Servus,
Jaja, was wäre das Wackelsteiner Ländchen ohne seine Herrenjäger…
Das könnte auch was damit zu tun haben, dass Luchse halt doch eine Art Katzen und damit Tiere mit Charakter sind:
Vor ungefähr zwanzig Jahren wurden Luchse in den Vogesen erfolgreich wieder angesiedelt, und im Pfälzerwald, wo es vermutlich schon seit Längerem wieder zwei oder drei Luchse gab (Genaueres können dazu auch Förster, die ihr Revier kennen wie ihre Hosentasche, nicht sagen, weil Luchse ziemlich flott ziemlich weit herumziehen und viel bessere Sinne haben als Menschen, daher quasi unsichtbar leben können), war man neidisch und ein bissle unglücklich darüber, dass keiner der Vogesenluchse nach Norden kam, obwohl der Pfälzerwald und die Nordvogesen eine einheitliche Landschaft und ein zusammenhängendes Waldgebiet bilden. Man hat es dann auf die bösen Franzosen geschoben, die ihre A4 bei Saverne ohne Rücksicht auf die lieben Tiere als breite, sterile Schneise durch den Wald betoniert haben (zwar gibt es dort Wildbrücken, aber das muss ja nicht jeder wissen).
In den letzten Jahren sind auch im Pfälzerwald einige Luchse ausgewildert worden, um eine Population zu erreichen, die sich selber auf Dauer erhalten kann. Funktioniert soweit auch ganz gut, die Weibchen haben nicht nur regelmäßig geworfen, sondern auch einige bisher überlebende Junge großgezogen. Die ausgewilderten Luchse sind alle gechipt, wie es sich bei einem Projekt der Landesbehörden gehört - man muss ja schließlich ordentlich dokumentieren, was los ist.
Jo, und mit diesen Chips hat man die Wanderungsbewegungen der einzelnen Tiere akribisch verfolgt - und festgestellt, dass einer der im Pfälzerwald ausgewilderten Luchse in die Vogesen abgewandert ist, die A4 hat ihn dabei überhaupt nicht gestört. Es gefällt ihm offenbar besser dort.
Moral: Jeder soll nach seiner Façon selig werden.
Schöne Grüße
MM