Hi!
Da es anfangs ja um einen einfachen, festen Wärmeleiter ging, hier ein Nachtrag:
Es gibt da den materialspezifischen Wärmeleitungskoeffizienten λ, oft in der Einheit W/(m * K) angegeben.
Nehmen wir Kupfer mit etwa 400W/(m * K), machen daraus ne Säule mit A=1m² Querschnitt, die l=12.000m tief in den Boden geht. Am unteren Ende sollen konstant 180°C herrschen, am oberen sollen es immer 30°C sein, weil dort jegliche Wärme sofort abgeführt wird, die Differenz ist also 150K.
Die Wärmeleistung ist dann
P= λ * T * A / l = 400W/(m * K) * 150K * 1m² / 12000m = 5W
also im Prinzip nix.
Nochmal: Das heißt, du kannst am oberen Ende grade mal 5W entnehmen, sonst wird es dort kühler als 30°C. Oder ein Vergleich: Ein KFW55-Haus hat auch einen Wärmebedarf von etwa 5W/m². Wenn du deinen Kupferblock also auf 100m² Querschnitt erweiterst, und die Wärme im Sommer irgendwo zwischenspeicherst, könnte das was werden.
Die 12000m³ bzw 108000t Kupfer kosten derweil etwa 1Mrd. €, für das Haus nochmal nen Faktor 100 drauf.
Das kannst du nun gerne auch mit deiner Sitzheizung durchrechnen. Um die Wärmeleistung an deinem Hintern zu berechnen, brauchst du möglicherweise schon nen wissenschaftlichen Taschenrechner, ein normaler wird mit den kleinen Zahlen nicht mehr klar kommen
Jedenfalls, das zeigt, warum man für Geothermie eine Flüssigkeit durch ein tiefes Rohr pumpt.
Und die Geothermie aus großer Tiefe birgt Risiken, und ist generell nicht überall möglich Der Artikel auf Wikipedia ist da sehr ausführlich.
Was aber durchaus üblich ist, sind Bohrungen in einige 10 bis 100m Tiefe zur Beheizung von Gebäuden. Das ist deutlich wirtschaftlicher als diese Gebläse, die heute jeder Neubau im Vorgarten hat, kostet aber auch deutlich mehr in der Anschaffung. Folglich nimmt man gerne letzteres.