Hallo!
Ich weiß, ich weiß, jetzt wird es endlich warm und ich denke an überwintern, aber lieber schon früh genug gefragt…
Habe einen Lavendel im Kübel, aus sentimentalen Gründen hänge ich wirklich dran, habe ihn gehätschelt und gepflegt, was er mir mit tollem Wachstum und reichlich Blüten dankt.Was mache ich im Winter mit dem guten Stück? Und wie frostempfindlich ist er? Hatte früher schon Lavendel im Beet, der ja auch draußen überwintert hat, aber von der Beschaffenheit schon stark nach Straßenbesen aussah!
LG
elviretta
Hallo Elviretta,
wenn es der ganz normale einfache Lavendel ist, dann ist das gute Stück winterhart. Bei Kübelpflanzen kommt es auf die Größe des Kübels an. Du solltest nur dafür sorgen, dass der Topf/die Wurzeln nicht durchfrieren können. Evtl. den Topf mit Noppenfolie (wie in der Verpackung von Fernsehern ect. enthalten) einpacken. Die Pflanze selbst ruhig luftig lassen. Wenn Dein Lavendel wie ein überdimensionaler Besen aussah, hast Du vielleicht die Schere vergessen. Lavendel neigt bei größeren Büschen immer zum Verkahlen. Deshalb ruhig regelmäßig stutzen/runterschneiden. Die Pflanze treibt dann willig von unten wieder neu aus (wenn sie gesund ist) und dankt es mit üppigem Grün und schönen duftenden Blüten.
Solle Dein Lavendel aber z. B. ein Schopflavendel sein (wesentlich buschigere Blüte), auch sog. engl. Lavendel, dann ist das gute Stück nur bedingt winterhart (wenn ich mich recht erinnere, ca. -5 °C). Da es in unseren Breiten auch mal kälter wird, sollte dann der Topf hell und kühl überwintert werden, Wasser logischerweise nur bei Bedarf etwas. Habe so einen Schopflavendel selbst im Garten überwintert, aber der sah im Frühjahr nicht wirklich gut aus und hat sehr lange gebraucht, bis er sich einigermaßen erholt hatte.
Viel Glück. M.P.
Hallo Elviretta,
genau das, was MP Dir geschrieben hat! Bring den Lavendeltopf aus Fürsorge bloß nicht über den wintern in die warme Wohnung, das wäre dann das Aus. Lavendel kennt extreme Bedingungen (Hitze, Trockenheit, plötzliche Fröste). Eine allgemein warme, mollige Gemütlichkeit läßt ihn weiche und damit anfällige Triebe hervorbringen. Die wiederum sind anfällig für Schädlinge. Wenn Du eine Möglichkeit hast, den Lavendel für den Herbst-Winter in den Boden einzupflanzen, mach das.
Ich selber lebe in einer kalten und sehr windigen Gegend im Oberbergischen, wir haben bis zu 20 Grad minus im Winter und sehr viel Schnee. Mein im Beet eingepflanzter Lavendel wächst und gedeiht seit über 12 Jahren. Ein Rückschnitt ist für diese Pflanze immer ein Gewinn. Man kann auch olle, holzige Stengel einfach mal rausschneiden.
Denk dran, in welchen extremen Regionen der Lavendel eigentlich blüht und gedeiht (Provence, Toskana).
Schöne lila-duftenden Grüße von Kerstin
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Vielen lieben Dank für die Tips! Werde sicherlich ein Plätzchen finden, wo ich ihn auspflanzen kann. Ist wirklich ein ganz normaler Lavendel, also sollte er das bißchen Frost,was wir hier im Rheinland kriegen dann ja abkönnen.
Mit Rückschnitt war ich bei dem alten wohl wirklich zu zaghaft, also im Frühjahr ran an die Schere )
LG
elviretta
Hallo,
wie weit schneidest du den Lavendel zurück? Ich habe vor, einen komplettes Gründach (40m²) zuwachsen zu lassen mit dieser duftenden Pflanze. Oder einfach nur wachsen lassen? Und wie effektiv vermehren? Mittels irgendwelcher Ableger oder durch natürliche Prozesse?
Gruß
André
Hallo André,
da Du ja die Pflanzerei erst noch vor Dir hast, muß man noch nicht üer den Rückschnitt nachdenken. Der erfolgt dann, wenn die unteren Teile anfangen zu verholzen. Mein Gartenbau-Freund schneidet seine Lavendelfelder immer nach der Blüte, und zwar alles das, was im Laufe der Saison frisch nachgewachsen ist. Die holzigen Zweige sollten nie immer weiter nach außen wachsen und länger werden, weil sie dann von der Mitte aus verkahlen. Falls das mal passiert, alles Kahle und Morsche radikal rausnehmen.
Mit der Vermehrung habe ich keine Erfahrung.
Schöne Grüße
Kerstin
www.k-kilanowski.de
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Hallo Andre,
die Vermehrung von Lavendel ist recht einfach. Kräfige grüne Triebe, die noch nicht verholzt sind, mit der Gartenschere abschneiden, dann am besten die unteren Blättchen vom Zweig entfernen, in der Länge, die dann in die Erde kommt. Die Zweige sollten ca. 8 - 10 cm lang sein, die Gärtner mögen mir vergeben, sollte das botanisch nicht ganz korrekt sein, bei mir hat es immer ganz gut funktioniert. Dann werden die Zweige in magere Erde, am besten Anzuchterde gesteckt, festgedrückt und gewässert. Wenn Du hast, kannst Du auch Bewurzelungspulver benutzen, aber es geht auch ohne. Dann die Töpfe o. ä. an einen schattigen Platz stellen und auf ausreichende Wasserzufuhr achten (nicht austrocknen lassen). Auf die Art und Weise vermehre ich auch Buchsbaum, Hibiskus ect. Bei Bedarf vielleicht Folie drüber oder in ein Gewächshaus/Frühbeet. Gleichmäßige Temperaturen mögen auch „Pflanzenbabys“. Gutes Gelingen. M.P.