Versteht jemand "Ehrenmorde"?

Das ändert doch nichts an der Grundhaltung, die dahinter steht, und die sieht so aus, daß die Männer meinen, daß die Frau sich zu verhalten hat, wie sie sich das vorstellen. Daß eine Frau etwas aus ihrer Sicht unehrenhaftes getan hat, das auf sie - die Männer - zurückfällt und nur durch die Tötung aus der Welt zu schaffen ist. Du kannst noch so viele rassistische Schleifchen drumwickeln, um die Sache in Deinen Augen gefälliger zu machen, aber das ändert nichts daran, daß sich da ein Grundproblem in vielen Gesellschaften widerspiegelt, nämlich daß die Frau dem Mann untergeordnet ist - zumindest, wenn man einen bestimmten Typ Mann fragt. Wie das am Ende praktisch zum Tragen kommt (d.h. durch Mord, Verbot des Autofahrens, Verbot der Beschäftigung ohne Erlaubnis des Mannes (immerhin noch bis 1977 Gesetz in Deutschland)), ist völlig egal.

Es geht darum, daß viele Männer immer noch glauben, über den Frauen zu stehen bzw. daß sie in gewisser Weise Besitzrechte in ausüben können. Du machst da nun Dein übliches rassistisches Ding draus, übertreibst in der üblichen Manier die Bedeutung der paar Fälle, die sich in Deutschland leider ereignen, und ignorierst, daß deutsche Männer derartige Taten aus der gleichen Geisteshaltung im Zweifel in ähnlicher Zahl oder wahrscheinlich angesichts dieser Zahl

sogar viel häufiger begehen - absolut und im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil. Mit anderen Worten: deutsche Männer sind genauso misogyne und gleichzeitig unsichere Machoarschlöcher, die Frauen umbringen, die die Frechheit besaßen, sich ihren Wünschen und Vorstellungen zu widersetzen, und sie selber nicht selbstbewußt sind zu denken „OK, dann soll sie halt machen“. Nein, sie haben Angst davor, was Freunde, Familie und Gesellschaft über sie - die Männer - denken, weil die Frau ihnen nicht gehorcht hat. Das zeugt nicht von Männlichkeit, sondern von Unsicherheit. Die Frau muß sterben, weil der Mann Angst davor hat, daß ihn irgendjemand nicht ernst nimmt, sich über ihn lustig macht oder seine Ehre (was für ein tolles Ding so eine Ehre ist, wurde im Video oben ja schon geschildert) geschmälert ist. Das hat mit Ehre nichts zu tun, sondern mit Unsicherheit, Angst, Angst vor Verlust der Männlichkeit - ugaugauga - Mann haben Frau gezeigt, wer hier Chef auf Welt.

Armselig. Bei Deutschen wie bei Migranten und deren Nachfahren.

Mit anderen Worten: die einen stehen zu ihren Taten und brüsten sich damit und die anderen bringen sich lieber um als zu ihrer Tat zu stehen und die entsprechende Strafe entgegenzunehmen. Da fällt es mir schon schwer, zu entscheiden, wer das blödere Arschloch ist.

Du meinst, im Gegensatz zu den progressiven deutschen Köpfen, die man so häufig unter den derzeitigen Rentnern findet? Die Rentner, die noch in der klassischen Rollenverteilung verhaftet waren und sind, weswegen die Frauen vielfach keine nennenswerte Rente bekommen und deswegen entweder abhängig von ihren Männern sind, unter Armut leiden oder von ihren Kindern unterstützt werden müssen?

Ich habe immer die Meinung vertreten, daß viele islamischen Gesellschaften rd. 400 Jahre hinter uns zurückliegen, was das Thema Aufklärung angeht, aber was das Verhältnis zwischen Mann und Frau angeht, trennt uns allenfalls eine Generation - wenn überhaupt.

Völlig richtig, aber hier ging es ja nicht um die Reaktion der Umwelt, sondern um die Ursache bzw. Motivlage, die einer halt aus dem üblichen rassistischen Blickwinkel interpretiert.

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Das Thema ist „Ehrenmorde“, nicht „Beziehungstaten“.
Du müsstest genauso wie @C_Punkt belegen, dass Beziehungstaten ein Synonym für Beziehungstat bzw. damit identisch ist.
Dein eigener Link


kennt kein entsprechendes Synonym für Ehrenmord. Insbesondere ist keine Rede von Beziehungstat.
Wenn du Beispiele für erweiterte Suizide haben willst kannst du sie leicht googeln. Wenn du nichts findest, schick mir ne PN. Dann suche ich dir ein paar Beispiele raus.

Die übliche Hetze. Es ist keine Rede davon, dass Ehrenmorde genetisch veranlasst wären. Es ist ein kulturelles, gesellschaftlichles Problem und kann folglich mit Rassismus nicht in Zusammenhang gebracht werden.

Das stimmt schon eher. Beziehungstaten (wie du sie meinst) sind ebenso wie Ehrenmorde „Femizide“

Würdest du mir zustimmen, wenn ich unterstelle, dass die „Machoarschlöcher“ die du meinst, in der westlichen Gesellschaft eher selten Brüder oder Väter sind, die ihre Töchter vor den Traktor stoßen, ins Gesicht schießen oder im Trolley mit der DB quer durch die Bundesrepublik fahren, um sie in Bayern zu verscharren?

Gruß
rakete

Der Verwandtschaftsgrad ist gleichgültig. Es handelt sich um Männer, die morden, weil sie ihre Ehre, ihr Selbstbewußtsein, ihr Mannsein von einer Frau gefährdet sehen, die tut, was sie will und nicht das tut, was der Mann möchte. Du machst eine rassistisch-kulturelle Sache daraus, ich eine geschlechtsspezifische. Angesichts der Frauenfeindlichkeit, die sowohl in unserer als auch in der arabisch-muslimischen Welt permanent sichtbar ist (wenn natürlich auch in verschiedenen Ausprägungen), neige ich dazu, mich auf dem richtigen Standpunkt zu vermuten, während ich auf Basis der letzten 20 Jahre davon ausgehe, daß Du einfach wieder einen Anlaß gesucht und gefunden hast, gegen Ausländer, Migranten und Muslime zu Felde zu ziehen.

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Bevor das Thema weiter eskaliert, auch weil ich der Meinung bin, dass alles gesagt ist, schließe ich hier, bis die zuständige Moderation drüber entscheidet.

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