Hallo!
Ich hatte schon vor längerer Zeit folgende Grafik erstellt. Oben die einzelnen Abgaben für sich, unten alles aufeinander, so daß man sieht, was übrig bleibt.
Da ist für den Fall eines über 24-jährigen, kinderlosen Wessis in Steuerklasse I, der nicht-selbständig arbeitet und gesetzlich krankenversichert ist.
In anderen Fällen verschiebt sich das ganze, sieht aber mehr oder weniger so aus.
Ich bekomme für deine genannten Zahlen jeweils etwa 200€ weniger raus. Das hängt aber davon ab, ob es evtl. ein 13. Monatsgehalt gibt, wo derjenige wohnt, wie genau die Umstände sind, und und und. Ah ja, und das hier ist 2017.
Grundsätzlich machen deine Zahlen aber Sinn.
Nochmal zur Grafik:
- Steuern zahlt man erst ab einem bestimmten Einkommen, am unteren Ende ist die Steuerkurve leicht abgeflacht.
- Der Soli kommt erst etwas später, und ist ein Aufschlag von 5,5% auf die Steuer. Der Anfang ist auch hier abgeflacht.
- Die Versicherungen nehmen einen festen Prozentsatz, ab einem gewissen Einkommen nehmen sie aber nur noch einen konstanten Betrag. Für Renten- und AL-Versicherung liegt diese Grenze sehr viel höher als für die anderen.
Das mit dem konstanten Beitrag zur Versicherung ist für Großverdiener natürlich toll: Auf alles, was sie über 76200€ hinaus verdienen, zahlen sie nur noch Steuern und Soli, aber keine Versicherungen mehr. Das heißt, die profitieren von Lohnerhöhungen am meisten:
Abschließend zwei Dinge:
- Es wird manchmal behauptet, daß man durch eine Lohnerhöhung weniger Netto bekommen könnte. Das hat wenn, dann andere Gründe.
- Es ist wie gesagt nur ein einfaches Beispiel, das von verschiedenen Parametern abhängt. Die Realität sieht komplizierter aus, sonst gäbe es keine Steuererklärungen und so.