Servus,
ich schätze, das wird halt die Farbe gewesen sein, die jeweils grade mal verfügbar war - eine Art hellgraues Veloursleder war sicher häufiger zu sehen als helles, gelbliches Leder. Weißgerbung mit Aluminiumsalzen ist industriell im Weltmaßstab auch der Sämischgerbung überlegen, die als vor-manufakturielle Technik vom Rad der Geschichte zum Absterben verurteilt ist.
Als Eingeborener von Trizonesien hab ich nur recht selten was vom Sandmännchen (Ost) gesehen, es gibt wohl einzelne Darstellungen von ihm in hellbraun-gelblichen Stiefeln, aber es stimmt schon, dass die goldenen Schuhe nicht so recht zu ihm passen wollen - das wiese dann wohl auf den Weg entlang der Seidenstraße, den Wiz genannt hat. Wenn da nicht die Arme und Hände wären, die sich zwar auch aus der Herstellungstechnik ergeben, aber „irgendwie schon“ ziemlich nach Erzgebirge aussehen.
Christas Suche hat gezeigt, dass das Teil vermutlich nicht in Serie gefertigt wurde oder einfach recht bald wieder komplett verschwunden ist - es gibt bestimmt viele Sachen von „Tausend kleine Dinge“, die heute nirgendwo abgebildet im Web herumgeistern.
Was mich halt wundernimmt, je mehr ich die Figur anschaue, ist, dass sie sich recht rationell mit ganz wenigen handwerklichen Arbeitsschritten an der Drehbank fertigen lässt. Ich glaub ja immer noch dran, dass die Figur aus Holz und mit einer sehr dicken, robusten Lackierung versehen ist - im Extrem könnte das etwas für spezialisierte Sammler sehr Interessantes sein, ein nie in Serie gegangener Prototyp aus dem VEB VERO Olbernhau, vielleicht eine Studie zu Möglichkeiten des Ersatzes von knappem Plaste- und Textilmaterial durch Fichtenholz und zur Rationalisierung der Fertigung (um Arbeitskräfte freizusetzen, die dann z.B. bei der Reichsbahn manuell bediente Schranken kurbeln oder sechzig Jahre alte Formsignale ziehen könnten!).
Schöne Grüße
MM