Warum sind so viele Taxen in Deutschland von Mercedes?

Wieso weshalb warum ist das denn so?

Servus,

unabhängig davon, ob das immer noch so ist, hat sich der Mercedes-Benz über die Jahrzenhte weg den Ruf erworben, dass man ihn schruppen kann wie ein Taxi, und er dann später, wenn er mit 200.000 km in Ruhestand geht, immer noch was wert ist.

Der letzte unbeschränkt seidenstraßentaugliche Mercedes, die Baureihe 123, wird u.a. im mittleren Osten sicher noch ein paar Jahrzehnte laufen.

Schöne Grüße

MM

daimler hat die klassische gelb-beige lackierung und die ausstattung mit schild und taxameter „gefördert“ und sich damit systematisch in den markt eingekauft

Naja, 200.000 ist aber recht niedrig. Meinen W210 habe ich durch Unfall mit 680.00 eingebüsst, mein jetziger W211 hat aktuell 265.000 und läuft noch mindestens 2 Jahre bei mir. Mir ist kein Fahrer bekannt, der seinen Benz mit 200.000 schon ausmustert, in der Regel sind sie dann, wenn überhaupt, gerade mal abbezahlt und sollten dann Geld verdienen. Bei guter Pflege sind bis dahin auch nur die Verschleisssachen zu machen. So ab 450.000 endet im Allgemeinen der Dienst als Taxi, dann häufen sich Reparaturen und die Wagen sind auch optisch runter. Fahrzeuge vieler anderer Marken wurden da schon lange zu einem Würfel gepresst.
Mercedes bietet Taxiunternehmen einen recht guten Service, von der Anschaffung bis zu Rabatten bei Reparaturen und Teilekäufen. Die Qualität dieses Service ist allerdings regional recht unterschiedlich.
Der W123 war unbestritten ein sehr robustes Fahrzeug, in Berlin laufen noch einige davon. Ich persönlich sehe aber noch den W124 als letzten „echten“ Benz an. Die dann folgende Baureihe W210 war bis zur Modellpflege eine Katastrophe, noch Jahre später wurden Türen und Kofferklappe von MB aus Kulanz gewechselt, weil sie fröhlich rosteten, manche sogar mehrmals.
Unter Zetsche hat MB die Kurve wieder bekommen. Mein nächstes Taxi wird wieder ein Mercedes.

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Ja , zum einen bietet Mercedes Taxiunternehmen einen fetten , nein sehr fetten Rabatt an.
Ich habe mal im Auftrag für ein Taxiunternehmen aus Köln ein neues Taxi in Stuttgart abgeholt.
der Taxi Unternehmer bekam 33% Rabatt !

Das ist natürlich dann extrem günstig im vergleich zu anderen Mitbewerbern

Allerdings hat das Taxi ( 2007 ) nicht lange gehalten , bei 66.000 erster Motor hin , bei 120.000 zweiter Motor und bei 180.000 im Jahre 2011 mit dem dritten defekten Motor ging der Weg ( E - Klasse )

Allerdings stimmt es nicht das NUR Mercedes problemlos 200.000 runter spult , Volvo und Audi können das auch .
Mir fällt aktuell auf , in den Städten wo ich grösstenteils unterwegs bin ( Mainz , Frankfurt , Wiesbaden , Koblenz , das von Benz fast nur noch B - Klasse unterwegs sind , kaum noch grössere Modelle , aber dafür Audi und Porsche , ja Porsche Panamera als Taxi unterwegs sind , sowie auch eher seltene Vögel wie Jaguar

allerdings wundert es mich , das ich noch nie einen Volvo als Taxi gesehen habe , diese Dinger sind unkaputtbarer als unkaputtbar , im Volvo - Forum gibt es einige die eine 6stellige 8 auf dem Tacho haben , meiner hat jetzt ca 220.000 runter und bis auf eine etwas teuere Reparatur ( Steuereinheit Zentralverriegelung ) eigentlich nur Verschleissteile die ersetzt werden mussten , der Wagen ist jetzt 13 , der Lack ist wie neu und ansonsten auch keine grösseren Abnutzungsspuren , weder im Innenraum , noch sonst wo

Die B-Klasse wurde ziemlich stark als Taxi beworben und mit sehr guten Finanzierungen angeboten. Da haben viele zugegriffen. Bei der B-Klasse ist auch der Einstieg etwas höher, gerade ältere Leute finden das bequemer beim aussteigen. Ich vertrete da die reine Lehre: ein Taxi ist eine E-Klasse Limousine, nichts anderes.
Klar schaffen auch andere Marken hohe Lauflestungen, es ist aber ein Unterschied, ob es ein privat genutztes Fahrzeug ist oder ein Taxi. Taxi ist Stress für ein Auto. Als Mercedes Anfang der 90er die Qualitätsmängel hatte, haben sich viele Taxler nach Alternativen umgesehen. Toyota warb seinerzeit mit seiner unschlagbaren Pannenstatistik. In der Folge sah man viele Toyota-Taxen. Nicht viel später klagten sie über Werkstattaufenthalte, zu kurze Intervalle bei Verschleissteilen und Verarbeitungsmängeln. Keiner, den ich kenne, hat danach wieder einen Toyota gekauft.
Volvos fuhren bei uns zwei rum, der eine Fahrer ist in Rente gegangen, der andere ist Nachtfahrer, den bekomme ich kaum zu Gesicht. Der hat aber auch schon seinen zweiten.

In Berlin habe ich auch schon Jaguar oder M-Klasse als Taxi gesehen, sieht zwar cool aus, wäre aber nichts für mich. Porsche geht nur der Panamera, da zwei Türen auf der rechten Seite vorgeschrieben sind. OK, der Cayenne wäre auch noch drin, da ist dann aber die Rentabilität fraglich.

Hallo,

das liegt daran, das Daimler-Benz seine Pkw auch als Sondermodell Taxi mit entsprechender Ausrüstung produziert. Das machen sonst nur noch VW und Opel in Deutschland.

Dazu gehören verstärkte Sitze und Federn und die Vorbereitung für die Elektronik (Funk/Taxameter).Außerdem waren bis zur Freigabe des Marktes nur diese Fahrzeuge auch zulassungsfähig als Taxi.

Dank der EU ist dem nicht mehr so und man sieht mittlerweile (auch aus Kostengründen der Taxi-Unternehmer) fast jede Automarke, die geräumige Fahrzeuge mit 5 Sitzplätzen herstellt.

Auch ist es mit der Haltbarkeit der modernen Benz nicht mehr so gut bestellt.
500.000 Kilometer waren mit alten Mercedes kein Problem , der W 123 läuft immer noch in vielen Städten Deutschlands treu und brav.

Hallo Urseln,

mag sein, dass es daran liegt, dass es hier bei mir durch mehrere Werke in der Umgebung eh etwas VW-lastig ist, aber hier fahren hauptsächlich VW und Skodas als Taxen herum.

Der Hauptgrund:
Weil Mercedes von allen Autoherstellern für Taxen den besten und schnellsten Kundendienst bietet wie Sofortreparatur, Abgabe auch in der Nacht beim Pförtner, Abschleppen, Ersatztaxi (Leihtaxi) etc.
Frage mal bei Audi oder BMW, was ein Leihtaxi ist! Ääähhh? - nie gehört …

Moin!

V.a. hat das wohl zwei Gründe:

Zum einen historisch: es gab in den 50er bis 70er Jahren sonst nichts, was mit einer derart langlebigen Mechanik aufwarten konnte, wie ein Mercedes Diesel.
In den 80ern kaen dann BMW 524d hinzu, die wohl auch ganz gut hielten, aber teurer waren.

Zum anderen gewährt Mercedes den Taxibetreibern hohe Rabatte auch bei Ersatzteilen.
Mittlerweile ist aber auch ein rabattiertes Mercedes-Taxi noch sehr teuer. Ein normaler E 4-Zylinder Diesel kostet schon um die 55.000 Eur. As Taxi somit auch 35-40.000 Eur. Für 25.000 Eur dürfte es einen Skoda Octavia geben.

An der Zuverlässigkeit liegt es heute nicht mehr.
Ein moderner Mercedes E ist ein sehr gutes Auto, aber einige andere Hersteller haben nachgezogen. Insgesamt scheint sogar der Toyota Prius günstiger zu laufen, als ein Mercedes E.

VW hat seit Einführung der DSG-Getriebe damit Probleme, kommen also als Taxi nur mit manueller Schaltung in Frage. Dann aber ist ein Touran offenbar auch recht haltbar.

Volvo ist so selten als Taxi in D azutreffen, weil die Autos zu teuer in der Anschaffung sind.
In Nordeuropa hingegen findet man viele Volvo-Taxen. Auch mit Erdgasantrieb.

Skoda hatte ich in der letzten Zeit auch öfter als Taxi. Ist ja VW Technik und durch den sehr günstigen Einstandspreis auch wettbewerbsfähig.

Was lt. unserem lokalen Dorftaxler gar nicht geht, ist VW T5 (Bus). Das Ding stand wohl in 3 Jahren mehr in der Werkstatt als auf der Straße. Er fährt nun Ford S-Max. Ohne Probleme. Kostet in der Anschaffung gut die Hälfte.

Die eine seligmachende Wahrheit gibt es somit auch bei den Taxis nicht mehr.

Gruß,
M.

Hallo,
ich verstehe Taxiunternehmer allgemein nicht:

Wieso kaufen sich die meisten neue Autos, die einen Grossteil des erwirtschafteten Geldes wieder auffressen?

Wieso holen sich die Taxler nicht alle paar Jahre z.B. einen alten Mercedes Diesel aus Rentnerhand mit dem sie noch ein paar hunderttausend Km abspulen koennen und mit dem sie kaum einen Wertverlust haben?

Als Taxiunternehmer verdient man im allgemeinen nicht sehr gut, d.h. man zahlt auch nicht viel Steuern (vor allem, weil man viele Fahrten eh schwarz machen kann) - und braucht damit auch kein teueres Auto, welches man von der Steuer absetzen koennte.

Gruss
Desperado

Moin,
weil das Allerwichtigste für Taxiunternehmen die Zuverlässigkeit der Wagen ist.
Und weil man so einen ‚Rentnerbenz‘ erst mal für eine ganze Stange Geld für den Taxibetrieb umrüsten müßte.
Und weil ein Taxiunternehmen seinen Einkauf rationell gestalten muss und man beim Vertragshändler auch mal 25 Stück bestellen kann.

Grüße
Jake