Fundament vom Haus abdichten

Hallo,

wir sind seit 2 Jahren Besitzer eines 1950 erbauten Hauses, das irgendwann einmal in den 80ern un einen kleinen, nicht unterkellerten Anbau erweitert wurde (siehe Bild).


Da mittlerweile die Gartenumgestaltung los ging, wollten wir in diesem Zug das Fundament des besagten Anbaus gleich mit abdichten (Bitumen + Noppenfolie?), da dies vom Vorbesitzer offensichtlich nicht ausgeführt wurde.

Meine Fragen hierzu:
1.) bringt die Abdichtung an der Vorderseite des Fundaments überhaupt was? An die hintere Seite kommen wir ja nicht mehr ran, da überbaut
2.) Wenn unser Vorhaben doch sinnvoll wäre: Bitumenanstrich ratsam oder nur mit Noppenfolie vor Erdreich schützen?
3.) Statik: mir wurde nahegelegt, nicht die ganze Gebäudeseite auf einmal freizulegen, sondern nur Stückchenweise.
Dazu habe ich eine „blöde“ Frage: Das Haus steht doch auf dem Boden? Inwiefern wirkt sich die Graberei auf die Statik aus, wenn ich nur am Fudament entlang nach unten Grabe, aber nicht unter dem Fundament?

Hallo!

Wozu macht man sich da Gedanken ? Gibt’s denn Feuchteschäden ?

Oder hat man aufgegraben und sieht den nackten Beton ?

  1. gegen eindringende Feuchte geschützt werden muss das Kellermauerwerk und der Übergang zum Fundament. Nicht das Fundament selbst.
    gegen aufsteigende Feuchte aus dem Fundament/Sohle ins Mauerwerk schützt eine Sperrschicht aus Bitumenbahn unter der 1. Steinschicht des Mauerwerkes.

Und der Boden des Anbaus, also die Rohsohle muss ebenfalls gegen Bodenfeuchte geschützt sein, üblich mit Folien.

Fundamente kann man baulich gar nicht durch Beschichtung schützen, weil die doch in Gräben sitzen. Nur selten werden Fundamente oberirdisch angelegt(geschalt) und erst später mit Erdreich angefüllt. Nur bei letzeren würde( und könnte rein praktisch) man die Fundamentwände beidseits beschichten.

Noppenfolie ist ein mechanischer Schutz der aufgebrauchten Bitumenbeschichtung gegen das angefüllte Erdreich. Noppen zeigen zum Mauerwerk, glatte Seite zum Anfüllmaterial.

In der Regel (heute immer) dämmt man aber Kellerwände, bestehend aus Bitumenbeschichtung, Stufenfalz-Dämmplatten, Noppenbahn.

zu 3) Sicher das Haus steht auf dem Fundament, trotzdem würde man immer nur abschnittsweise freigraben, also jede längere Hausseite einzeln.
Dann abdichten und wieder ordnungsgemäß anfüllen und lagenweise verdichten.
Und nur bis Oberkante Fundament.

Muss man noch tiefer graben oder sogar tiefer als die Fundamentsohle, dann sind besondere Schutzmaßnahmen( genannt Unterfangung) erforderlich. Man muss in kleinen Abschnitten graben und erst wieder fachgerecht verfüllen bevor man den nächsten kurzen Abschnitt so tief aushebt. Es besteht Grundbruchgefahr, Fundament sackt ab, Haus wird schwer geschädigt.
Das ist Sache für Fachleute.

Kurz zusammengefasst:
ich sehe keine Notwendigkeit, das Fundament des Anbaus nachträglich abzudichten.

MfG
duck313

Es gibt in der Tat Feuchteschäden, jeweils in den Außenecken des Anbaus.
Bisher waren Pflastersteine bis ans Haus ran verlegt, die sind nun weg und zum Vorschein kommt da eben das Fundament, was recht nass war und ohne offensichtlichen Putz, Schutzschicht, Abdichtung oder dergleichen.

1.) An das Kellermauerwerk ist im Nachhinein kein herankommen mehr.
Dort gibt es aber auch keine Probleme mit Feuchtigkeit.
Was im Boden des Anbaus verbaut wurde, können wir im Nachhinein natürlich nicht mehr feststellen.

3.) Wir hatten nicht vor, das Fundament zu untergraben, sondern nur daran entlang bis zur Sohle runtergraben.

Hallo,

die Feuchteschäden konnten aber auch von sich stauendem Wasser aus dem Gelände stammen, denn nach eurer Zeichnung ist das Gelände an der Hausseite ja wesentlich höher als auf der anderen.
Das sollte sich einmal ein Fachmann ansehen.

3.) Wir hatten nicht vor, das Fundament zu untergraben, sondern nur daran entlang bis zur Sohle runtergraben.

auch das muss abschnittsweise und mit Sicherung erfolgen, denn wenn ihr Erdreich entfernt, ändern sich im übrigen Erdreich die Druckverhältnisse

Feuchtigkeit in den Ecken, das sieht mir eher danach aus, dass sich der Taupunkt nach innen verschoben hat, Ein typischer Fall für so ein „kaltes Eck“.
Wie sieht denn der Aufbau des Anbaus aus und wird dieser beheizt?

Hallo,

die Feuchteschäden konnten aber auch von sich stauendem Wasser aus
dem Gelände stammen, denn nach eurer Zeichnung ist das Gelände an der
Hausseite ja wesentlich höher als auf der anderen.
Das sollte sich einmal ein Fachmann ansehen.

das Haus ist in einen Berg gebaut. Rechts geht man quasi ebenerdig von der Straße ins UG und im OG geht es dann ebenerdig nach links in den Garten.

Hallo,

nun, es wird dich überraschen, aber auch Berge führen Wasser, je nach ihrer Gesteinsart mehr oder weniger und direkt am Haus ist ja wohl Erdreich, sonst wäre es ja kein Garten.

Ich würde daher das ganze durch einen Fachmann prüfen lassen.

Hallo!

So ganz hast Du noch nicht verstanden, was ein Fundament ist und das man das nicht abdichten muss.
Das steht u.U. komplett im Grundwasser, ist duchnässt, aber trotzdem ist das daraufstehende Haus trocken.

Es kommt nur auf den Übergang Fundament/Sohle und aufgehendes Mauerwerk an.
Da muss die genannte Sperrschicht vorhanden sein, die Feuchte am Aufsteigen abhält. Und die Sohle muss auch mit einer Folie abgedeckt sein, darauf dann der schwimmende Estrich.

Woher bei Euch die Feuchte kommen soll muss man ergründen, Kann sein vom Pflaster und dem Gefälle. Es handelt sich sicher eher um Regenwasser/Oberflächenwasser als um aufsteigendes Grundwasser.

Hat es denn keinen Sockel, der etwas aus dem Erdreich/Pflaster aufsteigt und dann erst beginnt die Sohle des Anbaus ?
Diesen Sockel kann man schützen durch eine Abklebung/Anstrich. Und durch eine Dränage/Schlitzrinne.
So verhindert man das Anstauen von Wasser vor dem Sockel.

Pflasterung muss ein deutliches Gefälle weg vom Haus haben, ist z.B. eine Terrassentür bodengleich, dann braucht man außen davor unbedingt eine Entwässerungsrinne, die den fehlenden Sockel zumindest etwas ausgleicht.

Du muss also keineswegs um den Anbau bis zur Fundamentsohle aufgraben, davon würde ich sogar ausdrücklich abraten.
Grabe allenfalls ein Stück frei, spatentief etwa und schaue dir die Übergänge an, ob dort Wasser eindringen kann.
Lege Dränage an, Filtervlies und Filterkies drauf, so leitest Du Oberflächenwasser vor der Wand weg, es kann nicht hochsteigen.

Hast Du etwas freigelegt, dann kann sicher auch ein geschultes Auge eines Baufachmannes sehen, ob da etwas falsch aufgebaut wurde und ob daher Feuchte eindringen kann. Und was man dann nachbessern kann.

Nochmals, Du muss auf keinen fall die Fundamente in ganzer Tiefe freigraben und isolieren. Das ist völlig sinnlos !

MfG
duck313

Ich habe inzwischen ein Stück vom Anbau freigelegt.
Das aufgeschüttete Erdreich steht ohne Trennschicht am (ungeschützten) Betonfundament an. Dementsprechend nass war der Beton.
Man sieht es schlecht auf den Bildern, der Graben / das Fundament ist in etwa 1m tief
Als Trennschicht zwischen Beton und Mauerwerk liegt eine Schicht Teerpappe

Ich denke, dass hier eine Noppenbahn sowie ein Drainagerohr sicherlich kein Fehler sind?!
Kann mir nämlich nicht vorstellen, dass es vorteilhaft ist, wenn das nasse Erdreich das ganze Jahr über am Beton ansteht?