Verlustängste oder einfach nur krank? (lang)

hallo liebe leser,

ich hab da ein paar probleme und weis sie nicht zu lösen, vielleicht könnt ihr mir ja mal helfen…

ich bin 21 jahre, mit 15 hatte ich meinen ersten freund,… er machte gleich zu beginn der beziehung den fehler mit ner andern zu knutschen, ich blieb aber trotzdem bei ihm. Von dem zeitpunkt an steigerte sich meine eifersucht bis ins krankhafte, er durfte nicht einmal mit einer weiblichen person reden. Nach 3 jahren beziehung mit ihm war ich 6 monate solo, dann lerne ich jemand neues kennen. Mit ihm war ich jetzt auch 2 jahre und 9 moante zusammen. Auch hier war ich krankhaft eifersüchtig. Ich habe oft aus trotz oder wut mit ihm „schluss“ gemacht, mich aber später wieder entschuldigt und wir waren wieder zusammen. Wenn er jedoch MAL schluss machte, wurde mir fürchterlich schlecht, ich schrie ihn an und weinte dabei stunden lang^^ jetzt sind auch wir getrennt. (verstehn uns aber blendend und wohnen auch NOCH zusammen)
Vor einigen wochen ist dann etwas passiert, das ich niemals von mir gedacht hätte… er kommt nach einem wochenende von seiner mom heim, sagt mir das er mich zurück haben möchte weil er mich immer noch so sehr liebt (ich hatte schluss gemacht, da keine gefühle mehr vorhanden) na ja, kurze zeit später habe ich dann erfahren, das er während dem Aufenthalt bei seiner mutter was mit ner andern hatte und in zukunft immer mal wieder was laufen soll… ich bin zu ihm nach dem ich das erfahren hab und rastete dermaßen aus, das ich sogar handgreiflich wurde. Ich war nach meinem wutanfall so sehr von mir selbst geschockt, das ich anfing zu weinen un einfach nur weglaufen wollte… was war da passiert, ich erkannte mich nicht wieder.

Jetzt habe ich da auch ein „problem“ mit meiner besten freundin, sie ist weggezogen wegen einem mann, wir sehen uns immer seltener, jetzt wollen sie dieses jahr heiraten und ich habe angst sie dadurch vollkommen zu verlieren. Jetzt habe ich mich dabei ertappt, wie ich versuchte ihren verlobten schlecht zu machen und ihr die hochzeit auszureden! Das ist doch nicht normal, bitte helft mir, bzw gebt mir Tipps, damit ich mich ändern kann, ich erkenne mich selbst kaum wider!

Lg s.i.o

aloha liebes problemkind!

hmm, also soviel steht fest, du leidest in der tat unter versutängsten, die frage ist nur woher stammen sie?

eltern geschieden? Familienteil früh gestorben? -nicht persönlich nehmen bitte- selbstzweifel nicht gut genug zu sein? wenn ja warum?

der erste schritt bei so´nem „psychokram“ ist die ursache zu finden und sich dann mit ihr (und somit auch mit sich selbst) auseinandersetzen!

zweiter schritt wäre dich selbst zu dokumentieren, beobachte dich, hinterfrage, was erwartest du im moment der wut? was willst du ereichen? wie kannst du dieses ziel „leichter“ erreichen? wer trägt nutzen von deinem „ausflippen“?

eins ist jedenfalls klar, kein mann oder kerl (weiß ja nicht wie alt du bist :wink:) wird dir diese angst je nehmen können, nur du kannst etwas daran ändern indem du dich änderst, klingt vielleicht blöd, ist aber so!

hoffe ich konnte dir ein paar denkanstöße geben!
lgl

Verlustängste - von wegen ‚einfach nur‘
Hi,

bezogen auf deinen Postingtitel sei zuerst mal ein Hinweis erlaubt: Mit dem Ausdruck „krank“ sollte man bei psychischen Verfassungen generell vorsichtig sein. Nur in besonderen Fällen spricht man von „Krankheit“, allgemeiner von „Störungen“. Das ist nicht dasselbe.

Zu dem, was du schilderst: Bei erstaunlich vielen Beziehungen ist „Verlustangst“ der Hauptanteil des Beziehungskittes. Das kann lange gut gehen, aber es besteht die Gefahr, daß die Beziehung sich von innen her aushöhlt, wenn nicht entscheidende andere Inhalte dazukommen.

Allgemein ist Verlustangst jedenfalls ein extrem zerstörerisches Element. Nicht nur, weil es dich selbst ebenso zermürbt, wie auch den Partner. Wenn sie dazu führt, daß du die freundschaftlichen Beziehungen deines Partners zu anderen Menschen blockierst, oder gar terrorisierst, dann kann man dir versichern, daß du eines Tages sehr alleine sein wirst, denn das macht niemand mit, der eigene vitale Interessen hat.

Denn jeder Mensch braucht mehr als nur eine einzige Bezugsperson. Sogar du selbst, wenn du mal sorgfältig darüber nachdenkst. Und diese - über die Lebensgemeinschaft hinausgehenden - anderen Beziehungen oder Freundschaften sollten in der eigenen Beziehung nicht bloß „geduldet“ sein, sie sollten auch als gewünscht gelten und in die Beziehung integriert sein. Und das muß keineswegs gleich heißen „deine Freunde sind auch meine Freunde“. Die Freunde des Partners sollten aber mindestens als solche geachtet werden.

Andererseits, auf deine Freundin bezogen, ist es tatsächlich sehr oft eine Belastungsprobe für eine sehr vertraute Freundschaft, wenn auf einer Seite geheiratet wird. Oft fühlt sich der andere dann „verlassen“, schon deshalb, weil mutmaßlich der Heiratende spätestens jetzt eine andere noch vertrautere, noch intimere Beziehung hegt. Ich höre oft, daß Freundschaften dann leider auf Distanz gehen.

Da kann man aber was gegen tun. Auch die Lebenspartner von Freunden können Freunde sein - oder werden.

Verlustangst kann sich auf verschiedene Weisen äußern. Meist zeigt sie sich in „Klammern“. Da sollte man sich klarmachen: Wer klammert, müßte schon göttliche Eigenschaften haben, damit dem Geklammerten das Geklammertsein nicht zur Belastung wird, gegen die er irgendwann, je nach Maß seiner Vitalität oder Lethargie, revoltieren WIRD. Und keine Frau ist Aphrodite, und kein Mann ist Apoll!

Bei anderen zeigt sich Verlustangst in Form von Einsperren - auch wenn der Käfig aus goldenen Stäben besteht. Bei wieder anderen zeigt sie sich in Form von schwer durchschaubaren emotionalen Erpressungen.

Bei wieder anderen zeigt sie sich in Form aktiver Aggressionen - womit wir bei dir wären: Wenn du das nicht, mit oder ohne professionelle Hilfe, in den Griff bekommst, kannst du nicht damit rechnen, je eine befriedigende Beziehung zu erreichen.

Also: Tu was für dich! Mit bloßen aus Foren geholten „Tips“ oder „Links“ kannst du soetwas nicht bewältigen! Das ist KEIN „einfach nur …“!

Gruß
Metapher

Hi, Metapher

toller Beitrag.

Kannst Du mir bitte kurz erläutern, was Du genau unter „emotionaler Erpressung“ verstehst und zur Veranschaulichung ein oder zwei Beispiele geben?

Würde mich sehr interessieren. Vielen Dank.

LG Rolo

Leiden als Druckmittel
Hi Rolo,

danke für die Blumen :smile:

Kannst Du mir bitte kurz erläutern, was Du genau unter „emotionaler Erpressung“ verstehst und zur Veranschaulichung ein oder zwei Beispiele geben?

Ein Beispiel hatten wir hier kürzlich erst:
[Schweigen]
http://www.wer-weiss-was.de/app/archi

Und auch früher schon:
[Krankheit]
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/f
und:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/f

Im Grunde fallen alle Verhaltensweisen unter diesen Typ, die mit emotionalen Mitteln Macht ausüben, mit Mitteln also, die unangenehme Gefühlslagen erzeugen - entweder aktiv oder passiv.

Die passiven sind z.B. die Signale (die meist nicht wörtlich so gesagt werden - wodurch sie aber noch stärker, weil unterschwellig, wirken):
„Wenn du das tust, leide ich“ oder
„Wenn du das tust, werde ich krank“, was Schuldgefühle erzeugt oder ggf. gar Angst um Gesundheit und Leben des anderen,
die aktiven z.B.:
„Wenn du das tust, tue ich jenes“, also Androhung von Rache oder Vergeltung.
„Wenn du das tust, verlasse ich dich“, also die direkteste Erpressung, um dem anderen seinen Willen aufzuzwingen.
Aber auch das von der UP selbst beschriebene Verhalten ist eine Art von emotionalem Druckmittel, denn der Partner wird sich fügen, weil er dem Ärger und dem Terror aus dem Weg gehen will.

Das subtilste passive (und zugleich häufigste) Druckmittel ist natürlich das Paradebeispiel:
Wenn „Ich liebe dich!“ nicht bedeutet „Ich liebe dich“, sondern: „Ich will von dir hören, daß du mich liebst“. „Ich glaube, du liebst mich nicht“ ist eine Variante davon.

Die Ketten dieser Beziehungsstruktur sind dann am engsten gezogen, wenn diese Signale erst gar nicht mehr gegeben werden müssen, sondern wenn sie vom Partner bereits von sich aus vorausgesetzt oder befürchtet werden, wenn er also schon „freiwillig“ dieses tut, was er gar nicht will, und jenes unterläßt, was ihm schmerzlich Verzicht bedeutet.

Gruß
Metapher

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Hallo Metapher,

leider funktionieren die Links nicht.

Abgesehen davon:

Im Grunde fallen alle Verhaltensweisen unter diesen Typ, die
mit emotionalen Mitteln Macht ausüben, mit Mitteln also, die
unangenehme Gefühlslagen erzeugen - entweder aktiv oder
passiv.

Ist das tatsächlich so? Beispiele:

„Wenn du das tust, leide ich“ oder
„Wenn du das tust, tue ich jenes“

können m.E. zu angemessenen Hinweise konkretisiert werden, welche Konsequenzen bei einem selbst bestimmte Verhaltensweisen des anderen auslösen. Beispielsweise wird man wohl „Wenn Du fremdgehst, leide ich“ als legitimen Hinweis beurteilen dürfen, ähnlich wie „Wenn Du immer Deinen Willen durchsetzen mußt, ist das für mich keine Basis für eine freundschaftliche Beziehung“.

Selbstverständlich können Deine abstrakten Beispiele auch zu Formen emotionaler Erpressung konkretisiert werden: „Wenn Du nicht immer genau das tust, was ich will, dann werde ich Dich verlassen“.

Die Ketten dieser Beziehungsstruktur sind dann am engsten
gezogen, wenn diese Signale erst gar nicht mehr gegeben werden
müssen, sondern wenn sie vom Partner bereits von sich aus
vorausgesetzt oder befürchtet werden, wenn er also schon
„freiwillig“ dieses tut, was er gar nicht will, und jenes
unterläßt, was ihm schmerzlich Verzicht bedeutet.

Ja, Du hast vollkommen Recht. Das ist ein sehr schlimmer Zustand in einer Beziehung. Man könnte das auch als Form der psychischen Versklavung ansehen.

Beste Grüße

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oups … die Links
Sorry, die Links waren vermurkst. Also nochmal:

Ein Beispiel hatten wir hier kürzlich erst:
[Schweigen]
/t/schweigen-als-strafe/4945395/12

Und auch früher schon:
[Krankheit]
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
und:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Schuldgefühle als Druckmittel
Hi aiwendil,

leider funktionieren die Links nicht.

Danke für den Hinweis. Links sind nachgeliefert.

Beispielsweise wird man wohl „Wenn Du fremdgehst, leide ich“ als legitimen Hinweis beurteilen dürfen, ähnlich wie „Wenn Du immer Deinen Willen durchsetzen mußt, ist das für mich keine Basis für eine freundschaftliche Beziehung“.

Der Einwand ist völlig richtig und angebracht, weil die Links zu den Beispielen fehlten. Und im Einzelfall differenzierter betrachten müßte man es sowieso.

Selbstverständlich kommt es auf den Kontext und speziell auf den Inhalt des „das“ (in den Wortlautbeispielen) an. Es ging ja um das „Macht ausüben“. Also darum, daß einer den anderen nötigen will, genau so zu sein und sich zu verhalten, wie er das haben will.

Das muß natürlich unterschieden werden von der Absicht, den anderen auf die Einhaltung bestimmter Vereinbarungen bzw überhaupt der Beziehungsgrundlagen zu mahnen. Die reine Kundgabe: „Wenn du x tust, wird mir das wehtun“ ist natürlich noch kein Druckmittel. Denkbar ist ja dabei ein Zusatz: „Aber wenn es dir wichtig ist, werde ich es ertragen“. Denn die freie Entfaltung der (nicht geteilten) Interessen des Partners kann ja sehr wohl (und sollte wohl auch) ein lustvolles Moment sein. Eine Beziehung, wo das nicht zu den Grundlagen gehört, mindestens so gewichtig wie Treueversprechen, dürfte eh zu denken geben.

Es ist also zu unterscheiden zwischen der Kundgabe einer Belastung einerseits, und andererseist der Absicht, Schuldgefühle zu erzeugen.
So ist dein zweites Beispiel („Wenn du immer …“) eine Anmahnung an ein beziehungsbelastendes Verhalten und damit eine notwendige Kritik. Denn gerade „immer den eigenen Willen durchsetzen“ ist ja seinerseits bereits eine Machtausübung.

Ebenso das Fremdgeh-Beispiel: Hier wird eine der Beziehungsgrundlagen angesprochen, denn daß der Bruch eines Treueversprechens Leiden erzeugt, dürfte fraglos sein. Und es ist ja ganz generell keine Machtausübung, wenn man die Einhaltung von Versprechen erwartet.

Denn Versprechen nicht einhalten oder insbesondere Treue zu brechen, ist ja schon eine Verletzung. Und vor der sollte man sich bewahren dürfen, ohne daß das als Druck aufgefaßt wird.

Hier geht es aber um Handlungen, die keineswegs Verletzungen bedeuten, sondern die nur dem Willen, der Vorstellungswelt oder gar einer Egomanie des Partners nicht genügen, ohne, daß sie die Partnerschaft als solche in Frage stellen.

Das ist ja die Struktur, auf die Alice Miller (in: „Das Drama des begabten Kindes“) aufmerksam machte, auch wenn sie es, dem Thema gemäß, allein am Beispiel Eltern/Kind abhandelt: Der Partner lernt, daß er dann - und nur dann - geliebt wird, wenn er sich exakt so verhält, wie der andere das will.

Der, wahrhaft perverse Ausdruck davon ist das berühmte: „Tu, was du willst!“ …
… und der eine weiß: Wenn das, was er will, nicht dem Willen des anderen entspricht, dann folgen zwei unermeßliche emotionale Katastrophen:
Liebesverlust und Schuldgefühle.

Um das zu verhindern, muß er selbst seinen Eigenwillen untergraben, er wird willenlos gemacht, und damit seine Selbstentfaltung blockiert.

Gruß zurück
Metapher

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Hallo Metapher,

Selbstverständlich kommt es auf den Kontext und speziell auf
den Inhalt des „das“ (in den Wortlautbeispielen) an.

ja, darin stimmen wir überein. Vielen Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen.

Beste Grüße und ein schönes WE

Hi, Metapher,

vielen Dank. Sehr interessant!

Damit diese Vorgehensweise erfolgreich ist, braucht es aber auch den „geeigneten“ Partner. Ich glaube, dass eine ausgeprägte Vermeidungshaltung - hier Harmoniebedürftigkeit, d. h. Vermeidung von Streit und Konfrontation - die Grundvoraussetzung ist. Und die bringt zum Glück nicht jeder mit.

(Da ergäbe sich auch gleich wieder eine interessante Frage: Wie entsteht Vermeidungshaltung? Und wie kann man z. B. bei der Erziehung eines Kindes verhindern, dass es als Erwachsener mal ein Vermeider wird)

Beim „falschen“ Partner geht der Schuss nämlich genau nach hinten los und die Dame oder der Herr leben wieder alleine in den Tag :smile:

LG Rolo

Hallo Metapher,

allen deinen Aussagen muss man sicherlich zustimmen. Meines Erachtens hat die Threaderstellerin die (negative) Beurteilung ihres Verhaltens aber auch sehr leicht gemacht. Denn sie hat ihre Verlustängste und ihre heftige Reaktion beschrieben, obwohl sie keine Gefühle mehr für ihren Expartner hat. Natürlich ist eine solche Reaktion dann nicht gerechtfertigt.

Allgemein ist Verlustangst jedenfalls ein extrem
zerstörerisches Element.

Warum sollen Verlustängste und Eifersucht immer (so interpretiere ich „allgemein“) negativ zu sehen sein? Gehören sie nicht zur Liebe dazu? Kann man nicht sogar an der Eifersucht feststellen, für wen man wirklich etwas empfindet und für wen nicht? Und kann nicht der Partner erkennen, dass der andere etwas für ihn empfindet, wenn er eifersüchtig ist? Wo verläuft da die Grenze?

Gruß
Ultra

Treue & Vertrauen
Hallo Ultra,

Warum sollen Verlustängste und Eifersucht immer (so interpretiere ich „allgemein“) negativ zu sehen sein? Gehören sie nicht zur Liebe dazu? […]

Ganz zweifellos. Die Angst, daß Liebe verloren gehen könnte, gehört sicher zur Liebe dazu. Aber hier war ja, das war die Voraussetzung, von einer Form dieser Angst die Rede, die das Liebesobjekt einschränkt, sogar traktiert und terrorisiert.

Wo verläuft da die Grenze?

Wie alle emotionalen Bewegungen haben auch diese sicher keine scharfen Konturen. Manche Grenzen erkennt man erst, wenn sie überschritten sind. Und dann ist es ja schon passiert, daß die Liebes-Beziehung in eine Angstabwehr-Beziehung übergegangen ist. Spätestens hier beginnt das Nagen an einer der u.g. Grundbedingungen: Die Entfaltung der persönlichen Interessen des anderen wird eingeschränkt - oder der andere läßt sie sich einschränken, um Szenen zu vermeiden.

Auch bzgl. des Treue-Aspektes könnte man sagen: Eifersucht, in einer Situation, wo eine reale Gefahr des Treuebruchs gewittert werden könnte, oder vorhanden ist, ist im grünen Bereich, weil kaum zu verhindern. Die gilt es dann halt auszuhalten, und umgekehrt sollte sie zugemutet werden können. Aber wenn sie zu Handlungseinschränkungen führt, die eine solche Situation erst gar nicht aufkommen lassen sollen, sie also apriori verhindern sollen, dann wäre es destruktiv.

Denn Treue wird ja nicht nur durch Untreue gebrochen. Zur Treue gehört unabdingbar das Vertrauen, und das ist im zweiten Fall gerade nicht vorhanden.

Denn auch mangelndes Vertrauen ist eine Form des Treuebruchs.

Und dort etwa wäre dann die Grenze zur malignen und daher destruktiven Verlustangst und Eifersucht zu suchen.

Gruß
Metapher

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Hallo Metapher,

obwohl es auch schon mal Beiträge von dir gab, mit denen ich nicht hundertprozentig übereinstimmte, muss ich sagen, dass ich diese Antwort überzeugend und hilfreich fand. Daher danke und *.

Gruß
Ultra