Um es kurz zu machen: ich halte Styropor für nicht geeignet, gerade bei geschlossener Rückwand des Bücherregales. Machen Sie sich bitte wirklich die Mühe einen guten Fachmann/-Frau zu fragen. Es sind wichtige Dinge zu beachten: Aussenwandtemperatur, Taupunkt, verwendetes Material. In diesem Fall sollte man Kalziumsilikatplatten in Betracht ziehen. Sie geben wirklich die Kondensfeuchte ab sollte sie wirklich mal auf ihnen entstehen. Sie sind so alkalisch, dass fast keine hier einheimische Schimmelpilzsorte darauf überleben kann. Sie müssen fachlich richtig verklebt werden und entsprechend auch verspachtelt und angelegt/gestrichen. Und ja… der Preis. Ich sehe aber bei ungedämmten Ziegelmauerwerk keine andere sinnvolle Alternative. Bei „Gefriemel“-Werk haben Sie den Schimmelpilz Ende des nächsten Sommers an der Rückwand.
Herzliche Grüße und viel Glück dass Sie an den richtigen Berater kommen.
Bei den baulichen Bedingungen wirst Du wohl Deine gedankliche Konstruktion mit geschlossener Rückwand des Regals verwerfen müssen. Styropor oder eine andere Versiegelung auf der Innenseite führen nur dazu, dass evtl. Feuchtigkeit sich andere Wege sucht oder Schimmel bildet. Wenn das dann schon so ein Riesending vor Außenwänden werden muss: die Wände mit diffusionsoffenem Putz versehen, keine Rückwand einbauen. Und angesichts Deines Alters mal daran denken, dass das ja nicht unbedingt noch 40 JahRe halten muss. Die potentiellen Erben haben vielleicht andere Vorstellungen von der Wand.
LG
Amokoma1
Danke für die ausführliche Ausführung. Ich verstehe aber nicht wie an der Styroporoberfläche innen zum Wohnraum Schimmel entstehen sollte. Ich hatte vor, die 40mm EPS-Platten bündig über die gesammte Wandfläche einzupassen und auch die Stöße der Platten mit Silikon abzudichten. Vor die Wand wird vollflächig das Regal gestellt MIT Rückwand. Die noch verbleibenden offenen cm an den Seiten und oben erhalten eine Blende. Es ist doch nicht zu erwarten, dass es zu einer nennenswerten Luftzirkulation hinter dem Regal kommt, die ja die Luftfeuchtigkeit dahin transportieren würde. Die Wand ist vor einem Jahr mit einem Silikatputz neu verputzt worden. In dem Wohnzimmer wird nicht gekocht oder Sport getrieben, sodaß nicht mit erhöhter Luftfeuchte zu rechnen ist.
Wo ist da mein Denkfehler?
Freue mich auf Antwort.
So habe ich es gemacht. Bild folgt.
Du hast keinen. Du führst im Prinzip eine Innendämmung durch.
Wenn diese korrekt durchgeführt wurde, spricht nichts dagegen.
In der Praxis werden aber oft Fehler gemacht.
Durch die innenliegende Dämmung holst du dir Außentemperaturen in den Innenraum.
Deswegen muss die kalte Innenseite der Außenwand penibel zur feuchten Raumluft abgedichtet werden. Das geht, erfordert aber sauberes Arbeiten von allen Gewerken.
Einfacher ist es daher, pauschal zu sagen: „Bloß keine Innendämmung!“
Das Problem jeder Veränderung, egal ob innen oder außen, auch in Abhängigkeit von Sommer/Winter, ist, dass sich
- der Kondensationspunkt im Bauteil verschiebt
- die Diffusionsfähigkeit sich verändert.
Wenn du innen Dämmung aufbringst, dann muss man das berechnen, ob beispielsweise größere Kondensationsmengen im Bauteil entstehen können, die dann nicht mehr abtransportiert werden können. Das könnte tatsächlich in wenigen Jahren zu massiven Schäden der Bausubstanz führen.
Weil es sich bisher um ein funktionierendes Bauteil handelt, würde ich innen sicherlich nicht isolieren und die Schrankwand tatsächlich wenigstens 10cm vor der Wand aufstellen, und die eine oder andere Rückwand nicht mehr montieren.
awM