Zusammenstellen eines leisen und stromsparenden Rechners

Computer: Hardware Hardware allgemein
#1

Hallo liebe Experten!

Mittlerweile habe ich schon so lange keine PC-Zeitschrift mehr gelesen, dass ich nicht mehr weiß, was der aktuelle Stand der Technik in Bezug auf Hardware im Allgemeinen ist. :frowning:

Im Moment arbeite ich an einem E45M1-I DELUXE mit 4gb RAM und SSD, mit dem ich aber überhaupt nicht zufrieden bin in Bezug auf Leistung (z.B. ist ruckelfreies Abspielen von 1080p-Videos Fehlanzeige…). Betreff Laustärke lässt sich aber nicht meckern, weil alles passiv gekühlt ist und aus diesem Grund hab ich ihn mir auch angeschafft. Leider musste ich nach einiger Zeit einen Slipstream-Lüfter installieren, der mir auch schon wieder zu laut ist. Davon abgesehen gibt das Board demnächst den Geist auf (unleugnbare Anzeichen).

Lange Rede kurzer Sinn: Ich brauch nen neuen Rechner. :wink: Ich tappe aber vollkommen im Dunkeln was Spezifikationen betrifft, mein oberstes Gebot ist nur die Lautstärke: Ich brauch was UNHÖRBARES, weil ich übersensible Ohren habe und mir schon das leiseste Kondensator-Pfeifen auf den Geist geht. Es gibt wohl Möglichkeiten auf den CPU-Lüfter zu verzichten bei ausreichend gutem Kühler und Gehäusekühlung.

Was ich mit dem Rechner anstellen will:

  • nicht spielen (!) - Grafikkarte so gut wie egal
  • Audio-Bearbeitung & -kompression (auch im Batch)
  • einfache Videobearbeitung
  • Behandeln größerer Datenmengen (100.000 Dateien batchen z.B. - da verabschiedet sich mein jetziger Rechner schon wenn ich in den Ordner gehe)
  • Abspielen von Musik/Videos (mein jetziger kann nichtmal YouTube-Videos in 720p flüssig wiedergeben…)

Alle möglichen Rechner, die man so angeboten bekommt und die auf leise spekulieren, sind Gaming-PCs, die mir aber allesamt viel zu viel Strom verbrauchen im Idle-Zustand. Ich weiß jetzt z.B. nicht, ob Onboard-Grafik sinnvoll ist oder ob das zu sehr auf die Leistung des RAMs geht und deshalb eine stromsparende Grafikkarte sinnvoller ist. Wegen der Preisvorstellung: Alles, was ich mache ist nicht so schrecklich anspruchsvoll und ich mach das im Moment ja auch. Von daher darf die Hardware auch älter sein - hauptsache, es ist was Zuverlässiges. 300 € (meinetwegen für gebrauchte Hardware) müssen irgendwie drin sein.

So, genug geschwätzt, jetzt bräuchte ich Hilfe. :wink:

Danke für jegliche Antworten!

Gruß Timo

#2

Hallo,

Im Moment arbeite ich an einem E45M1-I DELUXE mit 4gb RAM und
SSD, mit dem ich aber überhaupt nicht zufrieden bin in Bezug
auf Leistung

Da ist ein AMD E450 drauf. Diese Prozessoren liegen in der Klasse der ATOM-CPUs und sind anerkannter maßen eher lahme Enten.

Betreff Laustärke lässt sich aber nicht meckern, weil alles passiv gekühlt ist und
aus diesem Grund hab ich ihn mir auch angeschafft. Leider musste ich nach
einiger Zeit einen Slipstream-Lüfter installieren, der mir auch schon wieder zu laut ist.

Bei Lüftern ist nicht so sehr entscheidend, ob der als Super-Leise beworben wird, sondern vielmehr, ob der groß genug ist. Nur große Ducrhmesser gewährleisten einen ausreichenden Wirkdruck und Durchsatz bei sehr niedrigen Drehzahlen.
Niedrige Drehzahlen sind aber notwendigg, um quasi unhöhrbar zu sein.
Für ein PC-Konzept bedeutet das, dass man auch bei einem Konzept mit sehr geringer Systemlast, trotzdem ein Gehäuse mitz Einbaumöglichkeiten für große Lüfter braucht.
Das ist aber oft nicht gegeben. Wenn man im Gehäuse nur Platz für 80mm-Lüfter hat, dann geht das mit sehr leise kaum noch. Man sollte min. 120mm-Lüfter nutzen können.

mein oberstes Gebot ist nur die Lautstärke: Ich brauch was
UNHÖRBARES, weil ich übersensible Ohren habe und mir schon das
leiseste Kondensator-Pfeifen auf den Geist geht.

Kondensatoren pfeigen nicht, aber Schaltnetzteile können pfeifen.

Es gibt wohl Möglichkeiten auf den CPU-Lüfter zu verzichten bei ausreichend
gutem Kühler und Gehäusekühlung.

Eine rein passive Lösung ist möglich, aber entweder man kombiniert das mit eben so lahmer Hardware, dass es keinen Spaß macht damit zu arbeiten oder das ganze wird rel. sauteurer.
Deshalb ist ein Konzept mit annähernd unhörbarer Kühlung im Normalbetrieb und der Möglichkeit auch mal höhere Leitung abzurufen, nicht so schlecht.
Natürlich muß man da auch etwas für investieren. Gute Lüfter bekommt man nicht für 3€, sondern eher für 8…10€.

  • nicht spielen (!) - Grafikkarte so gut wie egal
  • Audio-Bearbeitung & -kompression (auch im Batch)
  • einfache Videobearbeitung
  • Behandeln größerer Datenmengen (100.000 Dateien batchen z.B.

Ein guter Kompromiss zwischen Leistung, Preis und Energiebedarf (Kühlung) ist ein aktueller i3 , z.B.:
http://www.hardwareversand.de/Sockel+1150/101649/Int…
Man könnte auch einen deutlich preiswerteren Celeron nehmen, aber deren Grafik ist leider eine Genration zurück.

Damit der leise genug ist, braucht er aber auch einen vernünftigen CPU-Kühler.
In der Preisklasse um 20…30€ gibt es da gute Modelle.
Auch hier sollte man auf einen möglichst großen Lüfter setzen.
http://www.hardwareversand.de/Intel+AMD/72553/Cooler…
Der ist eigentlich für so einen i3 völlig überdimensioniert, aber dafür kann der eben sehr langsam laufen, um genügend zu kühlen.
Allerdings braucht es für solche Lüfter ein ausreichend großes Gehäuse.

  • Abspielen von Musik/Videos (mein jetziger kann nichtmal
    YouTube-Videos in 720p flüssig wiedergeben…)

Das sollte bei einem i3 überhaupt kein Problem sein, aber bei diesen lahmen Lowpower-CPUs in der ATOM-Klasse schon ein Problem).

Alle möglichen Rechner, die man so angeboten bekommt und die
auf leise spekulieren, sind Gaming-PCs,

das ist der reine Werbeschwachsinn. Gaming-PC sind in der Regel alles andere als leise und viele Komponenten werden zwar mit LowNoise und Super silent beworben, machen aber trotzdem odentlich Lärm.

z.B. nicht, ob Onboard-Grafik sinnvoll ist

die aktuellen i3-3xxx CPUs haben eine OnChip-Grafik (HD4400), die für allg. Officeanwendungen und Multimedia allemal reicht.

auf die Leistung des RAMs geht und deshalb eine stromsparende
Grafikkarte sinnvoller ist.

Das macht die Sache nur teurer.

älter sein - hauptsache, es ist was Zuverlässiges. 300 €
(meinetwegen für gebrauchte Hardware) müssen irgendwie drin sein.

300€ sind recht knapp, wenn man alles komplett neu kaufen will.
Aber du kannst womöglich einiges vom deinem jetzigen PC nachnutzen, z.B. SSD und RAM (der sollte doch such schon DDR3 drin haben).
Dann brauchst du erstmal nur eine CPU, ein vernünftiges Board Sockel 1150,
einen CPU-Kühler, Gehäuse mit gutem Netzteil und evtl. noch geregelte Gehäuselüfter.
Gruß Uwi

#3

Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die wertvollen Tipps! Welches Gehäuse würdest du denn empfehlen? Man hört ja nur Gutes von den Gehäusen, die das Netzteil unten eingebaut haben. Dann werden die Gehäuselüfter so eingebaut, dass die nach INNEN blasen und das Netzteil befördert die Wärme dann raus. Oder ist es sinnvoller, ein Gehäuse zu nehmen, das an der Vorderseite einen großen Lüfter hat, den dann nach innen und die auf der Rückseite nach außen?
Jetzt noch ne ganz bescheuerte Frage: brauch ich dann demnach ein Board, das nicht Grafik onboard hat, sondern nur einen HDMI-/DVI-Ausgang?
Danke für weitere Antworten! :smile:

#4

Hallo,

Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die wertvollen
Tipps! Welches Gehäuse würdest du denn empfehlen? Man hört ja
nur Gutes von den Gehäusen, die das Netzteil unten eingebaut haben.

ich bin da recht neutral. Ob Neuteil oben oder unten ist mir ziemlich egal.

Dann werden die Gehäuselüfter so eingebaut, dass die
nach INNEN blasen und das Netzteil befördert die Wärme dann raus.

Wir herum die Luft transportiert wird ist rel. egal, solange strömungstechnische Aspekte korrekt betücksichtigt werden.
Ansaugen von unten hat unter Umständen auch Nachteile, z.B. wenn Staub bodennah angesaugt wird oder auch wenn rel. langfasriger Teppichboden die Zuströmöffnungen einengt.

Oder ist es sinnvoller, ein Gehäuse zu nehmen, das an

der Vorderseite einen großen Lüfter hat, den dann nach innen
und die auf der Rückseite nach außen?

Egal, solange man das Gesamtkonzept sinnfällig macht.
Lese einige FAQ dazu, die ich mal geschrieben habe.
FAQ:3094FAQ:2173FAQ:3359

Jetzt noch ne ganz bescheuerte Frage: brauch ich dann demnach
ein Board, das nicht Grafik onboard hat, sondern nur einen HDMI-/DVI-Ausgang?

Einige aktuelle CPUs (z.B. i3-4xxx, i5-4xxx) haben eine OnChip-Grafik.
Diese benötigen keine dezidierte GraKa und auch keine Onboard-Lösung, die dann auf dem Motherboard wäre.
Wählst du eine CPU, die keine OnChip-Grafik hat, wäre eine OnBoard-Lösung die nächste Möglichkeit. Wenn beides nicht vorhanden wäre, müßte eine extra Grafikarte dazu gesteckt werden.
Bei OnChip- , als auch bei OnBoard-Lösungen befindet sich die DVI- oder HDMI-Buchse auf dem Motherboard.
Gruß Uwi