Wie lange muss man den Lärm einer Dauerbaustelle hinnehmen?

Hallo zusammen und schon mal vorab vielen Dank fürs lesen und für eure Antworten.
Die Verwaltung unserer Stadt hat in Zusammenarbeit Mit den Versorgungsbetrieben beschlossen auf unserer Straße die Strom Gas Wasser Anschlüsse von der Straße zum Haus hin zu erneuern und in den Rahmen dieser Maßnahme auch die Straßendecke zu sanieren.
Dieses zieht sich bereits seit Monaten hin und bringt einen gehörigen Lärm und Dreck mit sich.
Die Bauarbeiter beginnen mit ihrer Arbeit schon morgens um 6:30 Uhr, manchmal auch früher und beenden diese um 16 Uhr. Eine Mittagsruhe gibt es nicht. Während dieser Zeit ist es nicht möglich irgendetwas zu tun wobei man sich konzentrieren muss. Es ist nicht möglich eine Unterhaltung zu führen, fernzusehen , zu arbeiten und an Schlaf ist schon gar nicht zu denken.
Dies ist in unserem Fall besonders ärgerlich, weil mein Mann häufig in der Nachtschicht arbeiten muss und ich aus gesundheitlichen Gründen ebenfalls auch tagsüber Schlaf brauche.
Zwischendurch müssen die Herrschaften natürlich auch unsere Räumlichkeiten betreten und dort arbeiten und natürlich auch Strom und oder Wasser abstellen.
Auf meine Anfrage hin teilte man mir mit, dass die Arbeiten bis mindestens Ende April noch weiterlaufen werden, dies aber keineswegs verbindlich sei.
Daher möchte ich fragen , muss ich das als Anwohner und Hauseigentümer so hinnehmen oder habe ich eine Möglichkeit etwas zu ändern?
Über eure Antworten würde ich mich sehr freuen

Rückfrage:
Was könntest Du dir denn vorstellen, wie man Bauarbeiten verkürzen könnte und wie man Lärm, Stromausfall, Staub und weitere Unbill minimiert ?
Mehr Leute wird nicht klappen, sie stehen sich gegenseitig auf den Füßen. Morgens später beginnen und nachmittags länger oder kürzer ?
Du siehst schon daran, früh angefangen (es ist schon ausreichend hell draußen) und Arbeitsende 16 Uhr sorgt für zügiges Arbeiten.

Sollen die Mittagsruhe einführen ?
Bleibt da nicht Arbeit liegen und es dauert viel länger ?

Das ist leider so, die Arbeiten sind zwingend nötig oder werden im Zuge der Erdarbeiten vorsorglich mitgemacht. Das ist wirtschaftlich und schafft ein zukunftsfähiges Leitungsnetz.
Schon aus der Kombination versch. Leitungen kannst du ersehen, es ist eher kurze Bauzeit (relativ zu Einzelmaßnahmen) aber es kommt zwangsläufig zu Belästigungen.

Sei nicht so ungeduldig. Das dient der Allgemeinheit, da muss von Einzelnen auch mal eine stärkere Belästigung hingenommen werden. Im Einzelfall kannst du den Bauleiter vor Ort ansprechen wenn es gar zu sehr staubt und seine Arbeiter vergessen haben dem entgegenzuwirken (Wassersprüher etwa).
Gegen Arbeitszeit, Lärm und Dauer wirst Du schwer etwas machen können.

gehe davon aus, das ist alles als Kompromiss zwischen Erfordernis eines zügigen Ablaufs und technischer Notwendigkeit mit den Verantwortlichen der Stadt abgeklärt worden.

Noch ein Nachtrag:
Arbeitsbeginn wäre zulässig von 7.00 - 20.00 Uhr werktags (also auch Samstags, aber nicht Sonn- und Feiertags). In Ausnahmefällen könnte ein früherer oder späterer Termin erlaubt werden.
6.30 wäre also recht früh. Sprich deine Verwaltung mal darauf hin an.

MfG
duck313

Zunächst einmal möchte ich dir für deine schnelle Antwort danken.
Was jedoch die Dringlichkeit der Bauarbeiten angeht, so sind die Hintergründe etwas fraglich.
Bisher waren der Stadtverwaltung die Anschlüsse auf unserer Straße immer ausreichend gut genug, was ich erst änderte als sie unsere Straße von einer Anliegerstraße in eine Kreisstraße umgewandelt haben um diese zu einem Mittleren Ring umzufunktionieren.
Da die Planung jedoch ursprünglich auf einer Parallelstraße vorgesehen war und die Anlieger dementsprechend hohe Abfindungen bekommen haben, wurde die Planung unsere Straße betreffend aufgrund der Straßendecke und sehr alter Bäume abgelehnt.
Unser Städte Planer, dessen Frau rein zufällig bei den Versorgungsbetrieben im Vorstand sitzt, ist einer der Anwohner der Parallelstraße und hat auch in diesem Zuge seine Abfindung erhalten, ist aber an der Umgehungsstraße keineswegs interessiert.
Nun sieht er es als wahnsinnig dringend an ihr alles aufzureißen um die Anschlüsse zu erneuern und somit auch einen Flüsterasphalt als Straßendecke einzusetzen.
Die besagte Bäume müssen weichen da er den Sportplatz, welchen die Bäume umgeben nun auch dem Erdboden gleich machen und dort Wohnhäuser errichten möchte.
Somit ist der Weg für seine Planung wieder frei und die Anwohner unserer Straße können nichts dagegen unternehmen und müssen sich zudem mit Dreck und Lärm abfinden.
Natürlich können das Bauunternehmen selbst nichts dafür.
Dennoch finde ich eine Mittagsruhe angebracht auch wenn die Arbeitszeiten dadurch vielleicht eine Stunde länger dauern denn auch da ist es noch hell.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, das auf unserer Straße ein Altenheim, ein Kindergarten, ein Friedhof und die Kirche liegen. Somit bin ich nicht der einzige Fall der sich mittags gerne mal hinlegen würde.
Natürlich habe auch ich mir Gedanken um eine Lösung gemacht und nachgefragt ob es möglich wäre die lauten arbeiten eventuell außerhalb der Mittagsruhe durchzuführen und stattdessen in dieser Zeit andere Arbeiten zu erledigen. Dies wurde jedoch abgeschmettert

Jetzt mal unabhängig von Deinen mehr oder weniger impliziten Vorwürfen in Richtung der diversen Beteiligten: was sind die Alternativen? Die Maßnahme ist nun so weit fortgeschritten, daß mit ihrer Fortsetzung bzw. ihrem Abschluß zu rechnen ist und auf zwei Leute, die sich eine Mittagsruhe wünschen kommen wahrscheinlich 20, die wollen, daß der Spuk nun endlich vorbei ist.

Insofern sehe ich schlichtweg keine sinnvollen Alternativen dazu, die Arbeiten einfach so fortzusetzen wie sie momentan durchgeführt werden.

Gruß
C.

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Hallo,
bedenke, wenn die Arbeiten behindert werden, oder anders strukturiert werden muessten, dauert es in Arbeitsstunden eher laenger und es duerfte fuer die Anlieger teurer werden.

Du könntest helfen. Dann geht’s schneller.

Du könntest mit einstweiliger Verfügung dagegen klagen. Dann dauert’s länger und es wird richtig teuer.

Was stellst du dir denn so vor rein praktisch? Was könnte sich denn deiner Meinung nach denn überhaupt ändern?

da bin ich mir aber nicht so sicher - Schönen Gruß von Sebastian

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Das Problem für mich ist die stundenlange Dauerbeschallung mit lauten Geräten ohne Pause. Dabei rede ich von einer Lautstärke z.b. eines Presslufthammers. Der Lärm ist ununterbrochen so laut, dass man sich nicht einmal unterhalten kann, sogar beim anschreien versteht man den anderen kaum.
Das geht hier ohne Unterbrechung 10 Stunden am Stück. Es müsste doch möglich sein zwischendurch auch mal andere Arbeiten zu erledigen die weniger Lärm machen damit man zumindest mal eine Atempause bekommt und mal abschalten kann.
Mir ist bereits aufgefallen, dass häufig Geräte weiterlaufen und das an einer Stelle ohne etwas zu bewirken und ohne dass irgendeine Person sich in der Nähe aufhält. Damit meine ich beispielsweise LKWs mit laufendem Motor ohne dass be oder entladen wird und das über längeren Zeitraum also nicht nur für ein paar Minuten. Ein Nachbar hat Sie darauf hin angesprochen und die Auskunft erhalten man könnte ja im Moment nichts machen weil es regnen würde. Die Motoren liefen aber weiter.
Wie dem auch sei, ich glaube aufgrund eurer Äußerungen , dass ich halt nichts dagegen machen kann und überlege nun meine Koffer zu packen und vorübergehend ins Hotel zu ziehen. Dabei hoffe ich dass die Kosten nicht ins Unermessliche steigen.
Für eure Hilfe danke ich euch

Stell dich einfach mal auf eine Baustelle und schau zu. Und danach erklärst du uns, was man da stundenlang leises machen kann.

Kalte Motoren arbeiten leider nicht gut.

So ist es.

Wenn’s dich tröstet: hier wird der Kanal neu gemacht. Die ganze Hauptstraße und alle anliegenden Nebenstraßen. Geplante Bauzeit 2,5Jahre. Teilabschnitte bauen unmöglich - ein halber Kanal funktioniert nicht. Du bist also nicht alleine mit dem Problem.