Überraschende Quarantäne-Anordnung in Klinik

Hallo liebe Experten!

Ich befinde mich derzeit in einer Psychosomatischen Klinik.
Heute morgen hatte ich meinen zweiten Impftermin und hatte von der Klinik aus die Erlaubnis, gestern abend heimzufahren (2,5 h Autofahrt), mich heute früh impfen zu lassen und danach direkt zurück in die Klinik zu kommen.

Vorgesehen war bei Rückkehr ein PCR-Test und Quarantäne auf dem Zimmer bis das Ergebnis vorliegt.

Es wurde nun aber kein PCR-Test gemacht, sondern es hieß, ein PCR-Test mache ja erst nach Tagen Sinn, das wäre aber der Samstag und weil da nicht getestet würde, könne der erst Montag stattfinden, das Ergebnis dann Dienstag kommen - und ich müsse nun bis Dienstag morgen in Quarantäne auf meinem Zimmer bleiben.

Kann das rechtens sein?

1.Wurde etwas anderes vereinbart. Niemand sagte mir 5 Tage Quarantäne vorher, sonst hätte ich den Impftermin verschoben. Die Absprachen sind allerdings nur mündlich.

  1. Die Inzidenz hier am Ort liegt bei 5,1. Kann es da wirklich gerechtfertigt sein, jemanden 5 Tage in „Isolierhaft“ zu nehmen, ohne das vorher angekündigt zu haben?

  2. Jeder Patient kann hier jederzeit in die Stadt fahren, einkaufen fahren - da kräht kein Hahn danach, dass dann 10 mal soviele Kontakte stattfinden wie bei mir beim Impfen - ich war allein zuhause und hatte lediglich Kontakt zu den Mitarbeitern des Impfzentrums.

Mich hat das hier total von den Socken geholt.
Bei mir fallen nun 2 ganze Therapietage aus, zudem kann ich weder Sport machen noch soziale Kontakte haben. Vom Essen, dass man mir aufs Zimmer bringt, fange ich gar nicht erst an.

Wie sollte ich mich in dieser Situation verhalten? Das zieht mich total runter…

Danke und Gruß

Diva

Servus,

ich wäre in dieser Situation wohl ziemlich zufrieden, dass ich in jemandes Obhut bin, der in der Lage ist, auf das Thema „Variante Gamma“ angemessen zu reagieren, auch wenn rund herum fast alles für eine richtig krachende nächste „Welle“ getan wird.

Hängt aber damit zusammen, dass ich vor dem Hintergrund einschlägiger Vorerkrankung an einer Covid-19-Infektion vor der ersten Impfung mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit gestorben wäre, so dass ich alle Eseleien, denen ich in diesem Zusammenhang persönlich begegnet bin, mit einer Art indirekten Todesangst erlebte und umgekehrt jedes Verhalten, das keine Eselei war, als sehr erleichternd wahrgenommen habe.

Ich möchte jetzt nicht im Einzelnen aufzählen, was bei mir schlicht zum eigenen Schutz in der Zeit März 2020 bis Juni 2021 alles ausgefallen ist.

Wie auch immer: Vor Ansteckungen weitestgehend geschützt und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr ansteckend ist man nicht pünktlich mit der zweiten Impfung, sondern erst, wenn nach dieser zweiten Impfung die Immunisierung wirkt. Das sind ein paar Wochen - nach 14 Tagen ist das meiste geschehen.

Vorher muss man natürlich schauen, dass Variante Gamma nach Möglichkeit nicht in Kliniken gelangt, in denen sich nicht vollständig Immunisierte aufhalten.

Schöne Grüße

´MM

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Hallo,
da die Coronaschutzvorschriften Landessache sind, wäre auch hier die Angabe des Bundeslandes oder ein eigener Blick in die Landesvorschriften hilfreich.
Dazu nicht nur die Verordnungen sondern auch evtl. Allgemeinverfügungen anschauen.
Die Vorschriften bei Verlassen eines Krankenhauses sind da etwas strenger, als sonst - schließlich will man einen Eintrag der Krankheit in eine Klinik vermeiden.

Hallo,
aktuell versuchen sie, die Variante Delta fern zu halten.

Servus,

ich schrieb Gamma, weil diese nach meinen (IANAM) Informationen Ansteckungsgefahr, Sterblichkeit und Teil-Resistenz gegen Impfungen in höchst unschöner Weise miteinander verbindet.

Schöne Grüße

MM

Inhaltlich teile ich deine Auffassung weitgehend. Allerdings gibt es drei Punkte, die ich an der Kritik verstehen kann und die ich gegenüber der Klinik auch deutlich kommunizieren würde.

  1. Es war anders vereinbart. Eine Quarantäne, die auf einem Zimmer stattfinden muss, ist kein Spaziergang. Es muss dem Patienten die Möglichkeit gegeben werden, dies frei (!) entscheiden zu können. Es gibt Menschen, die derartiges gar nicht ohne weiteres überstehen würden. Zumal man sich hier in einer psychosomatischen Klinik befindet.
    Außerdem reden wir hier auch von einem materiellen Schaden. Bei einer Maßnahme, die auf 3 Wochen, 15 Tage mit Maßnahmen angelegt ist, sind 2 Tage Ausfall 13 %… da darf man wohl noch mitentscheiden dürfen, ob man nicht eine Impfung eher verschiebt… oder in der Klinik organisiert!

  2. Das Argument, dass Patienten ohne jede Einschränkung aus der Klinik raus und sich im Ort aufhalten dürfen, umgekehrt aber jetzt ein derartiges Gewese wegen der Impfung gemacht wird, sticht. Es scheint nämlich nicht so zu sein, dass man sehr bedacht darauf ist, dass Delta nicht in die Klinik gelangt, sondern man hat einen etwas eigenwilligen Stil gefunden.

Das führt dann zu

  1. Ein Punkt, den ich bereits unter 1 angesprochen habe: Wir reden hier von einer psychosomatischen Klinik. Für diese gilt, dass sie sich gefälligst und zuvörderst um das psychische Wohl der Patienten zu kümmern hat, mindestens aber dieses nicht aus den Augen verlieren darf… Das noch weniger, als es somatische Abteilungen tun dürften.

Die Klinik betätigt sich mit dieser Art der auch unter neutraler Betrachtung in Teilen willkürlich wirkenden Maßnahmen und dem rigorosen Umgang auf der anderen Seite als Treiber, was bestimmte psychosomatische Erkrankungen angeht. Sie kann ihre Patienten damit gesundheitlich Schädigen und das auch noch an dem Teil Gesundheit, für den sie verantwortlich ist.

Damit kommen wir zu einem ganz wichtigen Punkt der vergangenen 1 1/2 Jahre: Es ist nicht alles Corona! Das hat nichts mit Querdenkerei zu tun. Aber es kann und darf nicht alles erlaubt sein, nur weil wir Corona haben. Es dürfen auch nicht andere Aspekte völlig ignoriert werden, nur weil wir Corona haben. Diese Klinik benimmt sich nach 1 1/2 Jahren noch genauso unreflektiert panisch, wie sich Einrichtungen im vergangenen Jahr April und Mai benommen haben. Damals noch bedingt verständlich, heute aber ein NoGo.

Ein Freund von mir hat Ende Mai vergangenen Jahres vor seiner Tür im Rettungswagen gelegen mit Schlaganfall … 45 lange Minuten, weil man in einer Großstadt wie Berlin mit hoffnungsloser Überversorgung keine Klinik gefunden hat, die ihn aufnimmt. Das nicht etwa, weil es bei ihm Anlass für Verdacht auf Covid gab.

Für den Bereich Psychosomatik ein anderes Beispiel ebenfalls aus dem Berliner Raum: hier hat eine Klinik einige Wochen später einfach Patienten von einem Tag auf den anderen, nein, innerhalb von nicht mal 1 h vor die Tür gesetzt, rausgeworfen, mitten in der Therapie aus einer psychosomatischen Akutklinik, dort liegt man nicht wegen Pillepalle. Weil irgendein Patient positiv getestet worden war. Menschen in akuter psychischer Notlage - schon vorher. Darunter Patienten, in deren Biografie suizidale Phasen bekannt war.

Das Thema Corona muss unbedingt ernst genommen werden. Aber deshalb darf der Blick für anderes nicht verschlossen und Covid zum Totschlagargument (sic!) werden.

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Wer entscheidet das? Du? Würdest du deine Unterschrift drunter setzen wenn es zum GAU kommt?

Das einzige was ich generell nicht verstehe, ist, dass Tests und in einigen Gebieten auch Impfungen an Wochenenden nicht statt fanden obwohl Bedarf bestand und das Material vorhanden war.
Mit entsprechender Organisation wäre das zu ändern gewesen.
Auch habe ich von Bekannten gehört, dass sie die entsprechenden Meldestellen außerhalb der üblichen Bürozeiten nicht erreichen konnten, wenn sie Kontakt mit einer positiv getesten Person melden wollten.
Lieber wird Geld für gefakte Intensivbetten ausgegeben.
Da machen einige Leute ihre Arbeit nicht richtig.

Vielleicht irre ich mich und man konnte das Virus überreden, am Wochenende eine Gefechtspause einzulegen. Aber dann hätte man auch gleich einen Friedensvertrag aushandeln können.

Zu deinen weiter unten aufgeführten Beispielen gebe ich dir allerdings recht.

Hallo,
nicht vergessen, ihre Arbeit soll Geld fuer den Arbeitgeber einfahren. Das geht mit waffenproduktion genauso wie mit Klinikbetreuung, dasselbe Ziel. Selbstverstaendlich muss der Angestellte seine Arbeit gut machen, um das Ziel zu erreichen, sonst uebernimmt der Wettbewerb, andere sagen noch „die Konkurrenz“.

Danke für die Antwort. Sie zeigt, dass ein Nebeneffekt dieser Pandemie ist, dass der Verstand häufig genug in Quarantäne ist.

Was ist ein GAU in dem Zusammenhang? Nur Corona? Nur eine Corona-Infektion? Eine leichte Covid-Erkrankung? Ein schwerer Verlauf?
Was offensichtlich für dich kein GAU ist: ein Schlaganfall, der durch verzögerte Behandlung zu dauerhaften, massiven Einbußen führt, Pflegefall zur Folge hat oder gar tödlich ist. Ebenfalls kein GAU ist für dich ein Suizid, der durch akute psychische Dekompensation ausgelöst wurde.

Im Gegensatz zu dir (und Aprilfisch?) betrachte ich gesundheitliche Probleme gleichrangig und unterscheide nur nach Schweregrad. Die Ursache ist da nebensächlich. Ebenfalls eine Rolle spielt der Aspekt, inwieweit andere Menschen gefährdet wird. Das heißt, die Versorgung muss sich primär am Zustand des Patienten orientieren unter der Prämisse, dass man Vorsorge trägt, dass andere nicht gefährdet werden.

In den von mir genannten Beispiele, die real passiert sind, ist nur Corona entscheidend gewesen. Alleine eine Wahrscheinlichkeit einer Infektion reicht, bereits verwirklichte Lebensgefahr an anderer Stelle zu ignorieren. Patienten kann also schwerer gesundheitlicher Schaden passieren - Hauptsache kein Corona?

Ebenfalls ein Anzeichen für ausgesetztem Verstand ist, wenn man die Wirksamkeit der Maßnahmen nicht hinterfragt. Nein, auch hier wieder jenseits irgendwelcher Querdenkerei! Wer in einer psychosomatischen Klinik Vorsorge treffen will, dass Delta und Co. sich nicht verbreitet, muss Maßnahmen treffen, die sinnvoll sind.

  • Kein Patient darf die Klinik verlassen. Das dürfte kaum haltbar sein bei so niedriger Inzidenz. Nur darf dann auch keine Rolle spielen, wohin die Patienten gehen. Ein Impfzentrum ist objektiv ein sicherer Ort als Gastronomie oder der Supermarkt im Ort der Klinik.
  • Regelmäßige Tests: Auch die dann bitte unabhängig davon, ob der Patient zu Hause war oder im Ort. Sich nur auf Patienten zu fokussieren, die außerhalb des Ortes waren, ist Scheinaktionismus.
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Warum dann? Und wenn es nicht an Covid lag, was hat der Vorfall dann mit der aktuellen Fragestellung zu tun?

Hallo!

Ich habe noch nicht ganz verstanden, was deine Geschichte mit meiner Geschichte zu tun hat.

Was ist die Variante Gamma?

Wieso sollte ich froh sein, im Gegensatz zu allen anderen aus der Klinik mit Zimmer-Isolierung versehen zu werden - und das entgegen den Absprachen und ohne Vorankündigung?

Inwiefern stelle ich denn so ein dramatisch höheres Ansteckungsrisiko für andere dar?

Oder wolltest du nur einfach mal deine dramatische Geschichte loswerden?

Gruß, Diva

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Alle Patienten dürfen hier die Klinik verlassen, um Spazieren zu gehen, einzukaufen, andere Menschen zu treffen. Es gibt diesbezüglich keinerlei Anweisungen.

Viele lassen sich von ihren Verwandten abholen und sitzen zu viert ohne Maske im Auto.

Ein Coronatest musste vor Anreise gemacht werden, ein zweiter am 5.Tag in der Klinik, in den weiteren Wochen keiner mehr.

Ich wollte daran erinnern, dass jede einzelne Maßnahme, die dazu beitragen kann, das Ansteckungsrisiko zu verringern, ein Segen ist - insbesondere, wenn sie dort ergriffen wird, wo damit Infektionscluster vermieden werden können, und insbesondere jetzt grade, wo „Allesaufreißen“ groß in Mode ist - bis zur nächsten „Notbremse“, die wegen der besonderen Eigenschaften der Variante Gamma von Covid 19 nicht sehr harmlos ausfallen wird.

Und nein, die alten Leute wie ich sind derzeit und voraussichtlich auch in den kommenden Monaten nicht im Fokus der Ansteckungen.

Dass an der Klinik gleichzeitig andere notwendige Maßnahmen unterbleiben, macht diese eine getroffene nicht weniger sinnvoll. Beklagen müßte man vielmehr den Leichtsinn, der im übrigen an dieser Klinik zu herrschen scheint.

Schöne Grüße

MM

Entschuldigung: Ich hatte nur Kontakte zu den Menschen im Impfzentrum.
Magst du mir erklären, wo da die Riesengefahr drinsteckt, die 5 Tage Isohaft rechtfertigen?
Vielleicht einfach mal auf dem Teppich bleiben.

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Nein, und ich mag auch nicht drüber diskutieren, wie es sich einrichten ließe, dass jede Maßnahme zur Reduzierung potenziell tödlicher Kontakte individuell und maßgeschneidert getroffen wird.

Isolationshaft geht übrigens anders. Vielleicht liest Du mal die einschlägigen Berichte über Stammheim, u.a. von Pieter Bakker-Schut.

Was Du Dir gelegentlich aneignen könntest, ist ein bissle Wissen (und sei es „ungesichertes“, die Zeit ist nämlich recht knapp) über die Gefahren, die von den Virenvarianten insbesondere Gamma, aber auch Delta ausgehen, angesichts derer (wie ich zwar nicht hoffe, aber befürchte) sich noch einige der Erfinder des Grundrechts auf Infektionsfreiheit die Augen reiben werden.

Schöne Grüße

MM

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Sicher ist ein Schlaganfall für den Einzelnen eine schlimme Sache.
Ich meinte mit GAU allerdings eine Pandemie. Frag mal in deinem Umkreis herum, was exponentielle Ausbreitung ansteckender Krankheit in Zahlen bedeutet. Ich glaube, keiner wird dir die richtige Antwort geben können. Der Mensch ist nur in der Lage lineare Prozesse zu erfassen. Bei quadratischen wird es schon sehr schwierig.

Alles andere was du da in meine Antwort hinein interpretierst ist totaler Unsinn.
Hast du das Wort „Triage“ schon mal gehört? Und über die Bedeutung nachgedacht?
Wenn es erst soweit ist…
Da möchte ich nicht drüber nachdenken.

Soso, weil ich nicht an jedem Stopschild frage, ‚muss das denn da überhaupt stehen?‘ setzt bei mir der Verstand aus.

Es gibt Maßnahmen die von Leuten getroffen werden die eine Sache besser beurteilen können als ich. Da habe ich mich unterzuordnen.
Wenn das in einer Gesellschaft nicht funktioniert haben wir Anarchie und Chaos.
Es liegt in der Natur der Sache, dass auch diese Menschen Fehler machen.

Inwiefern ist es gefährlicher, wenn ich ausschließlich Menschen im Impfzentrum begegnet bin und inwiefern harmloser, wenn andere Patienten aus der Klinik sich mit Verwandten treffen ohne Maske oder zig Leuten in der Stadt begegnen.

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich!

Gruß, Diva

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Klar, durch die medial unterstützte Angst- und Hysterieverbreitung werden Dinge möglich, die man früher nie für denkbar gehalten hatte. Man kommt sich vor, wie in einem großangelegten soziologischen Experiment. Wenn es jetzt 5 infizierte in einer 100 000 Einwohnerstadt sind, von denen 4 die Delta -Variante haben sind das 80% neuer Virus, der sich unsagbar schnell verbreitet. Gaanz schlimm, sofort alle wegsperren.

Anstatt dass diejenigen, die, möglicherweise berechtig, Angst vor einer Infektion haben, selber zu Hause bleiben.

Und wäre die Pandemie wirklich so ganz doll schlimm, könnten auch die PCR-Tester mal am Wochenende arbeiten, aber das kann man den Leuten ja nicht zumuten. Lieber allle Leute wegsperren (wegen Solidarität und so) und praktisch Berufsverbote für bestimmte Branchen verhängen.

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