Zugebereitetes Essen / zubereitetes Essen

Nein. Es ist genau umgekehrt.

Sie bereitet das Essen zu ( dieser Satz ist richtig)
Sie zubereitet das Essen ( dieser Satz ist falsch)

Zubereiten ist trennbar. Es wird zwischen zu und bereiten getrennt, bildet aber kein Partizip mit ge, weil hier ein nicht trennbares präfigiertes Verb erneut präfigiert wurde.

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MfG
duck313

Du hast bestimmt recht. Aber ich brauche Zeit, um das zu verstehen.
Im normalen Fall ist es trennbar, aber es ist bei Bildung des Perfekts nicht trennbar. Wie heißt das in Philosophie: Ein Widerspruch in sich selbst. Das lateinische Zeug fällt mir nicht mehr ein.

Grüße

Ich glaube, du hast es nicht ganz verstanden.
Betrachte das Verb „bereiten“. Das ist nicht trennbar.
„Die Verletzung hat mir Schmerzen bereitet.“
„Die Verletzung bereitet mit Schmerzen.“ (Nicht: „Die Verletzung reitet mir Schmerzen bei.“)

Nun wird diesem Verb mit dem untrennbaren „be-“ nochmal ein Präfix „zu-“ vorangestellt.
Da aber die Grundform „bereiten“ nicht trennbar ist, wird beim Partizip 2 KEIN „ge“ benutzt.

Betrachte mal den Vorgang, ein Pferd an den Reiter zu gewöhnen. Das nennt sich „einreiten“.
„Susi reitet das Pferd ein.“
„Susi hat das Pferd eingeritten.“

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Hallo,

nein - es geht nur um die Bildung des Partizip II: Bei bestimmten trennbaren Verben bleibt das -ge- weg, siehe https://dict.leo.org/grammatik/deutsch/Wort/Verb/FRegeln-V/Besonderheiten/Partizip-mit-ohne-ge.html?lang=de

"Die folgenden Verben haben jedoch ein Partizip Perfekt ohne ge- :

  • Alle untrennbaren Verben, die nicht auf der ersten Silbe betont sind, insbesondere Verben auf -ieren und Verben mit unbetonten Vorsilben wie be-, er-, ent-, ge-, ver-, zer-
    (Dazu gehört „bereiten“)

  • Alle trennbaren Verben, die mit einem Verb aus der ersten Gruppe gebildet wurden"
    (Dazu gehört „zubereiten“)

Gruß
Kreszenz

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Alle untrennbaren Verben, die nicht auf der ersten Silbe betont sind, insbesondere Verben auf -ieren und Verben mit unbetonten Vorsilben wie be-, er-, ent-, ge-, ver-, zer-

Infinitiv Partizip Perfekt
trompeten trompetet
reagieren reagiert
bereiten bereitet
gestehen gestanden
vernehmen vernommen

Hallo Kreszentia: Wie funktioniert das Verb „trompeten“? Das Verb passt gar nicht hier. Ich hätte geschrieben, „getrompetet“

Aussprache: trompeten → Alle untrennbaren Verben, die nicht auf der ersten Silbe betont sind

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Aber das ist wirklich frappierend. „Trom“ ist kein Präfix, sondern eine Silbe. Da ist es aber schwierig, ohne ein Wörterbuch, festzustellen, wo die Betonung ist

Grüße

Liebe Nadja,
Denker und X-Strom haben es dir ganz präzise erklärt. Das Problem ist, dass “zu-be-reiten“ zwei Präfixe enthält, ich glaube, das hast du übersehen.
Karl

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Um das bereits Gesagte nochmal zu sortieren:

Am einfachsten ist es, bei den Vorsilben, mit denen viele Verben versehen werden können, zu unterscheiden zwischen a) den Partikeln und b) den eigentlichen Präfixen.

a) Partikeln - wie z.B. „an-“, „auf-“, „nach-“, „bei-“ usw. - sind alle von Präpositionen abgeleitet. Verben, die mit ihnen gebildet sind, sind 1. alle trennbar und werden 2. im Infinitiv alle auf dieser Vorsilbe betont. Sie bilden das PP mit dem Perfekt-bildenden Präfix „ge-“ und mit den Suffixen „t“ oder „en“.

b) Präfixe „be-“, „er-“, „ent-“, ge-" (!), „ver-“ und „zer-“ (die isoliert alle keine selbstöndige Bedeutung haben), bilden einen Teil der untrenbaren Verben. Sie werden im Infinitv alle auf der Silbe nach dem Präfix betont (also auf dem Wortstamm). Sie bilden das PP ohne das Perfekt-bildende Präfix „ge-“, weil „ge-“ ja (siehe oben) selbst schon ein Präfix ist.

Beispiele:
a) aufblühen (Partikel) → sie blüht auf → ist auf-ge-blüht
b) verblühen (Präfix) → sie verblüht → ist verblüht

a) aufhorchen (Partikel) → er horcht auf → hat auf-ge-horcht
b) gehorchen (Präfix) → er gehorcht → hat gehorcht

Mit den Vorsilben „unter-“ und „über-“ kann man ausnahmsweise beide Arten von Verben bilden. Man kann sie an der Betonung unterscheiden:

a) übersetzen (mit dem Boot) → setzt über → hat über-ge-setzt
b) übersetzen (einen Text → er übersetzt → hat übersetzt

a) unterlegen (etwas unter etwas) → legt unter → hat unter-ge-legt
b)unterlegen (etwas mit etwas) → er unterlegt → hat unterlegt

Und nun gibt es auch Verben, denen zusätzlich zu einem Präfix (dessentwegen sie untrennbar sind) noch eine Partikel vorgesetzt ist. Und dann bleiben sie trotzdem untrennbar und bilden das PP ohne „ge-“. Sie werden dann aber trotzdem auf der ersten Silbe, also auf der Partikel, betont

Beispiele:

an-vertrauen (Partikel „an-“ + Präfix „ver-“) → vertraut an → hat an-vertraut

auf-begehren (Partikel „auf-“ + Präfix „be-“) → begehrt auf → hat auf-begehrt

vor-enthalten (Partikel „vor-“ + Präfix „ent-“) → enthält vor → hat vor-enthalten

und daher auch:

zwar
bereiten (Präfix „be-“) → sie bereitet → hat bereitet
aber
zu-bereiten (Partikel „zu-“ + Präfix „be-“) → bereitet zu → hat zu-bereitet

Gruß
Metapher

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Dein Beitrag hat gerade in mir langverschüttete schöne Erinnerungen an mein Studium wachgerufen, dafür herzlichen Dank! Mir ist mit einem Male wieder das Wort „Partikelpräfixverb“ in den Sinn gekommen, mit dem Hans Altmann jene Verben bezeichnet hat, die zwar eine Partikel als Erstglied hatten, sich aber ansonsten wie richtige Präfixverben benahmen - also das, was du hier beschreibst:

b) über setzen (einen Text → er über setzt → hat über setzt

Ich glaube, ich muss mir mal wieder eine Grammatik als Nachtlektüre ans Bett mitnehmen.

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Schön, jetzt zu wissen, daß es einen Terminus dafür gibt. Danke also v.v.!

Daran ist der Profi erkennbar! :blush:

Hallo! Kann man ein Buch ans Bett nehmen? Ich habe „ins Bett“ gelernt. Wieder etwas Neues habe ich heute gelernt. Danke

ja - deswegen ist es auch fast unmöglich eine Sprache (kommt von Sprechen) komplett zu erlernen, ohne sie zu hören oder fühlen (=> Gehörlose müssen hören durch fühlen und sehen ersetzen)

Hallo Nadja,

das ist eine contradictio in se (ipso) - im Gegensatz zur contradictio in adiecto, dem ‚schwarzen Schimmel‘.

Das steht wahrscheinlich schon irgendwo in diesem Thread, aber in dieser unübersichtlichen Anordnung kann ich das alles nicht mehr verstehen.

Ich wollte ja auch ganz woanders hin, nämlich zu meiner alten These, dass die Deutsche Sprache nicht auf Regeln, sondern auf Ausnahmen aufgebaut ist. Einen Beleg (keinesfalls Beweis) dafür bietet die Sprache, die Deutsche ab dem siebten Jahr dauerndem Auslandsaufenthalt zu sprechen beginnen, man könnte sie vielleicht Philadelphia-Deutsch nennen.

Vor gut zwanzig Jahren stand ich mit meinem mittlerweile verstorbenen Lieblingsbruder Thomas am Fahrkartenschalter der Deutschen Bahn in der Station Frankfurt Flughafen, einer der wenigen Verkaufsstellen der Deutschen Bahn, wo man auch innerhalb Deutschlands eine besonders stark verbilligte Netzkarte kaufen konnte, die nur Nicht-EU-Residente bekommen konnten.

Thomas (der schon viele Jahre vorher in der Dominikanischen Republik, in Brasilien und in Andalusien gelebt hatte) fragte die Dame am Schalter: ‚Und welchen Nachweis benötigen Sie dafür, dass ich mich in den letzten Jahren nicht in Deutschland geaufenthaltet habe?‘

Sie lächelte und sagte: ‚Danke, das genügt schon!‘

Schöne Grüße

MM

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…mit ans Bett nehmen

ANS deswegen, weil das Buch die meiste Zeit ausserhalb des Bettes verbringt … und auch schon vor dem Einschlafen weggelegt wird… also nur in der Nähe des Bettes ist

Mit INS Bett nimmt man Partner, Krankheiten, … also alles was wahrscheinlich länger bleibt :grin:

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Das ist ja ganz interessant, was du hier erzählst.

  • das ist die rationale Erklärung dafür.

Interessant finde ich auch eine Tendenz zur regional unterschiedlichen Gewichtung von Präpositionen (‚Nicht: Nach Aldi - zu Aldi! - Wat? So spät schon?‘), die auf Schalke noch nicht am Ende ist:

Weil: Lesen tut man ja anompfirsich schon im Bett, falls man sich nicht einen Sorgenstuhl neben das Bett gestellt hat, mithin am Bett sitzend lesen kann. Grade im Südwesten (der, wenn ich mich nicht sehr täusche, auch Dein sprachliches Substrat bildet) käme es mir gar nicht verkehrt vor, nicht bloß die letzten drei Mon Cheri, sondern auch Eyths „Hinter Pflug und Schraubstock“ mit ins Bett zu nehmen - dass es dort auch noch die Gattin hat, ist von geringerer Bedeutung: Dia lossd ma en Ruah, dia muass jo mornamorga au wiadr ebbes schaffa!.

Wohingegen Rhein-abwärts (ich mag ihn nicht klein schreiben, deswegen der Bindestrich) die weniger engagierten an und auf zunehmen.

So kommts mir jedenfalls vor.

Schöne Grüße

MM

  • wenn Dir das gefällt, hab ich hier für Dich noch eine hübsche etwas ausführlichere Probe von Philadelphia-Deutsch. Der Hintergrund ist, dass der (wie man übrigens auch an den Parodien hören kann) sonst sehr seriöse Bach-Forscher und -Musiker René Schickele zunächst als eine Art Freizeitvergnügen zusammen mit Kollegen die Legende eines 13. Sohnes von Johann Sebastian Bach erfunden hat, der wegen widriger Umstände sein Glück als Auswanderer in der Neuen Welt, konkret in Kentucky suchen musste - sein Name sei P.D.Q. Bach, Hier ist eine ergötzliche Vermischung einer Bach-Kantate mit Bluegrass-Musik, die Texte sind herrlicher Nonsens - Wort für Wort aus dem Amerikanischen rückübersetzte Texte, die für sich schon seltsam wären, aber in dieser Rückübersetzung richtige Lacher bieten. Ach, was soll ich lange reden - hier ist das Original - nimm Dir die Zeit, gieße Tee auf, und suche keinen tieferen Sinn!":

In diesem Sinne

MM

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Nunja, ich würde sagen, man nimmt ein Buch mit ans Bett, damit man es dann zum Lesen für ein Viertelstündchen ins Bett mitnehmen kann.

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