Grüß dich!
Sind halt so unnütze Fragen, welche einem manchmal in den Kopf
kommen.
Aber irgendwie geht es ja auch immer um eine Wahrheit.
Müsste es von „wer/was“ nicht eigentlich auch eine weibliche
Form geben?
Nein.
Hat man die irgendwann wegfallen lassen?
Auch nicht. Es hat wohl im Indogermanischen neben der Einteilung nach den drei Geschlechtern (eigentlich ein terminologischer Unfug, es gibt ja nur zwei. Aber das Neutrum hatte - auch? - die Funktion des Oberbegriffs für beide, wie: Rind, Schaf, Pferd usw.) auch eine nach den Kategorien, ‚‚belebt/unbelebt‘‘ die in slawischen Sprachen immer noch wichtig sind,.
Diese Zweiteiligkeit der Frage- und der Demonstrativ-Pronomina findet man auch in nichtgermanischen Sprachen, z. B. im Lateinischen und Altgriechischen; das Deutsche hat diese unterschiedliche Betrachtungsweise beibehalten.
Das ist ja auch sinnvoll. Wenn ich überhaupt nichts weiß über den Urheber des Schadens, frage ich: „WER hat das Fenster eingeworfen?“. Wenn ich frage „WELCHER Bub …“ oder „WELCHE Schülerin …“, ist schon ein bestimmtes Wissen vorausgesetzt.
Fragt man dann aber auch Frauen: „Wessen BH ist das?“
Klingt irgendwie schon wieder falsch?
Ja. Aber vielleicht kommt das daher, dass man mit dieser Frage, also mit dem Genitiv von WER (siehe oben), so tut, als könne der BH einem männlichen genauso wie einem weibliche Menschen gehören.
Die richtige Antwort steht schon in meinem vorigen Posting.
Kann es sein, dass die weibliche Form im Laufe der Zeit
weggefallen ist?
Siehe oben.
Oder dass es sie nie gab, weil Frauen eh
nichts zu sagen hatten?
Steht das vielleicht in „Emma“?
Nebenbei: Woher will man denn den tatsächlichen Einfluss der Frauen kennen? Z. B. in der Zeit des reinen Männerwahlrechts: Es kann mir niemand weismachen, dass man solche Fragen nicht zu Hause besprochen hat. Das Gespräch darüber in der Familie war vielleicht damals wichtiger als heute, wo jedes mitabstimmen kann.
Das ursprünglich richtige Hauptwort zu „der Mann“ ist ja
eigentlich „das Weib“ und nicht „die Frau“. Weib aber ist
sächlich.
Darüber gibt es viele Theorien. Die älteren kann man im Grimm-Wörterbuch (unter "WEIB (neutr.)" nachlesen. Irgendwie erinnert mich das an die Aristophanes-Komödie "Die Wolken, wo Sokrates mit Strepsiades darüber diskutiert, dass es nicht DER Backtrog, sondern DIE Backtrögin heißen muss.
(Fällt mir grad noch so ein: „der, die, das/wer, wie, was“ als
Gegenüberstellung ist ja auch falsch, weil „wie“ nach der Art
und Weise, statt nach der Person fragt.)
Ja, das geht sich nicht aus.
Schönen Gruß!
H.