Wie ist denn der letzte Winter zu bewerten? Die globalen
Durchschnittstemperaturen sind ja nicht allzusehr abgewichen.
Aber für die Nordhalbkugel und speziell Mitteleuropa und
Sibirien (dort soll es der kälteste Winter seid Beginn der
Aufzeichnung gewesen sein), kann man doch von einem sehr
kalten Winter sprechen.
Der vergangene Winter 2010 war für die Nordhalbkugel gesehen der 5. wärmste Winter überhaupt (nach 2007, 2002, 2004, 1999). Von einem „sehr kalten Winter“ kann man deshalb mit Sicherheit nicht sprechen:
http://data.giss.nasa.gov/gistemp/tabledata/NH.Ts+dS…
Und insbesondere um den Nordpol war es nicht kalt, sondern im Gegenteil überdurchschnittlich warm:
http://data.giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/do_nmap.py…
Direkt am Nordpol war es sogar 8° (sic) über dem Durchschnitt:
http://nsidc.org/images/arcticseaicenews/20100406_Fi…
Die Ausdehnung des Nordpolareises war auch schon lange nicht
mehr so groß. Vergleiche mit Karten von 1980 zeigen eine fast
identische Ausdehnung und sogar dickere Eisflächen.
Wie kommst du zu dieser Behauptung? Die Eisausdehnung in diesem Winter liegt weit unter derjenigen von 1980 und ist auch geringer als die beiden Winter zuvor:
http://nsidc.org/images/arcticseaicenews/20100406_Fi…
Kann es Grundsätzlich zu unterschiedlichen Entwicklungen (auch
langfristig) zwischen Nord- und Südhalbkugel kommen?
In begrenztem Umfang sicher, das beobachtet man derzeit ja auch. Wieso sollte das auch nicht so sein? Regionale Unterschiede in der Entwicklung von Temperaturen sind ja in gewissem Umfang normal. Wenn z.B. in stark Eis bedeckten Region wie dem Nordpolargebiet das Eis zurück geht, dann sinkt das Albedo, es wird weniger reflektiert und damit heizt sich dort das ganze stärker auf.
Wenn du z.B. die Temperaturen von 2000-2009 nimmst, dann sieht man ja, dass sich die Nordhalbkugel und dort insbesondere die Arktis deutlich stärker erwärmt hat.
http://data.giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/do_nmap.py…