Wie oder Wodurch wurde am Anfang der Menschheitsen

Guten Tag,

wenn am Beginn unserer Entwicklung ein Menschenpaar gestanden hat, wie hat sich dann der Faktor Inzucht ausgewirkt?

Hallo,

  1. Mose, 4 ff --> Kain zog in das Land Nod, jenseits von Eden, beschützt von einem Zeichen, das niemand ihn totschlagen dürfte (wem galt das Zeichen?) und dort erkannte er seine Frau.
    Von Inzucht keine Spur.

Gruß
Elke

Erstes Menschenpaar in Schöpfungsmythen

wenn am Beginn unserer Entwicklung ein Menschenpaar gestanden
hat, wie hat sich dann der Faktor Inzucht ausgewirkt?

In sehr vielen Schöpfungsmythen alter Kulturen steht am Anfang ein erstes Menschenpaar. Unter anderem in dem wohl bekanntesten, dem israelitischen, der als zweiter Schöpfungsmythos in 1. Mose 2.4 ff. festgehalten ist.

Es sind aber eben Mythen. Und solche orientierten sich nicht an historischen, biologischen oder anderen naturwissenschaftlichen Kriterien, die es in diesen geistesgeschichtlichen Epochen noch gar nicht gab. Sie haben einen anderen (sozialen, religiösen und speziell rituellen) Zweck erfüllt, der an solche Kriterien nicht gebunden war.

Siehe dazu:
/t/ursprung-der-menschheit/4418157/3

und:
/t/osterbraeuche-pesachbraeuche/1512715/5

Gruß
Metapher

Hallo.

wenn am Beginn unserer Entwicklung ein Menschenpaar gestanden
hat, wie hat sich dann der Faktor Inzucht ausgewirkt?

Dazu müsste ich erst einmal wissen, was du unter diesem Faktor vertehst? Meines Wissens wirkt sich Inzucht nicht negativ aus, dieses war eine frühere wissenschaftliche Annahme, welche wohl mehr auf diesen Tabus beruhte.

Ansonsten stammten (entgegen anderer Darstellungen hier) alle Menschen von Adam ab. Sie bekamen zahlreiche Kinder, welche dann unter einander wieder Kinder bekamen usw.

Gruss,
Eli

Hi Eli,

Ansonsten stammten (entgegen anderer Darstellungen hier) alle Menschen von Adam ab.

welche „andere Darstellung“ meinst du?

Gruß
Metapher

Meines Wissens wirkt sich Inzucht nicht negativ aus,
dieses war eine frühere wissenschaftliche Annahme, welche wohl
mehr auf diesen Tabus beruhte.

Ich würde sagen, Inzucht wirkt sich dann negativ aus, wenn im Erbgut Schäden vorhanden sind (wie z. B. bei der Bluterkrankheit oder auch Mukoviszidose u.ä.), die bei einer „gesunden“ Durchmischung nicht zum Tragen kommen, eben aber gehäuft, wenn Träger dieses Erbguts zusammen Kinder haben. Das steht ja eigentlich auch nicht deiner Ansicht im Wege, dass die ersten Menschen sich untereinander fortgepflanzt haben, denn diese Schäden waren bei der Erschaffung der Menschen noch nicht da und sind erst im Laufe der Generationen zum Problem geworden, als man dann durch die große Menge an Menschen schon nicht mehr von Inzucht reden kann.

Übrigens: müssen Anhänger der Evolutionstheorie nicht auch irgendwie die Inzucht einplanen, denn irgendwann muss man ja mal von einer Grenze Affe (welcher auch immer) / Mensch ausgehen, und dann war dieser neuevolutionierte Mensch ja mit seiner neuen Erbgutkonstellation auch ein Einzelwesen??? Fällt mir aber auch grade jetzt erst auf. Vielleicht kann jemand was beitragen?

Ansonsten stammten (entgegen anderer Darstellungen hier) alle
Menschen von Adam ab. Sie bekamen zahlreiche Kinder, welche
dann unter einander wieder Kinder bekamen usw.

Was zu beweisen wäre, aber nicht ist. Trotzdem glaube ich’s auch!

Gruß SusanneAntje

Die weiche Artengrenze

ausgehen, und dann war dieser neuevolutionierte Mensch ja mit
seiner neuen Erbgutkonstellation auch ein Einzelwesen?

… ein Einzelwesen mit sehr geringen Abweichungen im Erbgut, sonst würde es wg. Unfähigkeit zur Fortpflanzung ganz alleine Aussterben. Was denn auch tatsächlich bei Mutanten passieren kann.

Evolution funktioniert in sog. Pupulationen von vielen bis ganz vielen einzelnen Lebewesen. Es gibt nicht einen einzelnen Ur-Menschen, der plötzlich 1,5 kg Hirn und all die anderen Unterschiede hatte.

Die Veränderung vom Vor-Affen zu den heutigen Affen und Hominiden sind bei vielen tausenden bis zigtausenden Einzelwesen je Generation, langsam entstanden. Gleichzeitig haben sich getrennte Populationen z.B. aufgrund der Anforderungen einer veränderten Umwelt sich auseinander entwickelt.

Es gibt keine „harte“ Artengrenze. Es klappt irgendwann immer weniger mit dem Nachkommen zeugen. Siehe: Maultier, Schiege, Zebroid, Liger, Tigon, uvam.

Gruß

Stefan

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Hallo,

wenn am Beginn unserer Entwicklung ein Menschenpaar gestanden
hat, wie hat sich dann der Faktor Inzucht ausgewirkt?

wenn Du dem „Schöpfungsbericht“ hier glaubst und als gegeben
hinstellst, kannst Du keine "wissenschaftlichen Fragen hinterher
bringen.
Wenn Deine Frage sich darauf bezieht, ob aus EINEM ursprünglichen
Menschenpaar nicht Inzucht-Nachkommem entstehen müßten , so wäre
dies so, aber nicht mit der eventuellen negativen Erfahrung besetzt
welche die Addition negativer Eigenschaften der Inzucht kennt.
Es ist aber doch sehr sehr unwahrscheinlich, daß es ein oder wenige
Menschenpaare am „Anfang“ gegeben hat.
Da sind doch Parallel-Entwicklungen wahrscheinlicher.
Man könnte auch soweit zurückgehen und fragen:
Wann fand die erste Zellteilung statt - die eine, aus der sich
alles entwickelte.
Auch eine solche Solo-Entwicklung ist unwahrscheinlich.
Wenn die günstigen Bedingungen für eine Zellteilung gegeben waren
so hat die Natur bestimmt unendlich viele „Versuche“ gleichzeitig
gehabt welche fehl schlugen oder zum vorläufigen oder endgültigen
Erfolg führten.
Gruß VIKTOR

Hallo auch…

Anscheinend hat sich der Faktor Inzucht gar nicht ausgewirkt. Zumal ja laut dem großen Märchenbuch mit integriertem Verhaltens- und Moralkodex später ein zweiter Inzuchtfall eingetreten sein muss (siehe hierzu Gen.6,9 ff)…

Ohne jemandem auf die Füße treten zu wollen: Die Bibel hat im Alten Testament in etwa soviel Wahrheitsgehalt wie die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm.
Beides kann man nicht wörtlich nehmen, aber aus beidem kann man Regeln für ein vernünftiges Miteinander ableiten. Sei es, dass man die Gesellschaft nicht verkommen lässt (Sodom und Gomorrha) oder dass man Fremden ein gesundes Misstrauen entgegen bringen sollte (Rotkäppchen).
Und am Ende siegt immer das Gute (oder das, was wir dafür halten).
Wichtig ist nicht das, was in den Geschichten drin steht, sondern das, was wir draus machen. Unabhängig davon ob es einen Gott oder den Bösen Wolf nun gibt oder nicht (mir persönlich ist es egal, ich kann mein Tun und Lassen vor mir selbst verantworten)

Gruß
KB

Hallo Metapher.

welche „andere Darstellung“ meinst du?

In der aktuellen Diskussion Elkes, aber es gab diese Diskussion hier schon früher, weswegen ich erwartete, dass damit noch mehr kommen würden.

Gruss,
Eli

wenn am Beginn unserer Entwicklung ein Menschenpaar gestanden
hat, wie hat sich dann der Faktor Inzucht ausgewirkt?

Hallo,

in der Tat scheint es nach heutigen Erkenntnissen so, als wäre die Menschheit in ihrer Entwicklung einmal durch einen „Flaschenhals“ gegangen, in dem ihr Fortbestand von einer einzigen Frau abhing.

Angeblich tragen alle heute lebenden Frauen ein genetisches Merkmal, das von einer einzigen Urmutter abstammt. Das wäre dann die tatsächliche Eva gewesen.

(Leider kann ich hier nur vermuten, weil mir konkrete Angaben und Quellen nicht zugänglich sind.)

Inzucht wirkt sich positiv für eine Art aus, wenn alle „fehlerhaften“ Exemplare von der Fortpflanzung ausgeschlossen werden.

Auf diese Weise lassen sich nämlich auch schädliche, rezessive Erbfaktoren, die sonst verdeckt weitervererben, erfassen.

Eine strenge Auslese war unter den Bedingungen in denen die menschliche Art zur fraglichen Zeit lebte, automatisch gegeben.

Gruß, Nemo.

Am Rande

… Menschheit … durch einen „Flaschenhals“ gegangen

Angeblich tragen alle heute lebenden Frauen ein genetisches
Merkmal, das von einer einzigen Urmutter abstammt. Das wäre
dann die tatsächliche Eva gewesen.

Es sollen 7 für die Europäer gewesen sein:

ISBN: 3404605152 Buch anschauen

Vielleicht einer der Gründe, warum Skoliose (http://de.wikipedia.org/wiki/Skoliose) ausschließlich beim Menschen vorkommt. Es ist auch typisch für Arten, die einen solchen „Flaschenhals“ überleben, dass danach eine größere Variationsbreite in der Population vorhanden ist.

Gruß

Stefan

Hallo,

ursächlich hierfür soll der Ausbruch des Supervulkans Toba auf Sumatra vor ca. 70.000-75.000 Jahren gewesen sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Toba-Katastrophen-Theorie

Gruß
Lawrence

1 Like

Hallo Stefan,

Vielleicht einer der Gründe, warum Skoliose
(http://de.wikipedia.org/wiki/Skoliose) ausschließlich beim
Menschen vorkommt.

Lügt dann die Wiki (wäre ja nicht auszuschließen), wenn dort im Vorwort steht: „Eine Skoliose kann bei allen Wirbeltieren einschließlich Fischen vorkommen“?

Liebe Grüße
Immo

Hallo,

schau Dir das Egebniss an - eine Art, die sich in Massen gegenseitig umbringt und schlimmeres.
Moralisch sind wir nicht gerade als Erfolg zu sehen - die Neandertaler haben 250.000 Jahre mehr oder weniger friedlich in Europa gelebt, tausende von Tierarten ebenfalls (es mag mal Zoff gegeben haben, von Kriegen und Massentötungen ist allerdings nichts bekannt - und das wäre verm. doch aufgefallen).

Demnach scheint Inzucht sehr wahrscheinlich - sie fällt uns nur nicht auf, weil wir alle betroffen sind.
Wir sind wohl die Nachkommen eines Trupps, der um die letzte Wurscht zu ergattern, die Kollegen hingemacht hat. Um die versteckte Wurscht zu finden, wurden die Kollegen noch gefoltert.
Das bleibt hängen. Wir sind die schlimmste Art, die je auf der Erde gelebt hat.

Wäre ich ein Gott, ich würde mich desillusioniert abwenden und in Zukunft lieber bei Mäusen und Katzen bleiben.

Gruß, Anne, die trotzdem ihre Kinder furchtbar gern hat.