Wie färbe ich Wildleder?

Ich habe einen Wildledermantel, der leider einige fiese MOtorölflecken abgekriegt hat, die nicht mehr rausgehen. Glücklicherweise ist der Mantel an diesen Stellen nur etwas dunkler, nicht komplett schwarz, da er vorher imprägniert war. Ich würde ihn gern dunkler färben. Was muss ich für Farben nehmen, wie geht der Färbevorgang und woher bekomme ich sie? Die Farben sollen natürlich wasserfest sein. Geht das auch mit normaler Batikfarbe?

Danke für alle Antworten die mich weiterbringen, denn ich möchte nicht irgendwas nehmen was dann möglicherweise nicht an Wildleder hält oder es kaputtmacht.

mfg, Meredith

Hallo Tubifex!

Lass bloß die Finger davon, ein so großes Teil aus Wildleder selbst färben zu wollen!!!
Grade schwarze Farbe (zumindest bei Seide und anderem Stoff) hat nur dann ein annehmbares Ergebnis, wenn genügend Temperatur vorhanden ist.

Leder und höhere Temperaturen schließt sich aber aus, es sei denn, Du möchtest Deinen Mantel anschließend in die Ecke stellen.
Leder wird bretthart!

Evtl. such Dir eine Lederfärberei, doch auch die übernehmen keinerlei Garantie dafür, dass dabei auch ein wirklich überzeugendes Ergebnis herauskommt.

Unser Sohnemann hat eine Wildlederhose, die ich sehr erfolgreich selbst in der Maschine gewaschen habe.
Das könntest Du doch mit Deinem Mantel versuchen.

Ich habe Kaltwäsche eingestellt und wenig flüssiges Wollwaschmittel benutzt.
Dann in der Maschine geschleudert, in dicken Frotteetüchern ausgedrückt, in den Keller gehängt und immer wenn ich dran dachte wieder die Prozedur mit dem Durchkneten. Das Ganze dauerte einige Tage, doch die Flecken sind rausgegangen, und die Hose sieht wieder richtig gut aus.

Good luck!
Angelika

hallo,

also grundsaetzlich sollte es so sein dass man jedes „stueck bekleidungsleder“
waschen kann. motoroel mit lauwarmen wasser herauszubekommen ist schwer, vor
allem bei leder welches sich ueber jeden tropfen fett und oel gluecklich freut.
leder waschen:
immer im feinwaschprogramm bei niedrigen temperaturen ( hoechstens 40 grad) und
moeglichst nur sehr wenig schleudern.
waschmittel sollte immer sehr sparsam benutzt werden und ein waschmittel fuer
seide oder wolle sein. nix scharfes weil dann die ganzen gerbstoffe ausgespuelt
werden und das leder hammerhart wird.
man sollte immer etwas essig dem waschwasser hinzugeben um zu verhindern dass
farbe aus dem leder ausgespuelt wird - also hier der fixierer.
leder trocknen:
niemals in der naehe einer waermequelle trocknen da somit die poren sich zu
schnell schliessen und das leder verhaertet. dann hilft kaum noch etwas. leder
soll im luftzug haengen und nicht stocken. weiterhin ist es richtig leder immer
zu walken - also durchkneten, ausschuetteln etc. spaeter kann man das
kleidungstueck mit handelueblichen sprays oder bei glattleder mit fetten oder
auch hautcremes aufarbeiten. somit ist es dann wieder weich und tragbar.
flecken:
das beste reinigungsmittel ist fast immer waschbenzin wie oma’s es immer beutzt
haben. erst eine stelle probieren welche nicht sichtbar ist, wenn erfolgreich
dann weiter. manche flecken kann man auch ueber wasserdampf herausbekommen, dies
gilt auch bei schuhen die an diversen stellen glaenzen. nebenbei stelle mit
trocknem saugfaehigem tuch abtupfen.
wild oder rauleder muss danach mit einer messingbuerste aufgebuerstet werden.
bei nubuk wird es mit einem groben tuch oder einer feinen weicheren buerste
ausreichen dies wieder ansehlich zu machen. zu eng gewordene naehte oder stellen
im mantel kann man mit einem dehnungsspray, welches es im guten schuhhandel zu
kaufen gibt, einspruehen und glattziehen bzw. spannen.
leder faerben:
NUR faerben wenn man sicher ist dass keine flecken im leder sind.
NUR faerben wenn der verlust bei misslingen nicht zu hoch ist.( was immer
moeglich ist, deshalb geben faerbereien keine garantien))
NUR bei hoechstens 40 grad faerben und auch vorher unbedingt das material der
naehte kontrollieren ( syntetik/baumwolle hier sind faerbeeigenschaften
unterschiedlich)
Fixieren mit essig nicht vergessen - dann aber auch immer - bei jedem waschen
benutzen.
oder am einfachsten - den mantel abgeben bei einer lederfaerberei.
grundsaetzlich - alle diese arbeitswege erfordern viel geduld und verstaendniss
fuer dieses material.

viel spass
u.