Fahrrad mit Kardanwelle

Wenn ich moderne Hightechmodelle sehe, beschleicht mich das Gefühl, die Steinzeit sei gerade zu Ende gegangen. Da sieht man oft aufwändige und schwere Zahnradsätze und immer die Kette, die da auf wirklich steinzeitliche Art hin und her manipuliert wird. Ein zusätzlicher Kettenschutz soll noch Verletzungen verhindern.
Was spricht gegen ein leichtes hohles Rohr zur Kraftübertragung zum Rad. Teurer kann das doch auch nicht sein, oder?

Hallo,
zugegebenermaßen kann ich auch nur Mutmaßungen anstellen. Also:
Angeblich sind Kardangetriebe etwas verlustreicher als eine GUT GEPFLEGTE Kette. Bei den siebzig bis (bei Profis) vierhundert Watt, die zum Bewegen von siebzig bis hundert Kilo vorliegen, zählen auch Zehntelprozente.

Darüber hinaus ist die Kettenschaltung ausgereift, hat in keinem Gang mehr oder weniger Verluste und ist ziemlich passabel abstimmbar. Der Kardantrieb benötigt (mindestens) ein zusätzliches Getriebe, das in der Regel nicht in allen Gängen die Effektivität der Kettenschaltung hat oder (siehe Rohloff) das x-fache kostet und schwerer ist.

Kurz: „Es gibt nix Besseres als 'was Gutes“ - und die Kettenschaltung hat Nachteile, besonders bezüglich Wartungsaufwand, aber ein (beliebiges) - fürs Fahrrad - neues Konzept muss schon überzeugende Vorteile bieten, bevor es die etablierte Großserientechnik schlagen kann.

Teurer ist die Kleinserienfertigung auch.

Gruß,
Markus

Was spricht gegen ein leichtes hohles Rohr zur
Kraftübertragung zum Rad. Teurer kann das doch auch nicht
sein, oder?

Servus,

Fahrräder mit Kardanantrieb gab es vor dem ersten Weltkrieg von vielen Herstellern. Im Lauf des XX. Jahrhunderts waren sie ganz in der Versenkung verschwunden, bis in den 1980er Jahren das Fendt FEHO (kaum gebaut und extrem selten) und später sein Nachfolger Fendt Kardano (ein Nischenprodukt, wird glaube ich immer noch gebaut) auftraten. Zusammen mit dem Kardanantrieb wurde von Fendt eine Hinterachsfederung realisiert, damals etwas ganz Besonderes.

Mag sein, daß mit den mittlerweile ziemlich guten Nabenschaltungen auch da eine Renaissance kommen wird; zusammen mit der Torpedo Dreigang war das halt doch ein recht eingeschränktes Vergnügen. Diese technische Lösung ist wohl eher von Dauer als solche Spielzeuge wie das Fahrrad mit Keilriemenantrieb und stufenlos variierbarer Übersetzung, das einen kaum zu unterbietenden Wirkungsgrad bot.

Beiläufig: Kettenantriebe, die heute in zich Zusammenhängen verwendet werden, stammen ursprünglich aus der Fahrradtechnik. Offenbar nicht die schlechteste denkbare Lösung.

Schöne Grüße

MM

Hi
steht im Schaufenster des Fahrradladens in Berlin/Schöneberg, Eisenacherstrasse, schon vor Jahren…
A

Was spricht gegen ein leichtes hohles Rohr zur
Kraftübertragung zum Rad.

Hallo,
-nur Nebenschaltung
Und Du musst die Laengenaenderung der Kardanwelle im Griff haben
-bei Federung
-bei Waermedehnung
-bei Verwindungen wegen Kraeften im Rahmen
Gruss Helmut

Biomega Copenhagen
…ist das, was Du offensichtlich suchst:
http://www.biomega.dk/biomega.aspx
und dort Copenhagen auswählen.

hth,

Stefan

Hallo,
bin so ein Rad probegefahren (fand die Idee auch sehr interessant) und empfand die Vibrationen des Antriebes, die auf den Rahmen übertragen werden, als äußerst unangenehm.
Bleibe bei XT.
Lg. Peter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Im Gegensatz zum Kettenantrieb ist der Kardanantrieb nahezu Verschleißfrei (Fahrradketten müssen ungefähr aller 5000 km gewechselt werden je nach Wartung und Verschmutzungsgrad - evl. auch noch Kettenblätter und Ritzeln).
Weiterhin ist der Kardanantrieb wartungsfrei (kein Putzen oder Schmieren).

Über die Nachteile ist ja schon einiges gesagt worden.

Gruß