Warum gibt es auf der Erde keine dunkle Materie?

Hallo !

Wenn das Universum zu 85% aus dunkler Materie besteht, warum findet man in unserer näheren Umgebung keine?
Könnte dunkle Materie die Summe aller Planeten einer Galaxie ergeben?

Danke für die Antworten!

Gollum

Hallo,

sie ist doch hier und allgegenwärtig. Nach Simulationen ca. 10^-21 kg/m^3.

Desweiteren, bedingt durch die Natur der Dinge, interagiert dunkle Materie sehr wenig mit Licht, sehr wenig mit „normaler“ Materie und auch sehr wenig mit sich selbst, daher wird es mit der (direkten) Beobachtung schon schwierig.

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Hi!

Du fragst, ob die Planeten nicht die Dunkle Materie sein könnten. Das ist nicht so. Die Planeten sind winzig gegenüber ihren Sternen, ihre Masse fällt kaum ins Gewicht, während deine 85% ja bedeuten, daß wir 5,7 mal mehr dunkle Materie wie normale haben müssten.

Das „Dunkel“ bezieht sich auch nicht darauf, daß man die Materie mangels Beleuchtung etc. nicht sehen könnte, denn irgendwie macht sich jede normale Materie bemerkbar, und wir wissen recht genau, wieviel es wovon davon gibt.

Dunkle Materie ist eine Theorie über eine Form der Materie, die sich anders als jede bekannte Materieform aktuell nicht nachweisen lässt, und sich einzig durch ihre Gravitation bemerkbar macht. Man hat einige Theorien, woraus sie bestehen könnte. Aber du siehst: Es sind alles nur Theorien.

Denkbar ist nun, daß die Dunkle Materie ähnlich wie Gaswolken in der Galaxie verteilt sind, und bei uns eben grade keine ist.
Andererseits sind die gravitativen Effekte der dunklen Materie äußerst gering, selbst, wenn die gesamte Erde mit dunkler Materie gefüllt wäre, würde man kaum einen Effekt messen können. Wenn aber die gigantischen Räume zwischen den Sternen damit gefüllt wären, ist der Effekt dann noch wieder vorhanden.

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Hi,

Weil in unserer „näheren Umgebung“ in der Bewegung gravitativer Körper (Planeten, Sterne, Gaswolken …) keine Abweichungen von den Newtonschen bzw. allgemeinrelativistischen Bewegungsgesetzen gemessen werden.

„Dunkle Materie“ ist ja lediglich eine symbolische Bezeichnung für die Hypothese, daß die tasächlichen gemessenen Abweichungen von den gravitativen Bewegungen innerhalb der Galaxien und zwischen Galaxien und Galaxienhaufen (d.h. nur in großräumigen Materieansammlungen) auf bisher in den elektromagnetischen Spektren (Licht und andere Frequenzen) noch nicht nachweisbare massive Materie zurückzuführen sei. Dabei wird vorausgesetzt, daß Gravitationsfelder ausschließlich von der Masse massiver Elementarteilchen als Gravitationsquellen bestimmt werden. Und unter den bisher bekannten, experimentell nachgewiesenen massiven Elementarteilchen des Standardmodells sind keine, die für die Abweichungen verantwortlich sein könnten

In den populären Darstellungen wird dabei meist ausgelassen, daß im Gebiet der physikalischen Kosmologie auch andere Hypothesen diskutiert werden, die die Abweichungen (übrigens ebenfalls auch der durch die sog. „Dunkle Energie“) anders erklären als durch experimentell nicht nachweisbare massive Partikel oder bisher unbekannte quantenmechanische Effekte.

Beispiel siehe → diese von Bekenstein oder → diese von Moffat,. Beide kommen ohne „dunkle Mateire“ aus.

Gruß
Metapher

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Weil dunkle Materie wahrscheinlich nur gravitativ wechselwirkt. Und weil die Gravitation eine extrem schwache Kraft ist, ist ein entsprechender Nachweis extrem schwierig.

Du meinst wohl sogenannte MACHOs (Planeten gibt es per Definition nur in unserem Sonnensystem). Nach denen hat man gesucht, man hat auch welche gefunden, allerdings nicht in der Menge, als dass man mit ihnen die Abweichungen ausreichend erklären konnte.

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