In aller Fairness: Es ist ja auch nicht so, dass die Palästinenser großartig an Frieden interessiert wären.
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, war es die Ablehnung der Palästinenser für die 2-Staaten-Lösung, die überhaupt erst zur Gründung des Staates Israel geführt hat.
Warum sollten sich damals die Palästinenser auf eine Zweistaaten-Lösung mit dem Aggressor (denn als diesen empfanden sie die aus Europa vertriebenen Juden) einlassen?
Da könnte man jetzt den Vergleich Russland/Ukraine anführen.
Logisch wäre allenfalls gewesen, wenn man sich nicht auf die irrationale Begründung „Gott hat uns dieses gelobte Land versprochen“ der ultraorthodoxen Juden zurückziehen will, ein Bundesland in Deutschland z.B. Bayern oder Niedersachsen den Juden der Welt zur Verfügung zu stellen um das Unrecht, welches die Deutschen und nicht die Palästinenser den Juden angetan haben, auszugleichen.
Das ist natürlich Märchenstunde aber um sich ins Gedächtnis zurückzurufen, weshalb so viele Juden nach Palästinena wollten, ist es ganz nützlich.
Die in Palästina seit 2000 Jahren ansässige Bevölkerung war für die Shoa jedenfalls nicht verantwortlich.
Wie so oft, alles eine Frage des Preises, den man für Frieden zu bezahlen bereit ist. Nach inzwischen drei-vier Generationen, die von Armut, Perspektivlosigkeit und Gewalt und natürlich den Hassreden der Vorväter auf die Israelis geprägt sind, geht es doch nicht mehr um Ausgleich und Frieden, sondern nur um Rache und Hass und natürlich die Macht derjenigen, die bei einem finalen Friedensschluss um ihre Macht gebracht wären. Damit ist für die handelnden Personen zumindest auf der palästinensischen Seite überhaupt kein Anreiz vorhanden, einen dauerhaften Frieden herbeizuführen.
Das ist jetzt so um die 90 Jahre her. Ich denke, dass die heute lebenden Palästinenser am Scheitern dieser Idee keine sooo große Verantwortung tragen.
Das hat auch niemand behauptet. Allerdings möchte ich auch darauf hinweisen, dass die meisten jüdischen Einwanderer nach Palästina weder vor der Shoa flüchteten noch aus Europa vertrieben worden waren. Wobei es natürlich schon so war, dass die aufkommende Judenfeindlichkeit in Deutschland nach 1933 zu einer deutlichen Erhöhung der Einwanderungszahlen führte.
Die Juden kamen damals auch nicht als Aggressor - man sollte sich schon auch klar machen, dass die Verhältnisse zu Beginn durchaus anders herum waren. Die Juden sahen sich massiver Gewalt bis hin zu Massakern durch die Palästinenser ausgesetzt. Wenn man schon darüber spricht, wie die Vergangenheit die heutigen Zustände erklärt sollte man das nicht so ganz außen vor lassen.
An der heutigen Situation sind die Hardliner beider Seiten schuld.
Ja, aber ist auf der anderen Seite ja nicht anders. Ich will jetzt auch nicht aufwärmen, dass die Palästinenser mit der Gewalt angefangen haben - weil es schlicht solange her ist, dass es im Grunde keine Rolle spiel, wer angefangen hat.
Aber ich finde es fatal, ja fast schon rassistisch, dass man von den Israelis immer fordert, der sprichwörtlich „Klügere“ zu sein, der nachgeben soll, während man die andere Seite der Aggression ausschließlich in der Opferrolle sieht. Keine Seite in diesem Konflikt ist nur Opfer oder nur Täter.
Und ich bin der erste der unterschreibt, dass die IDF regelmäßig überreagiert und deutlich zur Gewalt beiträgt - aber eine Reaktion ist eben genau das: Eine Re-Aktion. Solange es auf keiner Seite einen Willen zum Frieden gibt, wird es auch keinen Frieden geben.
Aggressor ist man nicht nur, wenn man mit Bomben und Granaten kommt.
Auch Geld und Bildung können Waffen sein, wenn man sie dazu nutzt andere zu verdrängen und so Existenzen zu vernichten.
Klar, dass die Gegenseite mit den Waffen antwortet, die sie zur Verfügung hat, in diesem Fall mit Gewalt.
Ungefähr die Hälfte der halben Million Juden, die 1939 auf dem Staatsgebiet des heutigen Israels lebten, war seit 1930 nach Israel gekommen. Zum Ende des zweiten Weltkrieges waren es dann 650.000 Juden, d.h. so grob 2/3 davon waren nach der „Machtergreifung“ eingetroffen.
Aber wofür spielte das gleich noch eine Rolle?
Ach Unsinn. Natürlich gibt es extreme Positionen gegenüber den Palästinensern in der israelischen Politik und Gesellschaft, aber das ist doch keine flächendeckende Veranstaltung wie in den Palästinensergebieten, wo quasi die gesamte Bevölkerung in Armut lebt, was von den Bewohnern sehr eindeutig auf die Existenz Israels zurückgeführt werden kann. Gleichzeitig ist Israel ein ziemlich moderner und reicher Industriestaat, in dem es kaum jemand nötig hat, für die miserable persönliche und gesellschaftliche Situation einen Sündenbock zu suchen bzw. verantwortlich zu machen.
Das habe ich auch nicht behauptet.
Das ist das gleiche Gerede wie beim Ukrainekrieg. „So lange beide Seiten keinen Frieden wollen, wird es keinen Frieden geben.“ Ja, das ist richtig. Das Problem ist nur, dass in beiden Konflikten die Positionen und Forderungen nicht in Einklang gebracht werden können. Wenn Russland die Ukraine will und die Ukraine kein Territorium abgeben will, sind die Positionen genauso unvereinbar, wie zwischen Israel und Palästinensern und Israelis. Wenn die Palästinenser Gebiete haben bzw. behalten wollen, die Israel beansprucht bzw. nicht abgeben will, dann sind die Positionen unvereinbar.
Erschwert wird das ganze von der wirtschaftlich-sozialen Lage in den Palästinensergebieten, wo halt eben Generation um Generation in Armut, Gewalt und Perspektivlosigkeit aufwächst und natürlich ein leichtes Opfer der politischen und religiösen Rädelsführer sind, die persönlich von Hass und Gewalt profitieren. So lange also sich die wirtschaftlich-soziale Lage in den Palästinensergebieten nicht bessert und insbesondere Israel nicht aufhört, den Konflikt ohne Not mit Siedlungsbau und Vertreibungen im Westjordanland immer weiter und wieder anzuheizen, wird sich die Gewaltspirale ewig weiterdrehen.
Auch hier hat es der Stärkere in der Hand, einzulenken und zum Frieden beizutragen. In einem ersten Schritt wären halt mal die Provokationen wie Siedlungsbau und die Verschärfung von Einschränkungen für Araber bzw. Palästinenser in Jerusalem zu unterlassen. Dass das überhaupt passiert, ist eine Folge der innenpolitischen Verhältnisse in Israel und damit letztlich Schuld Netanjahus, der Pakte mit den ultraorthodoxen und nationalistischen Teufeln eingeht, nur um an der Macht zu bleiben.
Es sollte nicht in D ausgetragen werden. Deutschstämmige kleben sich auch nicht im Ausland an der Fahrbahn fest, um die deutsche Umweltpolitik anzuprangern. Das ist eine Frage des Abstands. Dann sollte man bitteschön schon in seinem Land bleiben und dort für seine Rechte kämpfen.
Du hast offenbar nicht weiter gelesen, als diese paar Worte. Ich so freundlich und wiederhole für Dich auch den Rest, vielleicht verstehst Du bei der Wiederholung den Sinn der Worte (ist wie in der Schule … üben, üben, üben):
Ich besitze viel Humor, aber wirklich lustig kann ich so viel … wie kann ich es höflich ausdrücken? … Ungebildetheit und Verachtung nicht finden.
Hat dieser Satz eine Bedeutung oder hast du den nur hingeschrieben weil er irgend wie gut klang?
Oder darf man hier in Deutschland nicht auf das Schicksal der Uiguren aufmerksam machen wegen des großen Abstands zu Westchina?
Oder macht das Klima grundsätzlich an Staatsgrenzen halt?
Ist es nicht mehr so, dass Israel über umfassende Antidiskriminierungsgesetze verfügt, die Diskriminierung sowohl durch staatliche als auch durch nichtstaatliche Stellen aufgrund von Rasse, Religion und politischer Überzeugung sowie die Aufstachelung zu Rassismus verbietet ?
Wann hat Israel diese Regelungen aufgehoben?
Und - was die angebliche Rasse angeht: Israelis sind genauso Semiten. Also nichts da von wegen „Herrenrasse“.
Muss man ein Friedensabkommen haben, um vor Verstößen gegen das Völkerrecht geschützt zu sein? Und, der Vergleich liegt auf der Hand, gab es ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine? Ist damit der Angriff Russlands doch rechtlich erlaubt? Gibt es ein Friedensabkommens Deutschlands mit Österreich? Dürfen wir dann einfach ungestraft in Österreich einfallen?
Du merkst, dass Deine Argumentation auf tönernen Füßen steht?
Die letzte Frage war rhetorisch gemeint. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du es nicht bemerkst.