Wahlen: CDU-CSU... immer automatisch zusammen?

Hallo,

1 Frage zu Bundestags-Wahlen:

ich sehe die CDU und die CSU immer zusammen an der Regierung (wenn, wie im Moment die CDU mit der FDP die Mehrheit haben, oder in den 70er u. 80er mit Strauß und heute mit V. zu. Gutenberg zB.).

„WIESO?“

Sind die beiden Parteien „CDU und CSU“ miteinander „verheiratet“ :smile: ??
Die FDP muss sich immer mit einer der großen Parteien einigen bzw. genug %, ich glaube mehr als 5% haben und Sondierungsgespräche führen.
Die CSU regiert immer automatisch zusammen mit der CDU, das verstehe ich nicht. Oder sehe ich da was falsch?

Danke für jede Antwort, aber bitte nicht zu Fachspezifisch, da ich nur leichte Kenntnisse vom Politik-Geschehen habe.

LG Sascha

Hallo!

Sind die beiden Parteien „CDU und CSU“ miteinander
„verheiratet“ :smile: ??

So könnte man es ausdrücken. :smile: Nicht umsonst spricht man von den „Schwesterparteien“.

Die CSU gibt es nur in Bayern. Im Gegenzug gibt es keinen CDU-Landesverband Bayern. Die CSU ist sozusagen die „bayerische CDU“.

Es gab aber durchaus schon Überlegungen, diese Ehe dauerhaft zu scheiden: http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuther_Trennungsbesch…

Gruß,
Max

Hi,
die beiden Parteien bilden eine gemeinsame Fraktion im Bundestag. Die Verbindung ist also deutlich enger, als bei einer reinen Koalition, wie mit der FDP.
Die CSU muss aber durchaus auch ganz alleine die 5% Hürde überschreiten um in den Bundestag einziehen zu dürfen. Dafür reichten die Stimmen aus Bayern bisher.
Sollte das allerdings einmal nicht mehr der Fall sein, reichen auch 3 Direktmandate aus um mit dem Zweitstimmenergebnis in den Bundestag einzuziehen.
Da die CSU bei der letzten Bundestagswahl alle Direktmandate in Bayern gewonnen hat werden wir sie so schnell also auch durch die 5% Hürde nicht los:wink:

Gruß

rantanplan

Guten Tag, Sascha!

Sind die beiden Parteien „CDU und CSU“ miteinander
„verheiratet“ :smile: ??

In gewisser Weise so wie Bayern und die vom Deutschen Reich übrig gebliebenen Reste nach 1945 nach und nach „verheiratet“ worden sind.

Man darf sich CDU+CSU nicht als Dauerkoalition zweier unterschiedlicher Parteien vorstellen, sondern muss deren „Ehe“ historisch verstehen als Teil von „Bayerns Weg in die Bundesrepublik“ (so der Titel der hervorragenden Dissertation Peter Jakob Kocks), der nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reichs (dessen Nicht-Kontinuität war in dieser Zeit parteiübergreifender Konsens bayrischer Politik!) von einer gewissen Eigenständigkeit Bayerns ausging. So schrieb etwa der Leiter der Bayrischen Staatskanzlei, Pfeiffer, 1947:

Die Länder, auch wo sie einen Gliedstaat der früheren Verfassung im Kern weiterführen (wie Bayern [und zwar im amerikanischen Sektor ausschließlich Bayern!]) und nicht Neubildungen darstellen, sind eigenständig durch einen demokratischen Prozeß … neu[!] geschaffen worden.

E.T.