Wie Bastlerglas (Polystyrol) schneiden?

Hallo!

Zum Bau eines Terrariums musste ich Kunststoffglas aus Polystyrol schneiden. Dazu nutzte ich eine Stichsäge mit einem für Kunststoffe bestimmten Sägeblatt. Es ging, aber schlecht: Die so entstandene Kante ist sehr unregelmäßig; geschmolzene Späne kleben daran und ein Schnittende ist leicht ausgebrochen.

Da dieses Terrarium nicht mein letztes war: wie geht es besser??

Schon jetzt Danke schön!

Hermann

Zum Bau eines Terrariums musste ich Kunststoffglas aus
Polystyrol schneiden. Dazu nutzte ich eine Stichsäge mit einem
für Kunststoffe bestimmten Sägeblatt. Es ging, aber schlecht:
Die so entstandene Kante ist sehr unregelmäßig; geschmolzene
Späne kleben daran und ein Schnittende ist leicht
ausgebrochen.

Hallo Hermann,

da hilft nur Probieren. Unabhängig davon, was auf der Packung der Sägeblätter steht, würde ich es mit anderer Zahnung probieren. Eine grobere Zahnung setzt sich nicht so leicht zu. Eine leichte Schränkung (kann man auch selbst anbiegen) verhindert das Klemmen und zu viel Reibung auf dem Blatt. Mit Spiritus schmieren kann auch helfen. Laß die Säge nicht so schnell laufen und auf den letzten Millimetern gaaanz vorsichtig mit wenig Druck, sonst gibt es Bruch.

Trotzdem werden aus den Schnittkanten keine Schmuckstücke.
Es sei denn, Du hast eine Fräse mit einem rasiermesserscharfen Fräser. Wenn nicht, kann man sich wie folgt helfen: Zuschnitte mit etwas Zugabe anfertigen (ca 1-2 mm an jeder nachzubearbeitenden Kante). Die zu bearbeitende Kante zwischen 2 Dachlatten in den Schraubstock spannen. Freie Enden mit Schraubzwingen gegen Schwingen sichern. Jetzt die Kante mit einem Bandschleifer (ca. 80er Körnung) bearbeiten. Mit wenig Druck schleifen, bis das Band die Dachlatten berührt. So bekommst Du eine schon gut aussehende Kante ohne Ausbrüche, die vor allen Dingen schnurgerade ist, weil die Dachlatten als Anschlag dienten.

Jetzt das Ganze aus dem Schraubstock nehmen. Die Kante hat jetzt noch einen Grat und sie ist matt. Mit einer Teppichmesserklinge oder einem sehr gut geschliffenen Stechbeitel (liegt besser in der Hand als eine nackte Klinge) wird erst der Grat abgezogen. Die Klinge also nicht schieben, das ergäbe nur häßliche Schnitzerei, sondern ziehen. Wenn der Grat weg ist, wird die Klinge flach über die Fläche der Kante gezogen. Mit wenig Übung hast Du den optimalen Anstellwinkel der Klinge im Handgelenk. Mit wenigen gleichmäßigen Ziehbewegungen wird die Kante schon sehr glatt. Nur glasklar ist sie noch nicht. Wenn das eine Kante ist, die später mit Klebstoff eingestrichen wird, ist sie jetzt genau richtig. Nach dem Kleben erscheint sie völlig glasklar.
Das Gegenstück, auf das diese Kante geklebt wird, ist eine unbearbeitete glatte Polystyrolfläche, es sei denn, Du arbeitest auf Gehrung. Diese unbearbeitete Fläche ziehst Du auch mit der Klinge ab. Das verbessert die Festigkeit der späteren Klebung enorm. Dabei schält sich ein hauchdünner Span ab. Beim Abziehen wirklich nur den schmalen Materialstreifen bearbeiten, der mit Klebstoff in Berührung kommt.

Als Klebstoff für Polystyrol eignet sich Aceton. Aber dafür braucht man viel Übung. Deswegen würde ich UHU-Allplast nehmen. Genau wie durch Aceton wird die Kunststoffoberfläche dabei angelöst. Es entsteht eigentlich keine Klebung, sondern eine Schweißung. Das Teil ist nach dem Aushärten wie aus einem Stück. Klebstoff auftragen, Teile zusammenfügen und fixieren muß sehr zügig gehen. Sonst trocknen die angelösten Klebeflächen ein und es gibt keine feste Verbindung. Vorsicht: Die Klebestellen sind tückisch. Sie machen schon nach kurzer Zeit einen ausgehärteten Eindruck, haben aber anfänglich nur geringe Festigkeit. Lasse also die Fixierung der Platten ein paar Stunden in Ruhe.

Jetzt kann man die freien Kanten, die vorher nur abgezogen waren, noch polieren. Dabei hat jeder sein bewährtes „Geheimrezept“, z. B. etwas Chrompolierpaste auf die Schwabbelscheibe einer Minidrill, der nächste schwört auf die Polierblöcke von Würth o. ä. Da findest Du bestimmt Deine Methode.

Viel Erfolg
Wolfgang

Hallo!
Ist es wirklich Polystyrol und nicht Plexiglas?
Versuche mit einem Abfallstück: Anritzen, notfalls mehrfach, evtl. beidseitig, und dann über eine Kante brechen.
Grüsse,
Mike

Hallo!

Zum Bau eines Terrariums musste ich Kunststoffglas aus
Polystyrol schneiden. Dazu nutzte ich eine Stichsäge mit einem
für Kunststoffe bestimmten Sägeblatt. Es ging, aber schlecht:

Hermann

Ganz einfach…

Hallo!

Zum Bau eines Terrariums musste ich Kunststoffglas aus
Polystyrol schneiden…
Schon jetzt Danke schön!

Hermann

Tach,
Besorg Dir eine Vibrationssäge (Wie sie bei dem Aufschneiden von Gipsverbänden verwendet wird).
Bitte schön!
Werner

Hallo,
es wird sich wohl um Plexiglas handeln, oder?

Sägen kann man das mit fast jeder Säge.
Wenn es ausbricht, dann ist die Zahnung zu grob
und/oder der Vorschub zu stark.
Mit Metallsäge geht es meiner Meinung nach gut.

Das anschmelzen passiet nur, wenn die Säge klemmt
(schlecht geschränkt) oder bei Elektroantrieb
wegen zu hoher Drehzahl.

Schneide ca. 1mm reichlich und dann mit Feile bzw
nicht zu grober Raspel die Schnittfläche glatt
gerade und maßhaltig machen.
Dann mit feiner Feile nacharbeiten (glätten
und Kante brechen).
Zuletzt kann man die Schnittfläche auch noch
mit einem Schleifmittel bzw. feinem Schleifpapier
polieren, so daß es fast so wie die normale
Oberfläche aussieht.
Bei allem aber Geduld haben und Zeit nehmen.
Gruß Uwi

Also es wurde schon über verschiedene Artikeln verteilt gesagt.
Variante mit Muskelschmalz:
Metallsäge mit möglichst feiner Zahnung

Variante mit Strom
Vibrationssäge. M.E. die beste ist der Multicut von Fein. So was läßt sich in einem guten Werkzeugverleih ausleihen, ist nämlich nicht ganz billig (allein ein neues Sägeblatt hat mich neulich 58,- DM gekostet). Dafür schneidet das Ding aber super fein :wink:
Zu beachten ist, daß Du nicht mit zu großem Druck arbeiten darfst, sonst kann es zu besagten Anschmelzungen kommen. Das ist aber werkstoffbedingt. Wenn Du etwas langsamer arbeitest, kriegst Du bessere Ergebnisse. Die NAchbearbeitung wurde weiter unten ausführlich und richtig erläutert.

Gandalf