Hallo Jenny,
seit 15 Jahren wird geplant und entschieden, alles öffentlich. Alle zuständigen politischen Instanzen und Verwaltungsstellen sowie alle eingeschalteten Gerichte haben das Vorhaben in der Form, in der es jetzt realisiert wird, entschieden bzw. bestätigt. Verträge sind daraufhin geschlossen, in denen es um viel Geld geht (für Stuttgart um lächerliche 200 Mio).
Nach den Regeln, die in diesem Staate gelten, ist das Vorhaben wasserdicht und in Stein gemeißelt. Wer daran etwas ändern will, muß die Regeln ändern, und daran ändert auch ein Volksentscheid nichts. Das wissen auch alle die, die „das Volk“ zum Widerstadt aufrufen und sich an die Spitze setzen, immer den Wahltag fest im Blick, und bis dahin wird das Thema warmgehalten und das Volk verblödet mit einer angeblichen Erfolgsaussicht. Das Demokratieverständnis, das hier dokumentiert wird, ist zum Grausen und erlaubt Zweifel an der Eignung zu öffentlichen Ämtern.
Denen, die diesen Rattenfängern nachlaufen, ist wahrscheinlich nicht bewußt, daß hier unter dem Mäntelchen volksnäherer Demokratie Gewalt (nämlich die der Straße) gegen rechtskräftige Urteile und demokratisch zustande gekommene Beschlüsse mobilisiert wird. So etwas ist in Deutschland schon einmal mit schrecklichen Folgen schief gegangen, wenn auch in wesentlich größerem Maßstab.
Der Wirbel um S21 ist dagegen zum Glück nur eine Provinzposse, aber es lohnt sich, vor der Gefahr die Augen offen zu halten und den Anfängen zu wehren.
Gruß
Cassius