Überraschende Quarantäne-Anordnung in Klinik

Und er hat im aktuellen Podcast ein paar Worte dazu verloren. Ganz interessant zu hören, welche Effekte da der Saisonalität zugeschlagen wurden. Z.B., daß wir gelernt haben, ständig Maske zu tragen oder generell unser Verhalten zu ändern.
Coronavirus-Update: Der Podcast mit Drosten & Ciesek | NDR.de - Nachrichten - NDR Info
So ab 0:50 und dann knapp 20 Minuten.

Was wir gemacht haben, seit der Vorschlag auf den Tisch kam: halbherzig Maßnahmen einführen, in die zweite Welle geraten, Maßnahmen verschärfen, Maßnahmen lockern, in die dritte Welle geraten, Maßnahmen aufgrund der Bundesnotbremse konsequenter umsetzen, Maßnahmen lockern.

Bei einer echten Niedriginzidenzstrategie (was mir als Bezeichnung besser gefällt als NoCovid) hätte man frühzeitig schärfere Maßnahmen eingeführt, nicht gelockert und so die zweite und dritte Welle wenn nicht verhindert, so doch abgemildert.

Die Idee, jetzt - also bei einer niedrigen Inzidenz - eine Niedriginzidenzstrategie zu verfolgen, inspirierte mich zu nachstehendem, fiktiven Dialog:

A: Wir sollten etwas zu essen und zu trinken mitnehmen, ein paar Filme auf die Tablets laden, die Route ausdrucken, Ölstand und Luftdruck prüfen, eine Liste der Dinge aufstellen, die wir einpacken wollen, für den ersten Abend etwas zum Abendessen mitnehmen, falls die Geschäfte schon zu und die Kinder zu müde fürs Restaurant sind und am Vorabend schauen, ob wir das ganze Gepäck ins Auto bekommen.
B: Wir fahren doch erst in vier Monaten und haben nicht einmal eine Ferienwohnung gebucht.

Vier Monate später, 5 Kilometer vor dem Ziel:
B: Wir sind gleich da. Was wolltest Du vor der Abfahrt noch alles erledigen?
A: Ach egal, wir haben es ja auch so geschafft, nur daß halt die Kinder wegen Langeweile, Hunger und Durst quengelig sind, wir uns verfahren und zwischendurch den Automobilclub gerufen haben und wir gleich an der Tankstelle bei der heißen Hexe essen müssen.

Wir hatten in gewisser Weise immer eine Niedriginzidenzstrategie, nur eine halbherzige. Wahrscheinlich haben wir das deshalb nicht Niedriginzidenz oder Strategie genannt. Weil wir keine Strategie hatten.

Die war zu anderer Zeit nicht zu erreichen ohne einen Preis, den die allermeisten nicht zu zahlen bereit waren.
Und natürlich ist es nicht besonders interessant, sondern logisch,

Ich habe den gehört, meine üblichen podcasts waren durchgehört. Es hat mich alles nicht verwundert, nichts anderes haben ja andere schon vor ihm erläutert, als er noch von 20 % ausging.

Man kann das abkürzen: Du glaubst immer noch, die Sache im Griff zu haben und zu jedem beliebigen Zeitpunkt mit dem Hammer drauf hauen zu können.
Ich glaube, alles hat seine Zeit.
Und du mißt den Maßnahmen mehr Gewicht bei, als ich.
Ich glaube immer noch nicht, dass wir das Virus wirklich kontrollieren können, aber wenn, dann ist jetzt der Zeitpunkt, sehr achtsam zu sein. Prozyklisch gewissermaßen.
Und das glaube ich auch nur, weil wir jetzt im Strom einer hohen Impfrate schwimmen, das macht es realistischer, das Ziel, das NoCovid gesetzt hat, zu erreichen.
Wir können die Zeit gebrauchen, die es uns verschaffen würde.
Ohne Impferfolge würde ich NoCovid immer noch als verrückt bezeichnen.

Es ist mir auch Banane, ob Du mal wieder meinst unbedingt Recht haben zu müssen, denn ich blicke lieber in die Gegenwart:
Wir brauchen ein Schulkonzept- oder man entscheidet sich, es durch die Kinder durchrauschen zu lassen. Ich weiss nicht, was besser wäre, zumal ich sogar von Herrn Lauterbach sehr nachdenklich machendes zu den mRNA-Impfungen gelesen habe, es wird dir nicht entgangen sein.
Wir brauchen sofort ein wasserdichtes und hartes EU-Konzept zu den Deltagebieten und Einreisen von dort.
Und wir brauchen tracen und testen, testen, testen.
Die Inzidenzen, die wir jetzt haben, sind die große Chance für ein gutes tracing, trotz Variante.
Wir brauchen nicht EU-Bürger*innen in Stadien in Variantengebieten.
Und wir brauchen mehr denn je Masken in Innenräumen.
Aber was rede ich. Es kann mir gleich sein vorerst. Ich habe ein geimpftes (großes) Kind, geimpften Mann und auch sonst nur geimpften Umgang. Nicht dass es mir deswegen egal wäre, aber das sollte es sein, denn die tun eh nicht, was geboten ist.

Weil die Kliniken völlig überfordert waren mit der Situation Corona, zumindest galt das für diesen Bezirk. Der Rettungsdienst musste einzeln die Kliniken anrufen, jedesmal hat es Wartezeit gegeben, weil man beratschlagt hat, ob man einen Patienten aufnehmen will. Jedesmal ist wertvolle Zeit verstrichen. Am Ende ist er dann im Nachbarbezirk untergekommen.

Mein erster Eindruck bestätigt sich. Du gehörst zu den Leuten, die nur in der Kategorie Pandemie denken können. Anderes Leben und anderes Leiden zählt nicht. Mit Verve wird aus lauter, irrationaler Panik der Tod des einzelnen Menschen gegenüber gestellt mit der gesamten Pandemie. Heißt: Man muss in Kauf nehmen, dass dieser Mensch stirbt oder schwer an seiner Gesundheit geschädigt wird, weil es sonst Tausende, nein, Millionen treffen wird. Weil das noch nicht reicht, kommt dann geschwängert die Frage: Hei, hast du schon mal von Triage gehört.
Ich kann dich beruhigen. Schon beruflich bedingt mehr als du, nämlich nicht nur in der Theorie.

Aber wo wir bei Thema „über die Bedeutung nachdenken“ sind. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, welche Beispiel ich geschildert habe? Hast du schon darüber nachgedacht, wie du dich als Betroffener oder Angehöriger deiner Mutter, Frau,… fühlen würdest, wenn du 45 Minuten neben einem Rettungswagen stehst, der sich nicht bewegt, weil keine Klinik zur Aufnahme bereit ist? Das alles nicht etwa, weil es einen rationalen Grund dafür gibt. Es gibt Möglichkeiten, sich zu schützen. Die gab es auch im Mai 2020 bereits. Es gab auch Kliniken, die damit umgehen konnten und die das alles geschafft haben, ohne in eine kritische Situation zu geraten, ohne dass sich Patienten angesteckt haben, ohne das, was du mit - man mag es wirklich kaum gebrauchen - Totschlagargument „Triage“ bezeichnet hast. Genau das ist auch nichts Exotisches! Denn die allermeisten Kliniken in Deutschland haben das genau so geschafft! Da redet nur keiner drüber.

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Ach so. Wenn man nicht die irrationale Panik mitmacht, dann ist man zu blöd?

Ich weiß, was exponentielle Ausbreitung bedeutet. Deshalb bin ich auch an vielen Stellen für ziemlich harte und konsequente Maßnahmen und das bereits auf vermeintlich niedrigem Level. Deshalb finde ich u.a. auch eine Fußball-EM eine ziemlich blöde Idee.

Nur habe ich an keiner Stelle abgesprochen, dass sinnvolle Maßnahmen unterlassen werden sollen! Ich habe lediglich dafür gesprochen, dass man nicht nur in Corona denkt, sondern auch andere Erkrankungen im Auge behält. Nur scheinen die dir ziemlich egal zu sein, wenn ich deine Antwort richtig interpretiere.

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Ihr habt doch früher alle Leute überall mit eurer Quartzerei belästigt znd jetzt, wo das bei einigen in die Hose gegangen ist, will man über Jahre alles zu- und die Leute einschliessen. Das hat schon wieder was von Gewinne einstreichen und Versuste sozialisieren, dem feuchten Traum aller Wirtschaftler.

Es gibt jetzt die Möglichkeit, sich impfen zu lassen und wer das nicht möchte, oder wem 95% Schutz immernoch zu wenig sind muss halt zuhause bleiben oder eine Psychotherapie machen und nicht allle Menschen auf ewig in Geiselhaft nehmen wollen.

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Ja nun, suche dir alle Vorurteile zu „Beamten“, die du finden kannst und wende sie auf das Personal an, welches diese Entscheidung getroffen hat.

Für die ist das „nachvollziehbar“: Neuankömmlinge werden streng getestet und in Quarantäne gepackt (Regel eins, vermutlich schon etwas älter). Die steht irgendwo im Hygienekonzept der Klinik und wird nicht angezweifelt.

Zusätzlich hat man wohl auf Grund der niedrigen Fallzahlen in der Gegend entschieden, Patienten unkontrolliert in der Weltgeschichte herumlaufen zu lassen. Auch das erschien irgendeinem Verantwortlichen wohl plausibel zu sein. Diese zweite Regel hebelt den Schutz durch die erste Regel komplett aus.
Es ist komplett lächerlich, täglich hunderte „Freigänge“ zuzulassen, während Neuankömmlinge (und zu denen wirst du wegen einer Übernachtung außer Haus wohl gezählt) wie Aussätzige behandelt werden.

Vermutlich wird dein Einwand, man möge doch konsequent und vernünftig handeln, auf taube Ohren stoßen. Das Hygienekonzept ist vom Betonkopp Nummer 1 in Stein gemeißelt und man möge sich doch über die Erleichterungen, die vermutlich vom selben Betonkopp großzügig erlassen wurden, herzlich bedanken.

Was hilft gegen so etwas? Nur deine Haltung wird dir helfen. Du kannst dich über Unsinn aufregen - aber das hilft nicht. Lach doch besser über diesen Unfug - auch wenn es schwer fällt.

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fügt sich perfekt zu

Nö, nicht mit mir.

Schöne Grüße

MM

Ich verstehe nicht, wie sich zum Rest Deiner Aussagen fügt. Die Geschichte zeigt ja, daß das Gesundheitssystem lokal und regional zeitweise am Limit war bzw. die Versorgung eben nicht überall und im üblichen Maße sichergestellt war.

Nee, blöd ist man, wenn man nicht begreift, daß auch niedrige Zahlen Teil eines exponentiellen Wachstums sein können. Und das Wachstum von Delta in Deutschland ist exponentiell. Was auch absehbar war, weil das in Indien und vor allem in England mit seinen hohen Impfquoten auch so war. Wie auch bei B117 hatten und haben wir hier den Vorteil, die Ereignisse in anderen Ländern zu sehen, zu analysieren und zu handeln. Stattdessen haben wir einen Kanzlerkandidaten, der nach über einem Jahr immer noch seine Masken massiert, bevor er sie einsteckt, von einem geheimnisvollen Verschwinden ausgeht, nur weil es ein bißchen wärmer wird und nun, wo die Zahlen zwar niedrig sind, aber - was Delta betrifft - rasant steigen, die Lage voll entspannt findet.

Mir ist vor allem nicht klar, warum die Leute nicht begreifen, daß es da keine Gegensätze, keine Konkurrenz gibt. Wie auch das Gesundheitswesen und damit die Patienten, würde auch die Wirtschaft von niedrigen Coronazahlen profitieren. Es ist doch dieses halbjährige Siechtum, daß der Wirtschaft, der Kultur, den Menschen und eben den Patienten mit anderen Erkrankungen geschadet hat - insbesondere, aber nicht nur, jenen, die auf eine Operation warten. Wieso da künstlich eine Dichotomie herbeigeredet wurde, erschließt sich mir nicht.

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Die Diskussion ist ja längst off topic, da stört es nicht, wenn ich auf dieses wirklich bemerkenswerte lange Interview mit Prof. Allerberger, dem Leiter dessen, was hierzulande das RKI ist, hinweise.

Vielleicht könnte es dem ein oder anderen ein bißchen bei der -unvermeidlich anstehenden- Entängstigung helfen.
Den anderen mag es Argumente zu Fragen wie der Saisonalität oder Kreuzimmunität liefern.
Und Vollcovidioten wie mir zeigen v.a. die letzten 30 Minuten, dass es tatsächlich für diese Angelegenheit nur eine politische Lösung geben kann.

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Nebelkerze, denn das hat auch exakt niemand behauptet.

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Mitnichten:

Und weil dieser Begriff also durchaus nicht unberechtigt ist, sind Deine Auslassungen dazu:

Dank Deiner umfassenden und einleuchtenden Erklärungen ändert sich natürlich meine Einschätzung quasi wie von selbst um 180°. :smiling_face_with_three_hearts:

Das kommt jetzt etwas spät. Und aus dem Kontext, denn dein von mir beanstandeter Kommentar wurde ja auch gelöscht.

Nein, das zeigt diese Geschichte gerade nicht. Hättest mal ein, zwei Sätze weiterlesen sollen! Die Geschichte zeigt, dass Kliniken sehr unterschiedlich auf so ein Szenario vorbereitet waren und / oder sehr unterschiedlich darauf dann reagiert haben. Manche haben sehr schnell, sehr sinnvoll und konsequent reagiert. Das waren die Kliniken, die im Zweifel auch Pläne in der Schublade hatten und / oder organisationsfähige Leute hatten, die Plan von der Sache hatten und wussten was sie tun. Auf der anderen Seite gab und gibt es bis heute dann die anderen Kliniken, die in mehr oder weniger blinden Aktionismus verfallen, frei nach dem Motto: wir tun was. Egal ob das sinnvoll ist oder nicht. Egal ob es wirkt oder nicht. Egal ob es möglicherweise an anderer Stelle schadet.

Das hat genau was mit dem zu tun, was ich geschrieben habe? Richtig. Nix. Es gibt außer deiner Fantasie nicht mal den Hauch eines Ansatzes, mir zu unterstellen, ich wüsste nicht, was exponentielles Wachstum ist! Ganz offensichtlich gehörst du zu der Spezies Mensch, die wirklich alles gut finden, was als Maßnahmen gegen Corona ergriffen wird, den Sinn aber überhaupt nicht hinterfragt. Und dir ist es ganz offensichtlich egal, wenn solche Maßnahmen schaden.

Dabei bist du nicht mal in der Lage, Kommentare richtig zu lesen, auf die du antwortest! Ich habe hier nicht ins Feld geführt, dass Maßnahmen der Wirtschaft und / oder Kultur schaden und deshalb abgeschafft werden sollen! Was soll also dein Erguss in der Richtung?

Mein Argument geht in die Richtung, dass Maßnahmen ergriffen werden, die überhaupt keine Wirkung gegen Corona haben (!), dafür aber gesundheitlichen Schaden, möglicherweise sogar letalen, anrichten an anderer Stelle! Ich habe das hier bereits mehrfach und deutlich ausgedrückt.

Dann schreibe doch sehr klar: Dir ist der Schlaganfallpatient scheißegal, der für den Rest seines Lebens ausschließlich wegen Unterversorgung durch Corona zum Schwerstpflegefall wird, obwohl er zuvor noch gearbeitet hat, und das obwohl eine Versorgung bei adäquaten Maßnahmen kein Risiko bzw. ein völlig beherrschbares bedeutet hätte. Die organisierte Klinik im Nachbarbezirk hat es hinbekommen. Dir ist auch der Patient egal, der sich wegen abrupt abgebrochener Intensivbehandlung, suizidiert oder gefährlich dekompensiert, obwohl es möglich gewesen wäre, dass stationär oder wenigstens ambulant unter ausreichenden Hygienebedingungen zu verhindern.

Es mag sein, dass du da Schwierigkeiten hast, das zu erfassen. Aber es gibt auch noch andere Varianten, als die zwischen Laufenlassen auf der einen Seite und zum Teil sinnvollem, zum Teil aber eben auch sinnlosem Aktionismus auf der anderen!

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Es ging um Laschet. Das ist der Nachteil, wenn man Zitieren für eher unwichtig hält. Dann verliert man u.U. irgendwann den Überblick.

Ach, du meinst so etwas hier?

Oder gelten solche Dinge mal wieder immer nur für die anderen?

Dunkel ist der Rede Sinn. Vor jedem meiner Kommentare steht ein Zitat.

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