Hi Ulf,
ich habe den Eindruck, daß bisher noch niemand DEINE Frage beantwortet hat:
was passiert eigentlich aus der Sicht der unterschiedlichen :Religionen mit Menschen nach ihrem Tod, die an keinen Gott oder nicht an den/die richtigen glauben.
Ich kann es zumindest aus der Sicht der röm.-kath. Theologie beantworten:
Demnach ist es so (ich zitiere sogenannte „gesicherte Glaubenssätze“ und „Dogmen“:
Alle Toten werden am „Jüngsten Tag“ mit ihren Leibern auferstehen (Dogma) [zu ergänzen: in einer unvergänglichen Form]
Die Toten werden mit demselben Leib auferstehen, den sie auf Erden getragen haben (Dogma)
„Auferstehen“ (leiblich) tun also alle Toten, die Glaubenden und die Nichtglaubenden.
Überflüssig zu erwähnen: Hierbei ist natürlich weiter zu fragen, was unter „Auferstehung“, „Jüngster Tag“ und „leiblich“ zu verstehen ist. Diese Begriffe sind seit Anfang der Geschichte des Christentums an Diskussionssache gewesen, zumal darin die 4 Positionen a. der Synoptiker, b. des Johannes-Evangeliums, c. der paulinischen Theologie und 4. der Apokalypse nicht unbedingt kompatibel sind. Von der Todes-Theologie der Apokalypse nimmt die katholische Theologie sowieso immer mehr Abstand.
Es gibt aber einen Unterschied der Art des auferstandenen Leibes der Glaubenden und Nichtglaubenden (abgesehen davon, daß unter den Glaubenden die „Gerechnten“ und die „Sünder“ auch noch unterschiedliche Wege gehen):
Ich zitiere zwei Aussagen, die zwar nicht den Status des Dogmas haben, aber den des „gesicherten Glaubenssatzes“ (sententia certa):
Die Leiber der „Gerechten“ werden … „verklärt“ werden
Die Leiber der „Gottlosen“ werden … nicht „verklärt“ werden
Der Unterschied hängt also an dem Begriff „Verklärung“. Dieser ist eine Übersetzung des griech. „metamorphosis“, der von vielen Autoren auch sinnvollerweise in der nächstliegenden Form wiedergegeben wird: „Umgestaltung“.
Damit ist bei den kath. Theologen gemeint (nur unter anderem, der Begriff ist recht komplex): der „umgestaltete“ Leib ist nicht mehr leidensfähig. Die „gottlosen“ Auferstandenen bleiben also leidensfähig, womit gewisse Folgen verbunden sind …
So in aller Kürze die Vorstellungen „aus dieser Sicht“.
Gruß
Metapher