Ich bin weiterhin der Ansicht, dass man die Texte, auf die man zur vermeintlichen Untermauerung seiner Ansichten verweist, auch lesen sollte:
### Doing Better for Families[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Mai 2011 wies die Journalistin Maike Rademaker darauf hin, dass das DIW die Kinderarmutsquote stillschweigend korrigiert hatte.[54] Die ursprünglichere hohe Quote des DIW hatte die OECD in ihrem Bericht „Doing Better for Families“[55] drei Wochen vor der Bundestagswahl 2009 veröffentlicht. Dies führte zu einer intensiven Debatte über Kinderarmut und in deren Folge zu einer Erhöhung des Kindergeldes zum 1. Januar 2010. Das Problem lag in der Datenerhebung: Wurde bei der Frage nach dem Einkommen von einem oder mehreren Haushaltsmitgliedern die Angabe verweigert, so floss deren Einkommen mit 0 EUR in die Berechnung der Armutsgefährdung ein. Diese Berechnungsmethode korrigierte das DIW, sodass die Kinderarmutsquote von 16,3 % auf unter 10 % sank.[56] Eine Manipulation oder Zurückhaltung der Zahlen weist das DIW in einer Pressemitteilung zurück.[57]
### Berlin auf dem Weg ins Jahr 2030[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Dezember 2019 veröffentlichte das DIW in der Reihe DIW Berlin: Politikberatung kompakt eine Studie mit dem Titel Berlin auf dem Weg ins Jahr 2030 [58]. Darin wurde für Berlin eine Rate von 4,4 Morden je 100.000 Einwohner ausgewiesen. Im Januar 2020 wies der Journalist Tobias Wilke darauf hin, dass diese hohe Mordrate, welche von vielen Zeitungen übernommen wurde, falsch ist[59]. Die von der OECD veröffentlichte Zahl über vorsätzliche Tötungen in Berlin, welche vom DIW fälschlicherweise als Mordrate interpretiert wurde, enthält nicht nur Morde, sondern auch versuchte Tötungen sowie andere Delikte[60]. In einer Pressemitteilung[61] im Januar 2020 korrigierte das DIW daraufhin seine Studie und verweist auf die unplausible Statistik der OECD, ohne jedoch auf das eigene wissenschaftliche Fehlverhalten hinzuweisen.
Also lassen wir einfach mal den Quatsch mit der angeblichen Parteilichkeit und beschränken uns auf die Wahrnehmung, dass das DIW ein durchaus renommiertes Institut ist.
Nicht ganz unwichtig ist in dem Kontext aber auch, dass ich versehentlich Institut für Wirtschaftsforschung schrieb, aber tatsächlich das Kieler Institut für Weltwirtschaft meinte.
Dafür braucht man keine hellseherischen Fähigkeiten, sondern Gedanken und Modelle und niemanden interessiert es bei der Interpretation der Zahl, ob es sich um 169 Mrd. handelt, 170 Mrd. oder 171 Mrd. Der Punkt ist, dass Deutschland offensichtlich deutlich mehr von der EU profitiert als es netto in den großen Topf einzahlt. Und das beste ist, dass das sogar nachvollziehbar ist, ohne dass man dafür eine konkrete Zahl dafür bräuchte.