Fast jeder, der sich in der freien Natur bewegt und im Wald oder auf Wiesen zum Wandern geht, ist schon einmal mit einer Zecke in Kontakt gekommen. Meist sind die kleinen Insekten völlig harmlos, doch in einigen Fällen können ihre Bisse die Krankheiten FSME und Borreliose übertragen. Hier erfährst du, was bei einem Zeckenbiss zu tun ist.
Was tun bei einem Zeckenbiss? Hier erfährst du mehr. Foto: istockphoto
Der Zeckenbiss
Zu allererst gilt: keine Panik! Ist ein Zeckenbiss erst einmal entdeckt, ist das natürlich einfacher gesagt als getan, doch nur etwa vier Prozent der Zecken tragen überhaupt Erreger in sich. **Dennoch muss der Zeckenbiss natürlich schnellstmöglich beseitigt werden**. Vermeide es, die Zecke zu quetschen, denn dadurch können Erreger aus dem Inneren der Zecke in den eigenen Blutkreislauf gelangen. Zum Entfernen der Zecke eignet sich eine Zeckenzange, wie sie in Drogerien oder Apotheken zu erhalten ist. Eine handelsübliche Pinzette sollte nicht verwendet werden. Eine Anmerkung: Zecken beißen nicht, sie stechen. Zum Beißen benötigt man Ober- und Unterkiefer. Zecken verfügen lediglich über eine Art Saugapparat.Rötung und Symptome nach Zeckenbiss
Tritt kurz nach einem Zeckenstich eine **Rötung der Haut** auf, ist die Verunsicherung besonders groß. Die charakteristische „Wanderrötung“ ist das auffälligste Anzeichen für Borreliose. Die ringförmige Rötung mit einem Durchmesser von bis zu 65 cm und einer hellen Färbung der Haut in der Mitte ist eines der häufigsten Symptome nach einem Zeckenbiss. Am besten sucht man schon bei ersten Anzeichen einer solchen Rötung einen Arzt auf, um einem möglichen chronischen Verlauf der Borreliose entgegen zu wirken.Neben der Borreliose können Zecken den Menschen mit FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) infizieren. Rund drei Viertel der Infizierten spürt hier überhaupt keine Beschwerden, die übrigen 25 Prozent erkranken einige Tage nach dem Zeckenstich an grippeähnlichen Symptomen. Man fühlt sich appetitlos, hat Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und leichtes Fieber. Diese erste Phase der Erkrankung dauert rund eine Woche an und die Krankheit ist danach entweder überstanden oder es folgt ein beschwerdefreies Intervall von ein bis drei Wochen, gefolgt von der zweiten Krankheitsphase.
FSME Symptome
Die zweite Krankheitsphase erreichen nur sehr wenige Infizierte. Der Virus befällt hier das **zentrale Nervensystem**. Es kann zu einer Hirnhautentzündung kommen, die sich in hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Schwindel oder Lichtempfindlichkeit äußert. Die meisten Infizierten fühlen sich sehr krank. Der Hirnhautentzündung kann von Sprachstörungen, Lähmungen, Krampfanfällen oder Bewusstseinsstörungen begleitet werden. Vor allem bei älteren Menschen verläuft die Krankheit oft kompliziert und mit anhaltenden Problemen. FSME ist hauptsächlich in Bayern, Baden-Württemberg, im Süden Hessens sowie in Teilen von Rheinland-Pfalz und Thüringen verbreitet.FSME Impfung
Die Erkrankung an FSME lässt sich durch eine Impfung vermeiden. Die **Impfung gegen FSME** wird allen Personen empfohlen, die sich in einem der FSME-Risikogebiete in Deutschland befinden. Auch bei Reisen in Risikogebiete ins Ausland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut eine Impfung.Für vollständigen aktiven Impfschutz sind drei Termine nötig, wobei die ersten beiden Impfungen im Abstand von ein bis drei Monaten erfolgen. Für eine vollständige Immunisierung sollte nach neun bis zwölf Monaten schließlich noch die dritte Impfung stattfinden. Mehr zur Impfung erfährst du hier www.impfen.de/zecken/fsme-schutzimpfung/
Unter www.zecken.de kannst du sehen, ob das Gebiet, in dem du wohnst, zum FSME Risikogebiet gehört.