Hallo,
wenn ich das mal so zusammenfassen darf, dann hast du (bzw jemand anderes) eine Spezies in eine Umgebung gesetzt, die für sie eigentlich keine Überlebensgrundlage bietet. Du bist der Meinung, dass in der urbanen Gegend seltene Eidechsen leben sollten, obwohl die vorhandene Fauna deren Überleben eher fraglich macht. Also in etwa so, als würde ich mir ein Stück Land in der afrikanischen Savanne kaufen, darauf eine uneingezäunte Schafzucht anfangen und mich anschließend beklagen, dass die meisten Schafe von Raubtieren gefressen werden. Infolge dessen fordere ich von den Wildschutzbehörden, dass sie mir den notwendigen Zaun bezahlen. (Oder wie wäre es mit Tomatenzucht in der Wüste?)
Wenn du schon Tiere in einer eigentlich überlebensfeindlichen Umgebung ansiedelst, dann solltest du auch für deren Schutz sorgen. Z.B. durch einen Elektrozaun (gibt es speziell gegen Katzen), der dann auch Marder, Füchse, Waschbären, Ratten und sonstiges feindlich gesinntes Getier von der umgebungsfremden Spezies fernhält.
Ich verstehe nicht, wie solch grundlegende Mechanismen immer wieder außer acht gelassen werden. Im Grunde genommen liegt der Fehler schon in der Planung des Steingartens, wenn trotz der Erwartung seltener Arten keine vorsorgenden Schutzmaßnahmen eingeplant wurden. Ich kann doch den Katzen nicht einen gedeckten Tisch präsentieren und mich dann aufregen, wenn sie sich zum Mahl niederlassen.
Echte Tierfreundschaft wäre in diesem Zusammenhang, dass du dich dafür stark machst, dass die seltenen Arten dort ein Überleben haben, wo die Bedingungen das zulassen. Oder zumindest in einer weniger geeigneten Umgebung für den nötigen Schutz zu sorgen, wenn du diese seltenen Tierarten unbedingt vor deiner Haustür haben musst.
Den Katzenbesitzern vorzuwerfen, dass sie keine Rücksicht auf deine(!) seltenen Tiere nehmen und es überhaupt zu viele Katzen gibt, finde ich unter diesem Gesichtspunkt schon anmaßend. Zumal ein nicht unerheblicher Teil dieser Katzen aus dem Tierheim stammt und kastriert ist, eben um eine übermäßige Vermehrung zu verhindern. Und diese Katzen werden nicht in eine überlebensfeindlich Umgebung gebracht sondern dorthin, wo es seit Jahrtausenden Katzen gibt: in die Gemeinschaft mit den Menschen. Oder wäre es dir lieber, wenn sie in die karge Natur ausgesetzt werden, dort wo die Eidechsen ihre eigentliche Heimat haben?
Gruß, Niels