Hallo,
mir ist bei dem „Argumentations“-Thread aufgefallen, daß „konstruktive Kritik“ bei mir nur ein schwammig umrissender Begriff ist. Mich würden daher Meinungen anderer und insbesondere exaktere Begriffsbildungen interessieren. Der Fokus liegt dabei mehr auf den zulässigen Argumentationsmustern, als auf den Umgangsformen. Ein simples Bsp. dazu. Person A diskutiert mit Person B. A argumentiert für etwas und B antwortet mit:
- „die Behauptung ist falsch“
IMO nicht konstruktiv, da A’s Behauptung ohne Begründung und Alternative gekippt wird. - „die Behauptung ist falsch, weil …“
Schon besser aber ist das „konstruktiv“, wenn ich die Fehler aufzeige, damit die Argumentation von A als falsch nachweise aber keinen Gegenvorschlag mache ? Durchaus denkbar, wenn A’s Annahmen oder Schlußfolgerungen widersprüchlich sind. - „die Behauptung ist falsch, weil … Statt dessen müßte es heißen …“
IMO konstruktiv. Behauptung wird widerlegt und eine Alternative dargestellt.
Zusatzfrage: Gibt es einen Bezug des „konstruktiv“ in „konstruktive Kritik“ zu dem „konstruktiv“ in „konstruktiven Logiken“, also jenen deren Beweise (in einen geeigneten Kalkül) eine nicht-triviale inhaltliche Bedeutung zugemessen werden kann und die daher im Bezug auf zulässige Folgerungen gegenüber ihrer „unkonstruktiven Variante“ eingeschränkt sind ?
Gruss
Enno