Ich denke, genau das meinte sie mit „haltlos“. Dass sie mit Sicherheit nirgendwo etwas von „Sippenhaft“ geschrieben hat und das auch noch positiv bewertet hätte, wird jedem klar sein, der dich kennt. Und zum Thema passt es auch nicht
Als ehemaliger Ostdeutscher hast du auch von der Wiedervereinigung partizipiert. Zu einem nicht kleinen Anteil ist das ein Verdienst von Axel Springer und seinem Verlag.
Das ist eigentlich Konsens in dem Teil der Bevölkerung, der mit einer gewissen Bildung und dem Wunsch nach ausgewogener und differenzierter Berichterstattung ausgestattet ist.
Dass Frau Springer mal eine Ehrendoktorwürde bekam, ändert nichts daran, dass sie an dem Verlagshaus beteiligt ist, das die Bild herausgibt. Und der Vorstandsvorsitzende ist nun einmal ein gewisser Döpfner, dessen über dessen Haltung und auch dessen Einfluss auf die Berichterstattung man seit ein paar Tagen noch ein bisschen mehr weiß als bisher.
Zum einen ist der Springer-Verlag qua Auflage etwas einflussreicher als das, was man als linke Presse bezeichnen könnte. Zum anderen ist eine gewisse Grundtendenz der Kommentare und der Berichterstattung etwas anderes als die bewusste und gezielte (und von der Verlagsleitung gesteuerte bzw. forcierte) Einflussnahme auf die Politik und die Gesellschaft und die gezielte Hetze gegen Personen und Personengruppen, auf die man gerade mal oder aus Prinzip keinen Bock hat.
Ich finde, dass er das noch recht höflich formuliert hat. Pispers (dessen Fan ich nun wahrlich nicht bin), sagte mal sinngemäß: " Die Zeitung ist ein Drecksblatt, das so widerlich ist, dass man toten Fisch beleidigt, wenn man ihn darin einwickelt."
Und Max Goldt sagte mal dazu: “Die Bild-Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zulässt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun.”
Und ein anderes umlaufendes Zitat, das ich sehr treffend finde: „Wenn Robert Habeck übers Wasser laufen würde, würde die Springer Presse titeln: Habeck kann nicht schwimmen!!“
Ich erkenne ein Muster. Kann es sein, dass Du Dir den ganzen Mist, den Du hier über Ausländer, Migranten, Vorderasiaten und Muslime seit Jahren verbreitest, bzw. die zugrunde liegende Einstellung über intensive Bild-Lektüre angeeignet hast?
Das würde letztlich auch erklären, wieso wir so häufig damit enden, über die Bedeutung von Begriffen zu diskutieren, die jedem leidlich gebildeten Muttersprachler eigentlich geläufig sein sollten, weswegen ich ja auch schon mehrfach fragte, ob Deutsch Deine Muttersprache ist.
Aber auch verloren. Aber das ist eine ganz andere Geschichte für ein ganz anderen Thread. Und ich hege Zweifel, dass Du die Meinung anderer über deren Lebenserfahrung akzeptieren würdest. Dein bisheriges Auftreten in diesem Forum zeugt von wenig Toleranz und noch weniger Akzeptanz.
Den allergrößten Anteil daran haben die mutigen Menschen, die sich am Abend des 07. Okt. 1989 in Berlin haben vermöbeln lassen. Und die mutigen Leipziger, die ab dem 16. Okt. 1989 jeden Montag stumm demonstrieren gingen, selbst auf die Gefahr, verprügelt und eingesperrt zu werden (und ganz kurzzeitig stand sogar die Gefahr im Raum, dass es zum Waffeneinsatz kommen könnte). Und, so komisch das klingt, selbst die bewaffneten Kräfte, die ab da an ruhig und besonnen reagierten, haben einen großen Anteil.
Nicht zu vergessen der Anteil Schabowskis, der völlig unvorbereitet in eine Pressekonferenz ging (für die DDR-Oberen ein bisher unbekanntes Verfahren) und sich auf Nachfrage eines Journalisten verquatschte. Nein, keiner von Springer.
Nicht zu vergessen das Geld von Krupp, mit dem Kohl seine Karriere bestritt und seinem Geltungsdrang freien Lauf lassen konnte.
Wo liegt da eigentlich nochmal die Leistung Axel Springers, für den die DDR nur die Kommunisten vor seinem Büro waren? Wobei es für ihn ja gar keine DDR gab. Auf seine Veranlassung schrieben die Blätter des Konters bis zum Frühjahr 1989 noch „DDR“ - also die so genannte DDR.
Und noch ein kleines Detail zur Leistung von Axel Springer zur Wiedervereinigung: wie hat er sie bewältigt, wo er doch gut 5 Jahre vorher verstarb?!
Wenn man mich kennt, weiß man auch, dass ich meine Behauptungen in der Regel belegen kann:
Es passt insofern, als dass @Inka auch hier wieder ein sehr originelles Rechtsverständnis an den Tag legt. Dass dir solche Aussagen gefallen, liegt da natürlich nahe.
Aber vielleicht lässt du sie einfach selber antworten. Es ist eigentlich noch nie was Gescheites dabei herausgekommen, wenn du dich in Diskussionen einmischst.
Ich hatte das so in Erinnerung, als du über deine Kindheit und die DDR-Denkmäler sprachst. Wenn ich das falsch interpretiert hatte, tut mir das leid.
Wenn du meine Kritik gegen intolerante Moslems und Clankriminalität meinst, dann stimmt dein Eindruck.
Ja, auch. Auch den damaligen Bundeskanzler nicht vergessen.
Er hat nicht auf dauerhafte Teilung gesetzt und das in seinen Zeitungen immer wieder zum Ausdruck gebracht. Ganz anders als der überwiegende Teil der Sozialdemokratie.
Du meinst wirklich, dass die Verneinung der Existenz der DDR und die Intoleranz gegenüber der geschichtlichen Entwicklung in Folge des verlorenen Krieges Deutschlands gegen die halbe Welt durch Springer die Menschen der DDR dazu brachte, sich gegen ihren Staat aufzulehnen?
Entschuldige bitte, aber in diesem Punkt liegst Du mit Deiner Einschätzung sowas von weit neben der Realität, dass ich nur noch staunen kann. Schon mal, weil es die wirtschaftliche Entwicklung und die der Bürgerrechte innerhalb der DDR völlig außer acht lässt. (Und an der hat Springer nun wirklich gar keinen Anteil, noch nicht mal ansatzweise.)
Natürlich hat die Bürgerbewegung den größten Anteil am Fall der Mauer.
An die Wiedervereinigung hat Springer immer geglaubt und hat da seinen Anteil:
Verlagsintern gab Springer vier Grundsätze[17] aus, der dritte Verlagsgrundsatz wurde 2001 ergänzt, so dass es heute fünf Grundsätze sind:
Das unbedingte Eintreten für die friedliche Wiederherstellung der Deutschen Einheit in Freiheit.
Das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes.
Die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika.[18]
Die Ablehnung jeglicher Art von politischem Totalitarismus.
Die Verteidigung der freien sozialen Marktwirtschaft.
Die „Wiederherstellung der deutschen Einheit“ bedeutete für ihn in der Praxis nicht, sich dafür einzusetzen, dass sich beide Staaten friedlich annähern und aus freien Stücken einen gemeinsamen Staat bilden. Statt dessen lehnte er, wie ich schon schrieb die Existenz der DDR ab und empfand sie als Unrecht. Er wollte nichts weiter, als dass die Sowjetunion endlich wieder das zurück gab, was er als deutsches Eigentum betrachtete. Und so schürte er mit seinen Mitteln den medialen Teil des kalten Krieges aus seinem Hochhaus.
Oder wie er es selber beschrieb:
Zu 1: Die Wiedervereinigung ist für mich nicht irgendein mythisches oder gar nationalistisches Ziel. Mir geht es einfach darum, daß wir nicht noch einmal schuldig werden dürfen, indem wir ein zweites Mal die Augen ver- schließen vor einem Unrecht, das einem Teil der Unsrigen angetan wird. Das sollte die Lehre aus der Vergangenheit sein. Quelle: wie oben
Mit anderen Worten: sein Verständnis vom Verhältnis der BRD zur DDR war das gleiche, wie das von Xi Jinping über das Verhältnis der Volksrepublik China zur Republik China - er leugnete, dass sie ein eigener Staat sei.
Das interessante an der Veröffentlichung der Grundsätze seines Verlages ist das Datum: 6 Tage nachdem Brandt, der große Versöhner und Begründer der Entspannungspolitik von „zwei Staaten einer Nation in Deutschland“ sprach und damit die DDR de facto als eigenen deutschen Staat anerkannte. Quelle
Ich erlaube mir zu behaupten, das Axel Springer, genau so wie heute Döpfner, ewiggestrige Manipulatoren waren bzw. sind. Sie haben Angst vor der Veränderung, haben Angst, dass sie durch die Veränderung etwas verlieren könnten und verdecken ihre Angst unter dem gebildet klingenden, aus dem Latein stammenden Wort Konservatismus.
Und ich bleibe dabei: die Ablehnung der Existenz der DDR durch Springer hat, wenn überhaupt, nur über fünf Ecken Einfluss gehabt auf Strömungen, die letzten Endes im offensichtlichen Zusammenbruch der DDR kumulierten.
Also wenn der Springer-Konzern zum Fall der Mauer beigetragen hat, dann hat Trump den Klimawandel aufgehalten und Putin die Ukraine befreit. Wie man so einen Unsinn glauben kann ist mir schleierhaft.
Und im übrigen hat Pierre sich wirklich viel zu sehr zurückgehalten in der Bewertung dieses Konzerns. C-Punkts Zitate sind passend, Bild ist ein Hetz- und Hassblatt übelster Sorte.
Es ist leider kaum messbar, aber sehr wahrscheinlich, dass dieses Blatt viel dazu beigetragen hat, dass eine Menge schlichter Gemüter mit Neid und Hass auf andere Menschen schauen. Bild regt massiv dazu an, primitive schlichte und bösartige Gefühle zu aktivieren.
Inzwischen übernehmen diese Rolle größtenteils gewisse Internetbeiträge, aber das entlastet Bild nicht von der imensen moralischen Schuld, die es sich aufgeladen hat.
Zeitlebens hat er die DDR nicht anerkannt, sogar in Gänsefüßchen geschrieben. Ja, meines Erachtens hatte er Recht behalten. So äußerte sich nach der Wende sogar mal Dieter Hildebrandt, falls der dir was sagt.
Und so ist es ja auch (mehr oder weniger) gekommen. Das, was du "Schüren des Kalten Krieges " nennst, waren stete Tropfen, die den Stein höhlten. Ohne den medialen Kampf wäre der Warschauer Pakt vielleicht erst sehr viel später zusammengebrochen.
Mir scheint, du hast ein sehr eingeschränktes Geschichtswissen und darum ein sehr verschobenes Geschichtsbild.
Nur so viel: die Sowjetunion war bei dem Beitritt der DDR kein aktiver Teil. Die Aktivitäten gingen von den Bürgern der DDR aus. Die Sowjetunion ließ die DDR und die BRD gewähren.
Es kam also bei weitem nicht so, wie Springer sich das dachte.
Und an dem Selbstbewusstsein, dass auch dieser friedlichen Revolte resultierte, verzweifelt heute noch Springers Sohn im Geiste - Döpfner - wenn er die Bürger auf dem Gebiet der ehemaligen DDR pauschal in zwei Gruppen einteilt
„Die ossis sind entweder Kommunisten oder faschisten. Dazwischen tun sie es nicht. Eklig.“
und sie entrechten möchte
„Die ossis werden nie Demokraten. Vielleicht sollte man aus der ehemaligen ddr eine Agrar und Produktions Zone mit Einheitslohn machen.“
Ein „Unbedingtes Eintreten für die Wiederherstellung der deutschen Einheit“ sieht doch ganz anders aus, als die Spalterei und das pauschale und dumme Bashing aus diesem Medienkonzern.
Vielleicht liegt das ja auch nur daran, dass er seine Schundblätter auf dem Gebiet der ehemaligen DDR nicht so gut verkaufen kann, wie auf dem Gebiet der alten BRD - vielleicht fühlen sich die Menschen in der Mitte Deutschlands bei der BILD zu sehr an das Neue Deutschland und dessen manipulierender Propaganda und falscher Aussagen erinnert.
Leider kann ich keine Verkaufszahlen sortiert nach Bundesländern finden, um diese Theorie zu überprüfen.
Inhaltlich ist der Unterschied inzwischen (meint: seit etwa 5-8 Jahren) marginal. Lediglich die Präsentation der Hetze erfolgt in Bild und Wort etwas weniger drastisch.
Ach Unsinn! Dass mein Onkel vor den Augen der DDR-Grenzbeamten DDR-Geld zerrissen hat (aus Wut, dass er sie nicht mehr zurücktauschen durfte), von dem Schock hat sich der Ostblock nie mehr erholt.
Ist die Märchenstunde jetzt zu Ende oder solls noch weitergehen?