Aussprachehilfe spanisches 'R'

Hallo Leute,

es bringt mich zur Verzweiflung, das spanische „R“. Eine Muttersprachlerin hat mir erklärt, dass bei der Aussprache des „R“ im Spanischen die Zungenspitze hinten an die oberen Schneidezähne anstößt. Was dabei meinem Munde entflieht, klingt nach einer besoffenen Kuh, die zu muhen versucht. Also versuche ich, als Ersatz ein gutturales „R“ zu produzieren. Da ich kein Bayer bin und diesen Laut nicht nonchalant von mir geben kann, klingt das Ergebnis z.B. nach „porrrrr favorrrrrr“ und mehr wie ein Befehl denn eine Bitte. Weiß irgend jemand von Euch, ob es im Internet eine Aussprachehilfe zum Trainieren des spanischen „R“ gibt: Anleitung, Schemazeichnung der Zungenstellung, Beschreibung, Hörbeispiel, egal was. Oder hat jemand von Euch einen einfachen Trick auf Lager? Ich bin für jede Hilfe dankbar!

Grüße, Thomas

Hi Thomas,

aus einem anderen Forum stammen folgende Tipps:

  • Mehrmals hintereinander "Die Tleppe die Treppe, die Tleppe die Treppe,…) sprechen, mit Konzentration auf die Zungenbewegung.

  • ganz schnell „Bdod“ sagen, dabei die Zunge locker lassen.

-Wörter wie Rabe, Rollen, Matratze vor dich her zu reden und dich dabei immer auf das R konzentrieren. Die Zunge muss kurz hinter den Schneidezähnen sein, (zum Vergleich: wie wenn du „Los“ sagst, an der Stelle, wo du das „L“ ansetzt muss die Zunge hin).

-Bedot immer schneller zu Brot
-Tüdeke immer scheller zu Türke
-Der lollende loller lollt abwechselt mit, der rollende Roller rollt.

  • „Bruno Braun backte prima braunes Brot“.
    gesprochen: „Bduno Bdaun backte pdima bdaunes Bdot“.
    „Große grüne Gräser grünen gründlich Gründonnerstag“
    gesprochen: „Gdoße gdüne Gdäser gdnünen gdündlich Gdündonnerstag“.
    Beide Sätze langsam anfangen, bis man sie ohne zu stolpern kann und dann immer schneller werden. Dann beginnt das R zu rollen. Bis man das R alleine kann, kann es aber schon ein paar Wochen dauern.

Ansonsten schau mal in diesem Forum und benutze die Suche:
http://www.gesang.de/apboard/

Vielleicht hilfts ja. Kann aber ein bißchen dauern, bis es klappt.

Gruß,
Sabine

Hallo Thomas,

klick mal hier an: http://dict.leo.org/forum/viewGeneraldiscussion.php?..

  • fast alle „Tricks“ werden auf Deutsch erklärt.
    Ich habe mir nicht alle Beiträge noch einmal durchgelesen, es ist halt auch eine Menge Blabla dabei. Kommentar 37 klingt ganz gut, und mit Kommentar 38 habe ich zu meiner Zeit als Spanischpauker einige Erfolge erzielt.

Frrrrrrrrrrohes Wochenende
Pit

Hallo Thomas,

es bringt mich zur Verzweiflung, das spanische „R“. Eine
Muttersprachlerin hat mir erklärt, dass bei der Aussprache des
„R“ im Spanischen die Zungenspitze hinten an die oberen
Schneidezähne anstößt.

hat jemand von Euch einen einfachen Trick auf Lager? Ich bin
für jede Hilfe dankbar!

In dem Spanisch-Phonetikkurs den ich vor langer Zeit während meiner beiden Auslandssemester in den USA besuchte, ließ uns der Dozent schnell wiederholt hintereinander das Wort „butter“ in amerikanischer Aussprache sprechen.

Das führt dann automatisch zum einfachen Zungenspitzen-R (tapped „r“) wie in „para“ zu einem vibrierenden Zungenspitzen-R (trilled „r“) wie in „perro“ ist der Schritt dann ja auch nicht mehr so weit.

Gruß Gernot

Hallo Thomas,

Um das ganze noch wirrender zu machen: Es gibt zwei verschieden Ausprachen für die spanische „R“ (SCNR): Die eine (vermutlich die, um die Du dich jetzt bemühst) ist die Harte. Aber wir haben noch die „weiche“. Beispiele:

Hart: Carro, Hierro, Rato, Rusa
Weich: Aroma, querido, erosión, marisma

Also ich würde sagen, die Harte wird so ausgesprochen, nicht wie Deine Bekannte es beschrieben hat (so bringe ich auch keine R zustande), sondern mit den Zungenseiten (der vorderen Teil davon) an die oberen Zähnen. Aber so oder so, ist die Beschriebung schwierig.

Und ausserdem kommt es mMn. nur daran dieser Laut sehr oft zu hören: Umso öfters man ihn hört, desto größer die Chancen, es mal selbst richtig auszusprchen (Anekdote: Als ich Deutsch lernte, kam ich nach München. Noch heute sehe ich das grimmische Gesicht meiner bayerischen Freunden, als ich versuchte „Servus“ zu sagen. Denn mir war nicht bewußt, daß auf Deutsch ein Unterschied zwischen dieses V und die ausprache der B gibt. Und so sprach ich immer das Wort wie [serbus] aus. Und ich konnte mir daraus nichts vorstellen, warum dieses Grinsen verursachte, bis ich selbst gelernt habe, dies zu unterscheiden.)

Über die andere R sage ich jetzt hier lieber nichts…

Schöne Grüße,
Helena

Hallo Thomas,

wenn Du ein l (L) aussprichst, hast Du die Zunge genau da, wo sie für das spanische Zungen-r hingehört. Bring die Zunge also in l-Stellung, lass sie da stehen und spreche dann r.

Mit diesem einfachen Zungen-r habe ich nie Probleme gehabt. Das rr, das Helena als "weich bezeichnet (ich empfinde es eher als hat), das mehrfach gerollt wird, kann ich bis heute nicht richtig, obwohl ich einen Satz kenne, mit dem Du das üben kannst:

Erre con erre cigarro, erre con erre barril.
Rapido corren los carros del ferrocarril.

Grüße
Carsten

PS
Die Ähnlichkeit der Zungenstellung beim l und beim r ist übrigens auch einer der Gründe, weshalb Ostasiaten die Laute nicht richtig aussprechen können. Deshalb kaufen sie auch in Deutschland ungern Brötchen beim Bäcker, weil die Verkäuferinnen immer beleidigt sind, wenn sie nach „Blödchen“ fragen.

Zungen-R-Brecher
Da ist mi r noch was eingefallen. Wenn Du das ge r ollte r einige r maßen hink r iegst, dann p r obie r das mal:
T r es t r istes tig r es t r igan t r igo en un t r igal - und imme r schön r ollen, gell!
Die Übersetzung ist sinnlos, wie bei vielen Zungenbrechern: drei traurige Tiger dreschen Weizen in einem Weizenfeld.

Ein schönes Wort um Ausländer zur Verzweiflung zu bringen ist auch der Vorname „Jorge“ - j wie der deutsche ach-Laut, also ziemlich weit hinten. Und dann wäre es ja sooo praktisch, auch das r dahinten zu artikulieren. Aber nein, die Zunge muss nach vorne flitzen, dort das r rollen, und das g ist wieder der hintere ach-Laut.

Viel Spaß beim Üben!
Pit

Hallo Carsten,
Ich muß mich zu Deiner Antwort kurz melden, nämlich:

Mit diesem einfachen Zungen-r habe ich nie Probleme gehabt.
Das rr, das Helena als "weich bezeichnet (ich empfinde es eher
als hat), das mehrfach gerollt wird, kann ich bis heute nicht
richtig, obwohl ich einen Satz kenne, mit dem Du das üben
kannst:

Anhand Deiner folgenden Beispielen:

Erre con erre cigarro, erre con erre barril.
Rapido corren los carros del ferrocarril.

…sehe ich, daß du es falsch verstanden hast bzw. ich habe mich falsch ausgedrückt: Selbstverständlich ist diese „R“ die harte. Ich kann mich nicht vorstellen daß etwas noch härteres geben kann! ;o))

Wie auch immer, werde ich auch selbst gedachte Sätze bauen, um die „R“ zu beschreiben, die ich „weicher“ nenne:

Pero Carolina carameliza la pera con harina.
¡Caramba, Paris era cara! Pero mira…
Para María en los bares moran moras.
Caperucita („Rotkäppchen“) era de horóscopo tauro, no de enero.
El toro de Teresa tenía tara y era varón.
El coro era maravilloso y parecía de cera.

Ich hoffe jetzt ist es etwas klarer! (Wobei meine ausgedachten Sätzen kaum einen Sinn ergeben)

Schöne Grüße,
Helena

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Danke an alle - übe fleißig (o.w.T.)
o.w.T. = ohne weiteren Text
Grüße, Thomas