Brett für Traumdeutungsbegehren
Auch wenn ich nicht Nike bin, erlaube ich mir ein paar Worte.
Es ist schon erstaunlich, daß immer noch diese Kuriosa hier geäußert werden, obwohl sich Franz doch in dem letzten Thread
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
wirklich redlich bemüht hat, die Miß- und Unverständnisse aufzudröseln.
Im Einzelnen:
Träume sind nicht gleich esoterisch, nur weil die betreffende
Person keine psychonanalytische Therapie macht.
Was immer dieser seltsame Satz zu bedeuten hat: Ich habe hier nirgendwo gelesen, daß jemand einen derartigen Witz abgesondert hat: „Träume sind esoterisch“.
Wenn du dich auch nur einmal dazu herablassen würdest, den Anfang des FAQ:286 auch zu lesen, geschweige denn den ganzen Text, dann dürfte doch auch dir nicht mehr schleierhaft sein, was Nike und Franz damals zu verdeutlichen suchten: Es geht nicht darum, daß Anfragen zu Träumen generell nicht in dieses Brett hier gehören! Das hat auch niemand jemals behauptet.
Es steht da zu lesen, daß es allein um das Begehren geht, daß andere einem einen Traum „deuten“, den man grad mal so nacherzählt. Die Frage „was bedeutet mein Traum“ setzt voraus, daß andere einem einen Traum deuten könnten, und das auch noch allein auf der Grundlage einer rudimentären Traumerzählung.
Daß psychologische Richtungen soetwas prinzipiell nicht leisten können, dürfte klar sein. Aber auch die Psychoanalyse (ebenfalls in vielen differenten Richtungen) kann das nicht. Denn selbst diese Richtungen „deuten“ keine Träume allein auf der Basis eines einzelnen Berichtes über einen Traumerinnerungsbericht (sofern sie seriös arbeiten): Es gehört dort immer ein Gespräch mit dem Träumer dazu, in dem sukzessive der sog. „latente“ Trauminhalt erarbeitet wird. Und auch das ist in psychoanalytischen Therapien nicht eigentlich das Ziel, sondern mit dem bewußt gewordenen latenten Trauminhalt wird dann weitergearbeitet, denn er hat für sich genommen keinerlei Sinn - ein Traum halt. Es kann aber mit ebendiesem manchmal in eine verborgene Problemstruktur Licht gebracht werden. So jedenfalls die Auffassung einiger psychoanalytischer Richtungen.
Nun gibt es wiederum selbst heute noch hier und da psychoanalytische Auffassungen, daß dennoch der Analytiker dem Analysanden die Enthüllung der Traumverschlüsselungen vorbeten könne. Seriös tun das aber ohne jedes Gespräch nichteinmal Therapeuten, die sich auf C.G.Jung berufen, der immerhin die Existenz von archetypischen Bildern behauptet hat.
Ich persönlich widerspreche dem Sinn solchen Handelns. Es gibt derweil Methoden des traumanalytischen Dialogs, in dem der Dialogpartner in keiner Weise eigene Assoziationen einbringt (und natürlich erst recht nicht Standarddeutungen aus einer Traumbildliste - siehe FAQ) sondern der Träumer nur auf bestimmten Wegen animiert wird, seine Verschlüsselungen selbst aufzulösen. Aber das ist ja hier nicht das Thema.
Es ist in dem FAQ lediglich darauf verwiesen, daß die Tradition, aus Listen Traumschlüssel zu finden („haste mal 'n Link für mich, ich will meinen Traum gedeutet kriegen“), ohne daß ein intensiverer dialogischer Austausch mit dem Träumer stattfindet, in psychoanalytischen Richtungen nicht ernsthaft zu finden sind, aber in sog. esoterischen Richtungen sehr wohl (wie auch du im Esoterikbrett wohl zahlreich gesehen hast). Und ferner, daß ein dafür geeigneter Austausch im diesem Brett hier schon aus Diskretiongründen nicht zu leisten wäre, geschweige denn vom Aufwand her.
Über die sinnentleerte Behauptung, es gebe hier eine Regelung, Träume solle man sich im Esoterik-Brett deuten lassen, kann man nur den Kopf schütteln. Es ist derweil zu lesen, wenn man der Denkweise anhängt, daß überhaupt ein ANDERER einem ohne Dialog nur auf Grund einer ersten unbraucbbaren Traumerzählung seinen Traum deuten könne, dann sei man mit diesem Anliegen ins Esoterikbrett empfohlen. Denn in der Esoterikszene ist man mit dieser Denkweise nicht allein.
Bei den meisten anderen handelt es sich von Träume, die aufgrund :dessen, was im Traum geschah, in Erinnerung bleiben.
Seltsames Statement. Ja, stimmt, wenn man sich an Trauminhalte erinnert, erinnert man sich an Trauminhalte.
Sie wollen sich wegen eines Alptraums sich nicht gleich in
eine jahrelange Therapie stürzen.
Auch das ist von niemandem hier behauptet worden. Das ist ein Produkt einer unkontrollierten Phantasie. Aber wenn jemand schon „Bedeutung“ seiner Alpträume vermutet, und dann meint, das sei hopplahopp mit nem Link oder ein paar beliebigen Assoziationen von anderen Usern schnell aufgedröselt, dann ist er eben im Esoterikbrett an der richtigen Adresse. Einsichten über (hier vermutetes) Unbewußtes kommen nicht mit dem Aufzug, man muß die Treppe nehmen. M.a.W. das bedeutet Arbeit. Und die ist in diesem Brett hier nicht verantwortlich zu leisten. Selbst von Psychoanalytikern nicht, die meinen, ihnen obliege es, blind den Traumbildern anderer Erleuchtung zu bringen.
Da Träume wissenschaftlich anerkannt sind (es gibt sie nun mal, und sie sind mit Geräten nachweisbar ),
*lach* ja, Träume sind wissenschaftlich anerkannt. Kartoffeln sind auch wissenschaftlich anerkannt, denn es gibt sie nun mal …
Es ist auch mit Geräten nachweisbar, daß einer träumt, allerdings, sicher. Und du meinst, das bedeutet: Du gehst in ein neurologisches Labor, dort schließen sie dich an „Geräte“ an und dann sagen sie dir, was du geträumt hast? Vielleicht die „Deutung“ gleich mitgeliefert?
Natürlich kann eine Traumdeutung nicht erfolgen,
sondern nur eine Mitteilung, was andere davon halten.
Ja eben, und genau das ist sinnloser Plauder, den die hiesigen Moderatoren zurecht vermeiden wollen. Denn es sagt dir etwas über die Assoziationen der anderen, nicht etwas über deinen Traum. Aber ich wiederhole mich.
Die meisten Traumdeutungsbitten landen nämlich sowieso im Eso-Brett.
Na siehst du, geht doch.
Gruß
Metapher