Eigene arbeit zitieren

hallo

ich wollte fragen, ob es betrug ist, wenn ich passagen aus meinen eigenen hausarbeiten zitiere. ich schreibe gerade an meiner bachelorarbeit, in der viele themen/theorien vorkommen, die ich schon in früheren seminararbeiten behandelt habe. ist es denn legitim, z.b. theorieabhandlungen noch einmal zu verwenden, oder muss ich das kenntlich machen? es sind keine zitate, sondern von mir selbst geschriebene texte.

ich sag jetzt schon mal danke :smile:
anja

Tach Anja,

Wenn die Texte von Dir selbst stammenund noch nicht veröffentlicht wordensind, brauchst Du sie nicht als Zitate kenntlich zu machen. Du darfst sie wörtlich übernehmen; schließlich sind sie ja Deines Geistes Kinder.

Also kein Grund zum Verzweifeln!

Gruß - Rolf

was ich unter betrug eigetlich meine, ist die tatsache, dass ich im falle einer übernahme von textpassagen o.ä. ja in dem sinne keine „neue“ geistige arbeit verrichtet habe, und damit dem anspruch an eine abschlussarbeit nicht gerecht werde. weißt du wie ich das meine? also in etwa so, als würde ich ein referat über „kulturelle identität“ sowohl im fach soziologie als auch im fach kulturwissenschaften halten…

Ja und?
Gewisse Techniken - als elementarste das Sprechen, Lesen, Schreiben - hast Du ja auch nicht erst im Studium gelernt, sondern schon vorher besessen.
Wenn Du also früher etwas gedacht und schriftlich niedergelegt hast, dann ist das Dein geistiges Eigentum. Und wenn es nicht gedruckt worden ist, musst Du nicht einmal zitierend auf frühere Arbeiten verweisen. Wissenschaftler, die auf eigene Werke verweisen, beziehen sich immer auf gedruckte , also öffentlich vorliegende und zugängliche Werke.
Deine Scheu ehrt Dich; sie ist in diesem Zusammenhang aber nicht nötig.

Gruß - Rolf

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Liebe Anja!

was ich unter betrug eigetlich meine, ist die tatsache, dass
ich im falle einer übernahme von textpassagen o.ä. ja in dem
sinne keine „neue“ geistige arbeit verrichtet habe, und damit
dem anspruch an eine abschlussarbeit nicht gerecht werde.

Du wirst kaum fünf Seminararbeiten aneinanderreihen - und fertig. Da bleibt genug „neue“ geistige Arbeit über :wink:

Rolf hat also vollkommen Recht, du kannst (nicht: musst!) aber auch die übernommenen Teile freiwillig als übernommene Kennzeichnen:

„blablablubb“*

* Anja Verzweifelt, „Das Wesens das Blubbs“, unveröffentlichte soziologische Seminarschrift, 1932 [auf Wunsch einsehbar] - oder auch mit: vgl. dazu …, oder mit: ähnlich formuliert in …, Passage wörtlich übernommen aus …

Prüfungsrechtlich ist es jedenfalls völlig ok, eigenes Material heranzuziehen, solange es nicht veröffentlicht ist oder m.W. in einem anderen Zusammenhang bereits als Abschlussarbeit irgendwo eingereicht wurde.
Etwas vorsichtiger wäre ich nur bei etwaigen Seminararbeiten, die als Gruppenarbeiten entstanden sind.

Ich zitiere mal die „Ehrenwörtliche Erklärung“, die ich bei meiner eigenen Abschlussarbeit abgegeben habe, so ähnlich wird deine auch lauten, weil die Kernpunkte überall dieselben sind:

Ich versichere hiermit ehrenwörtlich durch meine Unterschrift, das ich die vorstehende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe angefertigt, alle Stellen, die ich Veröffentlichungen entnommen habe, als solche gekennzeichnet, und mich auch keiner angegebenen Literatur oder sonstiger Hilfsmittel bedient habe. Die Arbeit hat in dieser oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegen.

Eigene Seminarabeiten sind i.d.R. selbständig und ohne fremde Hilfe angefertigt, sie sind keine Veröffentlichungen, sind keine „Literatur“ oder „Hilfsmittel“, und haben auch keiner Prüfungsbehörde vorgelegen - du darst also, soviel du willst … wenn du glaubst, deine Betreuerin hielte das für uncool obwohl zugelassen, dann frag sie doch direkt selbst.

weißt du wie ich das meine? also in etwa so, als würde ich ein
referat über „kulturelle identität“ sowohl im fach soziologie
als auch im fach kulturwissenschaften halten…

Ich habe immer versucht, es so zu machen :wink:

Deine Profs werden auch immer wieder auf ihre alten Vorlesungsmanuskripte zurückgreifen bei Veröffentlichungen oder Vorträgen … so läuft der Laden eben.

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