hallo tychi,
in der aktuellen „federwelt“ ist das das (mal wieder) thema. um nur 2 artikel bzw. leseproben davon zu nennen: http://www.federwelt.de/artikel5.html und http://www.federwelt.de/artikel6.html (bei interesse daran mail mir einfach. ich könnte dir die federwelt ja mal ausleihen.)
geändert hat sich seit 2002 eigentlich nichts: noch immer sollte man marktforschung betreiben, bevor man einen verlag anschreibt. noch immer ist es sinnvoll, sich zum verantwortlichen durchstellen zu lassen und zu fragen, ob überhaupt bedarf besteht. noch immer sind normseiten wirklich die absolute norm (jede seite mit namen des autors und des projekts versehen, datum + seitenzahl) und noch immer sollte man sein projekt in 1 oder 2 sätzen zusammenfassen können.
in welcher darreichungsform die einzelnen verlage gern das exposé hätten, steht oft inzwischen auf deren webseiten. wenn sie gern dateien hätten, dann als *.doc, allenfalls *.rtf (und auf jeden fall als normseiten). bevorzugen sie papier, dann einseitiger ausdruck, lose blätter, ungelocht, (NORMSEITEN,) bestehend aus einem persönlichen Anschreiben, und dem zweck deiner kontaktaufnahme, 2 bis 3 seiten reinem exposé, ~ 15, 20 seiten leseprobe und 1/2 seite „über den autor“.
Lohnt es sich für einen unbekannten Autor auf die großen
Verlage zuzugehen oder braucht man das gar nicht zu versuchen,
selbst wenn das Buch sehr gut ist?
doch, man sollte es versuchen, auf jeden fall. nur sollte der versuch nicht gegen sich selbst arbeiten. (sehr schön und treffend in dem zusammenhang die bitte des atlantis-verlags: „Schicken Sie uns, was Sie haben - aber machen Sie es so, dass wir es auch lesen wollen!“ siehe [http://atlantisblog.de/blog/?page_id=6])
und man sollte natürlich auch wissen, dass ein verlag ggf. einen anderen blickwinkel als der autor hat. das werk, so gut es auch ist, muss in die programmplanung passen. es nützt gar nichts, wenn der autor ein noch so gutes manuskript geschrieben hat, leider der verlag aber schon sein kontingent an neuerscheinungen in der rubrik verplant hat. aber das kann ja dann 1/2 jahr später oder bei einem anderen verlag vollkommen anders aussehen.
Sollte man
denen den Vorzug geben, vorausgesetzt, sie verzichten auf
Kostenbeteiligung des Autors?
das ist sowieso die grundvoraussetzung: der autor wird vom verlag für seine arbeit bezahlt und nicht umgekehrt (außer bei wissenschaftlichen werken mit ganz geringer auflage gibt es da keine ausnahme!)
Wie macht man die Lektoren ausfindig?
tja … 
Ruft man den Verlag an
und lässt sich den Lektor nennen und spricht am besten auch
noch mit ihm?
achso, du meinst die verlagslektoren, die ja zumeist heute auch noch produktentwickler und programmchefs sind - ja, da rufst du beim verlag an und lässt dir die/den verantwortlichen für die sparte yxz geben.
Oder wäre das wegen der Flut an Anfragen und
Einsendungen gar nicht möglich?
man darf eben nicht fluten, sondern muss gezielt vorgehen.
Sollte ich eine
Literaturagentur bemühen oder ist das Zeit- und
Geldverschwendung?
nein, ist es nicht. ein literaturagent ist ein makler für manuskripte. wer selbst keine kontakte zu verlagen hat (das haben ja die wenigsten), kann ruhig einen bemühen. der bekommt 15 % - 20 % von den einnahmen des autors als provision. aber wohl gemerkt von den einnahmen , also erst, wenn auch der autor geld verdient hat (wobei es auch üblich ist, dass der verlag dem agenten alles überweist und der davon nur seinen anteil abzieht und an den autor weiterleitet).
ABER: auch der literaturagent betreibt ein auswahlverfahren und nimmt nur die manuskripte, die ihn überzeugen und von denen er weiß, dass er sie verkaufen kann.
Kurz: Wie bringe ich mein Manuskript am besten unter?
patentlösungen gibt es nicht, aber das oben genannte macht eine veröffentlichung schon erheblich wahrscheinlicher.
schöne grüße
ann