Servus,
mit einem großen G wirds richtig, weil der Infinitiv hier als
Substantiv gebraucht wird:
Danke für das Bescheid Geben.
Das hätte ich ja nun wirklich nicht gedacht.
Getrennt geschrieben deswegen, weil es keine besondere
Tätigkeit gibt, die mit „Bescheidgeben“ beschrieben würde. Ob
mit einem Dreizeiler, mit einem Anruf, per Elektropost oder
sonstwie Bescheid gegeben wird, hängt von den Umständen ab.
Diese Erklärung verstehe ich nicht so ganz, das wird mir zu kompliziert. Gibt es noch andere Beispiele, wo es getrennt geschrieben wird?
Es gibt allerdings im Zweifelsfall Möglichkeiten, stilistisch
besser zu formulieren. Je nach Kontext z.B. „Danke, daß Sie
mir Bescheid gegeben haben“ oder „Ich freue mich, wenn Sie mir
Bescheid geben“. Die Formulierung mit dem substantivierten
Infinitiv klingt so ein bissel danach, als könne sich der
Sprecher nicht entscheiden, ob er sein Gegenüber duzen oder
siezen will, und deswegen eine Anrede ganz vermiede.
Natürlich, dafür gibt es bessere Formulierungen. Bloß wollte ich mich vorhin per SMS für das Bescheid Geben (so richtig?) bedanken und wollte es eben ziemlich kurz halten. Habe mich für „Danke für’s Bescheid geben.“ entschieden, wobei ich mir aber auch ziemlich sicher war, dass es so falsch ist.
Die Sache verhält sich analog zu:
„Wir werden heute mit dem Auto fahren.“
(und nicht mit dem Mopped oder mit der Bahn oder sowas)
Das ist für mich klar.
Während hier:
„Das Autofahren war gut.“
„Autofahren“ eine der Lieblingstätigkeiten des deutschen
Michel beschreibt.
In:
„Das F ahren mit dem Auto war gut.“
erkennt man das Substantiv u.a. am Artikel. Als Substantive
gebrauchte Infinitive schreibt man groß.
Auch klar.
Nur eben der Fall, weshalb „das Bescheid Geben“ getrennt geschrieben wird, verwirrt mich nun doch ein wenig, warum es da anders ist. Wie gesagt, ich wäre dankbar, wenn jemand ähnliche Beispiele schreiben würde, vielleicht verstehe ich es ja dann.
Wie sieht es denn damit aus:
„Das Kuchenbacken hat Spaß gemacht.“
„Das Notengeben war gar nicht so einfach.“ (damit sind die Schulnoten gemeint)
[…]das Stichwort „voipen“ im Duden 2006, über das
ich mich jedesmal ärgere, wenn es mir begegnet: Nicht, weil
ich etwas gegen sprachliche Neubildungen hätte, sondern weil
„vorher“ nie jemand auf den Gedanken gekommen wäre, z.B.
„analog selbstwählferndiensten“ zu sagen, und eine Aussage
darüber, mit welchen technischen Mitteln man genau
telefoniert, so unnötig ist wie ein Kropf.
Ich musste nun erstmal schauen, was „voipen“ bedeuten soll.
Da stimme ich Dir teilweise zu. Wobei das „Voice“ von „VoIP“ ja nicht „telefonieren“ bedeutet, sonst würde es ja CoIP b.z.w. coipen heißen.
Aber das ist eine Sache für sich.