Werden Grossbanken wirklich zerschlagen?

Waere der Auftrag des Staates an das
DB-Management gewesen den Buergern Fortbewegung zu
gewaehrleisten und wirtschaftliches Handeln nur als sekundaer
zu betrachten (sowie Managementerfolg an der Erreichung der
beiden Ziele zu messen) haette die DB AG vermutlich Zuege
gekauft die auch bei Schnee fahren koennen.

Ich glaube, es bringt nichts, darüber zu diskutieren. Auch wenn ich nicht der Spezialist für die Bahn bin, möchte ich doch anmerken, daß es nicht Ziel des Unternehmens ist, möglichst viele Fahrgäste zu vergraulen. Daran, daß man an den Zügen gespart hat, liegt es also nicht.

Genauso verhaelt
es sich mit den Banken, wenn nur das Ziel Geld zu
erwirtschaften gesetzt wird passiert das gleiche wie bei den
Privatbanken, waere das staatlich festgelegte Managementziel
z.B. 80 % in sichere Anlagen zu investieren gewesen und nur
mit 20% des Kapitals maximalen Gewinn zu erwirtschaften haette
es auch funktioniert.

Es waren die staatlichen Gesellschafter, die die Geschäftspolitik mitbestimmt haben. Darüber hinaus waren es sichere Anlagen, als man sie erwarb, attestiert durch mindestens zwei Ratingagenturen. Im nachhinein zu sagen, man hätte es anders machen müssen, ist ein bißchen zu einfach. Ursache der Misere ist es jedenfalls nicht, daß man bewußt höhere Risiken eingegangen ist.

Aufsichtsräte haben diese Geschäfte entweder bewußt gebilligt
oder nicht verstanden. Außerdem haben sie Jahresabschlüsse
genehmigt, in denen der Umfang dieser Geschäfte nachzulesen
gewesen wären. Entweder hat man die Jahresabschlüsse nicht
verstanden, nicht gelesen oder bewußt gebilligt.

Da bedarf es staatlich festgelegten Zielen und Methoden, denn
wenn jemand nur am Gewinn mitgewinnt aber nicht am Verlust
mitverliert ist

Hier setzt es bei mir schon aus. Wer hat denn an Gewinnen partizipiert aber nicht an den Verlusten?

Wenn man sich die Ergebnisse der Landesbanken in der
Vergangenheit anschaut, stellt man fest, daß der Staat an
ihnen insgesamt auch nichts verdient hat.

Man kann nicht den enormen Spekulationsverlust der letzten
Zeit mit den Gewinnen seit der Entstehung einer Bank
gegenrechnen.

Natürlich kann man das. Es ist ja nun auch nicht so, daß es das erste mal in der Geschichte wäre, daß sich Landesbanken verhoben haben. Langen Phasen mäßiger Gewinne folgten kurze Phasen massiger Verluste.

Der Rest ist mir zu wirr.

Gruß
C.

Hallo,

Es waren die staatlichen Gesellschafter, die die
Geschäftspolitik mitbestimmt haben. Darüber hinaus waren es
sichere Anlagen, als man sie erwarb, attestiert durch
mindestens zwei Ratingagenturen. Im nachhinein zu sagen, man
hätte es anders machen müssen, ist ein bißchen zu einfach.
Ursache der Misere ist es jedenfalls nicht, daß man bewußt
höhere Risiken eingegangen ist.

Bewusst waren sich die Banken des hohen Risikos sicher nicht, aber Inkompetenz kann man ihnen unterstellen. Jeder (vernuenftige) Privatanleger informiert sich selbst aus unabhaengigen Quellen ueber die Finanzprodukte die er kauft und verlaesst sich nicht auf Einschaetzungen von Beratern, Ratingagenturen… M.E. sind Regeln zur Risikovermeidung und Auswahl der Finanzprodukte durch kompetente Experten zumindest theoretisch ein guter Loesungsansatz.

Aufsichtsräte haben diese Geschäfte entweder bewußt gebilligt
oder nicht verstanden. Außerdem haben sie Jahresabschlüsse
genehmigt, in denen der Umfang dieser Geschäfte nachzulesen
gewesen wären. Entweder hat man die Jahresabschlüsse nicht
verstanden, nicht gelesen oder bewußt gebilligt.

Da bedarf es staatlich festgelegten Zielen und Methoden, denn
wenn jemand nur am Gewinn mitgewinnt aber nicht am Verlust
mitverliert ist

Hier setzt es bei mir schon aus. Wer hat denn an Gewinnen
partizipiert aber nicht an den Verlusten?

Spekulanten welche mit Geld anderer spekulieren (=Banken, Fonds, Versicherungen, Rentenkassen) und Boni bei (hohen) Gewinnen erhalten aber nicht (oder kaum) fuer verspekuliertes Geld haften muessen.

Man kann nicht den enormen Spekulationsverlust der letzten
Zeit mit den Gewinnen seit der Entstehung einer Bank
gegenrechnen.

Natürlich kann man das. Es ist ja nun auch nicht so, daß es
das erste mal in der Geschichte wäre, daß sich Landesbanken
verhoben haben. Langen Phasen mäßiger Gewinne folgten kurze
Phasen massiger Verluste.

Die Frage ist nur warum so viele Verluste gemacht wurden. M.E. ist die Hauptursache gerade bei staatlichen Banken Korruption - welche man aber bekaempfen kann. Als Beispiel moechte ich die Ueberweisung eines grossen Betrags einer deutschen Landesbank an Lehmann Brothers, als deren Insolvenz bereits bekannt war, nennen.

Gruss

Desperado

mindestens zwei Ratingagenturen. Im nachhinein zu sagen, man
hätte es anders machen müssen, ist ein bißchen zu einfach.
Ursache der Misere ist es jedenfalls nicht, daß man bewußt
höhere Risiken eingegangen ist.

Bewusst waren sich die Banken des hohen Risikos sicher nicht,
aber Inkompetenz kann man ihnen unterstellen. Jeder
(vernuenftige) Privatanleger informiert sich selbst aus
unabhaengigen Quellen ueber die Finanzprodukte die er kauft
und verlaesst sich nicht auf Einschaetzungen von Beratern,
Ratingagenturen…

Ja, klar, deswegen verklagen Anleger auch ständig Kreditinstitute, weil sie (die KI) ihnen (den Kunden) Produkte verkauft haben, die a) zu ihrer Risikoeinstellung nicht paßten und die sie b) nicht verstanden hatten. „Kunden“ schließt übrigens Kommunen explizit mit ein. Da gab es ja in der letzten Zeit einige Prozesse um Derivate, die nicht ganz das brachten, was man sich gedacht hatten – u.a., weil die Experten bei den Kommunen nicht evrstanden hatten, was man ihnen da verkauft hat.

Einfach von Inkompetenz bei den Landesbanken zu reden, ist viel zu kurz gegriffen. Lust, weiter auszuholen, habe ich jetzt aber auch nicht.

M.E. sind Regeln zur Risikovermeidung und
Auswahl der Finanzprodukte durch kompetente Experten zumindest
theoretisch ein guter Loesungsansatz.

Regeln und Experten gab es bisher auch schon und auch in den Landesbanken.

Man kann nicht den enormen Spekulationsverlust der letzten
Zeit mit den Gewinnen seit der Entstehung einer Bank
gegenrechnen.

Natürlich kann man das. Es ist ja nun auch nicht so, daß es
das erste mal in der Geschichte wäre, daß sich Landesbanken
verhoben haben. Langen Phasen mäßiger Gewinne folgten kurze
Phasen massiger Verluste.

Die Frage ist nur warum so viele Verluste gemacht wurden. M.E.
ist die Hauptursache gerade bei staatlichen Banken Korruption

Quatsch.

  • welche man aber bekaempfen kann. Als Beispiel moechte ich
    die Ueberweisung eines grossen Betrags einer deutschen
    Landesbank an Lehmann Brothers, als deren Insolvenz bereits
    bekannt war, nennen.

Das hat weder etwas mit Korruption zu tun noch mit Inkompetenz. Die KfW war zur Leistung verpflichtet und hätte die Kohle sowieso rausrücken müssen. Ob nun am Tag der Insolvenz an die Bank oder später an den Insolvenzverwalter. Man hätte lediglich warten können, ob Lehman die Gegenleistung erbringt aber derartige Geschäfte wickelt man nicht manuell ab, sondern die Zahlungen werden systemseitig angestoßen. Das einzige, was man der KfW vorwerfen kann, ist das Fehlen eines Notfallsystems, das im Falle des Bekanntwerdens einer Insolvenz sofort alle Zahlungen stoppt. Ich kann nicht für rd. 3000 Kreditinstitute in Deutschland sprechen, aber ich kenne keines, das zu dem Zeitpunkt bereits eines hatte aber so einige, die jetzt erst eins eingeführt haben.

Ansonsten sollten wir das hier beenden. Du schreibst mal wieder über Dinge, bei denen Dir der Einblick fehlt und ich habe keine Veranlassung, den Erklärbär zu spielen, dessen Antworten weitestgehend ignoriert werden. Konkret: ich habe normalerweise kein Problem damit, Wissenslücken zu füllen. Du hast aber in Deine Lücken haufenweise Spekulation, Phantasie und Paranoia gefüllt und weigerst Dich offensichtlich, diese durch Tatsachen zu ersetzen. Das macht die Sache für mich sinn- und freudlos.

Gruß
C.