Wie so oft bleibt zu fragen, was genau denn die Polizeibeamten falsch gemacht haben sollen. Zwar ist die Kritik berechtigt, warum denn das mutmaßliche Opfer einer Belästigung das Heim verlassen musste und nicht der mutmaßliche Täter. Aber das dürfte nicht von den anwesenden Polizeibeamten entschieden worden sein. Sie mussten die Entscheidung nur umsetzen.
Mir erscheint es daher mal wieder so, als dass Polizisten zu Sündenböcken abgestempelt werden. Sie müssen „an der Front“ das ausbaden, was an anderer Stelle schief gelaufen ist. In Köln war es genau so. Eine bis dato nicht gekannte Gewaltwelle durch zusammengerottete Migranten, die allesamt ohne Schranken nach Deutschland einreisen und hier bleiben konnten (und können!) - und alles, was den Politikern einfällt, ist irgendwelche Polizeitaktiken zu hinterfragen.
Im vorliegenden Fall mussten die Polizisten die Familie in die andere Unterkunft bringen. Das war offenbar ihr Auftrag. Die Beamten haben ihre dienstlichen Einsätze zeitsparend zu absolvieren. Es gibt auch noch andere Einsätze, auch die einheimische Bevölkerung möchte, dass die Polizei für sie zur Verfügung steht. Darüber hinaus kann man von Personen, die nach Deutschland kommen, um Schutz zu suchen, erwarten, dass sie gegenüber ihrem Gastgeber kooperieren. Es besteht kein Wahlrecht hinsichtlich des Aufenthaltsortes. Dieser Umstand hat schon in Clausnitz für Probleme gesorgt, als die Flüchtlinge im Bus die Situation durch Spucken und Gesten weiter aufheizten, um wieder zurück in ihre bisherige Unterkunft gebracht zu werden.
Aber, wie gesagt, das Problem liegt nicht vor Ort in Clausnitz oder in Warburg. Das Problem sitzt in Berlin. Anstatt den Flüchtlingszustrom wirkungsvoll einzudämmen, macht Merkel lieber Kuhhandel mit Erdogan. Da kann sie sich als politische Siegerin darstellen, während sich schon jetzt abzeichnet, dass neben weiterhin unzähligen Flüchtlingen nun auch türkische Kurden visafrei nach Westeuropa kommen werden. Außerdem hat sie im Inneren immer noch nicht die Voraussetzungen dafür getroffen, dass kriminelle Flüchtlinge die Heimreise antreten. Weiterhin darf nahezu jeder bleiben. Es reicht, einfach einen Asylantrag gestellt zu haben. Was für Straftaten anschließend begangen werden, ist irrelevant für den Aufenthalt. Abgeschoben wird in NRW nur wenig. Stattdessen stellt sich der Innenminister Jäger hin und beschuldigt einzelne Polizisten, die das ganze ausbaden und sich tagtäglich mit den Kriminellen auseinandersetzten müssen.
Aber es ist, wie es ist. Wir haben solche Politiker gewählt. Ich weiß nicht mehr genau, aber es kann sein, dass sogar ich zu den Idioten zähle, die so einen wie Jäger gewählt haben.