Medien
…ein Beweis mehr, das Aldous Huxley und nicht George Orwell recht hatte. Nicht der Überwachungsstaat ist die größte Gefahr, sondern die Macht der Medien, die den Leuten vorgaukelt gut informiert zu sein, obwohl sie es nicht sind.
Guter Punkt! Allerdings finde ich, dass beide Recht hatten. Kommt vielleicht mehr darauf an, auf welchem Kontinent oder in welchem Land man sich aufhält. Nach dem Motto: Huxley für die kapitalistischen Zentren, Orwell für die Peripherie.
Mit einem hatte aber definitiv Orwell recht: „If there is hope, it lies in the proles.“ - Zitat aus 1984.
Da braucht es keinen staatliche Kontrolle oder Zensur, wenn Nachrichten keine Nachrichten sondern nur noch Unterhaltung sind und somit nur noch das in die Schlagzeilen kommt, das :Quoten bringt.
Gruß Andreas
Ganz so ist es nun auch wieder nicht. Ich meine, wir reden ja jetzt nicht von den Action-News auf RTL, RTL2 und ProSieben/Sat1. Die Nachrichten der eigentlich als Nachrichtensender gedachten N24 und Phoenix sind lediglich in der Wirtschaftsberichterstattung gut - der zuerst genannte Rest hat tatsächlich nur Unterhaltungswert.
Aber die Öffentlichen vertreten doch meist eine beinahe regierungsamtliche Meinung…
Und die anderen ernst zu nehmenden Kandidaten, damit meine ich v.a. die Printmedien, unterliegen ebenso einer auf ökonomischen Zwängen basierenden Selbstzensur. Ein Hund beißt die Hand nicht, die ihn füttert.
Da in den privaten Medienhäusern die Eigentümer über Einflussnahme in der redaktionellen Tätigkeit die Inhalte bestimmen, wird dort sehr wohl eine Art Zensur betrieben; eben nicht so, wie wir es von früher, von staatlicher Seite aus kennen.
Beispiele gibt es zuhauf. Gute wissenschaftliche Beiträge zu dem Thema sind (höchstwahrscheinlich alle vergriffen):
- Mira Beham, Kriegstrommeln. Medien, Krieg und Politik, München 1996.
- Peter Brock, Meutenjournalismus. In: Klaus Bittermann (Hg.), Serbien muss sterbien. Wahrheit und Lüge im jugoslawischen Bürgerkrieg, Berlin 1999, S. 15-36.
- Ders. MISUSE OF INFORMATION – THE EXAMPLE OF GERMAN MEDIA WITH SPECIAL REFERENCE TO THE WARS OF BOSNIA AND KOSOVO. (PDF) http://home.bn-paf.de/drkalten/glob-m…
Zitat aus dem dritten Titel (Überschriften):
„3. The commercialisation andboulevardisation of news
3.1 Fun instead of truth […]
3.2 Lack of differentiation and gullibility resp. credulousness of editors[…]
3.3 No necessity of proves for news […]
3.4 Abuse of human needs and feelings – brutalization of media […]
4. The media – a party to warfare […]
5. Lacking and incorrect use and interpretation of sources […]
6. Pandering to public taste – an impediment for journalists work […]“