das aus der Sicht von Firmen oder Institutionen sieht, ist das sicher kritischer zu sehen aber immerhin wurde Unity den Nutzern nicht in einer LTS-Version (10.04) unter die Nase gerieben.
Natürlich gibt es aber auch bei mir etwas, das mich trotz der Aufgeschlossenheit von der Unity-Installation abhält
Da ich eine schwache Grafikkarte im Notebook habe und trotzdem damit spiele, muss ich Compiz deaktivieren können, um eine befriedigende grafikleistung zu bekommen. Mittlerweile gibt es Unity 2D aber der Wechsel von 3D auf 2D im laufenden Betrieb, wie man es von Compiz und Metacity kannte, ist nicht implementiert. Des Weiteren gibt es im Unity-Starter ein paar Einträge, die ich nicht drin haben möchte und da fehlt es mir noch etwas an Konfigurierbarkeit.
Eigentlich sind auch das nur Peanuts. Da ich aber keine Versioneritis habe, schaue ich einfach mal, wie es sich entwickelt.