Also ganz ehrlich: ich möchte das Problem des Rechtsradikalismus in einigen ostdeutschen Regionen nicht kleinreden, aber dein Bild von den neuen Bundesländern scheint mir ziemlich einseitig. Ich kenne nun nicht ganz Ostdeutschland, möchte aber doch behaupten, dass die Mehrheit der Orte und Regionen hier ziemlich normal ticken. In Sachsen, Sachsen Anhalt, Thüringen und Brandenburg war ich schon häufig unterwegs, vor allem auf dem Land bzw. in kleineren Orten, und war selten direkt mit Nazis und braunem Gedankengut konfrontiert. Ich hatte eigentlich nie das Gefühl, man müsste Angst um die Sicherheit haben. Und wie gesagt: ich weiß auch, dass es Regionen gibt, wo das anders aussieht, aber das auf den ganzen Osten zu übertragen finde ich einfach wirklich falsch, und es macht mich traurig. Es gibt so schöne Orte hier, viel Sehenswertes und spannende Kultur, und ich finde es einfach wirklich blöd, ständig mit so Hinterwäldler- und/oder Rechtsextremismusvorurteilen konfrontiert zu werden.
Etwas anderes ist in der Mitte der Bevölkerung verwurzeltes braunes Gedankengut, das sich einfach als Einstellung äußert und nicht zwangsläufig zu Übergriffen führt und das möglicherweise im Osten verbreiteter ist. Hierzu gibt es aber eine interessante Studie von 2010 - da steht Bayern in Punkto Ausländerfeindlichkeit und Nationalstolz den ostdeutschen Bundesländern in nichts nach. http://www.sueddeutsche.de/bayern/chauvinismus-und-a…
Und ich erinnere an einen aktuellen Konflikt bezüglich einer WG mit Nazigrößen, die sich im letzten Jahr als Treffpunkt der Szene etabliert hat. Diese WG ist in München.
Viele Grüße!
Inka