Hallo!
viel Konsum = viel Steuer
und da die Besserverdiendenen eben mehr konsumieren können als
Geringverdienende würden sie auch mehr Steuern zahlen …
Das ist doch auch eine Progressivität, oder nicht?
nein, nicht.
Warum nicht?
I. II. III.
A: 1000,- Einkommen = wenig Konsum = wenig EkSt bzw. Konsumsteuer
oder
B: 8000,- Einkommen = viel Konsum = viel EkSt bzw. Konsumsteuer
Wo ist da der Unterschied zwischen der Besteuerung der ersten Spalte und der der zweiten Spalte, wenn doch insgesamt in der dritten Spalte der gleiche Effekt auftritt?
(von gestaffelten Steuersätzen je nach Produktart ist dabei noch gar nicht die Rede, und das wäre erst noch die richtige Progressivitätskomponte, wenn beide für den Grundbedarf 10% zahlt, B darüber hinaus für seinen Luxuskonsum 50%)
„Wer konsumiert (= die Ressourcen in Anspruch nimmt) zahlt“,
das halte ich für sehr vernünftig, jedenfalls für vernünftiger
als „wer arbeitet (= Einkommen erwirbt) zahlt“, denn das
versteht sich weit weniger von selbst.
Die Logik die Du vermisst meint, die Lasten nach
Leistungsfähigkeit zu verteilen. Ohne Einkommensteuer bleibt
Einkommen, das nicht verkonsumiert wird unbesteuert.
Einkommen, das nicht verkonsumiert wird, ist aber auch sozialpolitisch nicht das große Problem, denke ich.
Angelegt
bringt es weiteres steuerfreies Einkommen.
Nein, das bringt es erstens nicht unbedingt, denn sobald massenhaft Einkommen gespart (nicht konsumiert) wird, sinkt bekanntlich auch deren Verzinsung rapide oder inflationsbereinigt sogar unter Null.
Zum zweiten setzt bei der Konsumbesteuerung die Steuerschraube halt einfach an einer anderen Stelle des Kreislaufs an, das heißt ja nicht, dass sie gar nicht oder weniger ansetzen würde.
Und letztlich ist das sozialpolitische Problem ja wohl fraglos der unterschiedliche Konsum, der aus unterschiedlichem Einkommen oder Vermögen resultiert, nicht das unterschiedliche Einkommen oder Vermögen als solches.
Solidaritätsgedanken der in der progressiven Einkommensteuer
steckt ist da nichts mehr übrig.
Bei der simplen Mehrwertsteuer heute freilich nicht, der UP spricht aber von einem rein durch Konsumbesteuerung refinanziertem Grundeinkommen. Je nach konkreter Ausgestaltung kann da ziemlich viel Solidarität drinstecken.
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