Notengebung in der Grundschule

Hallo zusammen,

meine Tochter hat einen neuen Religionslehrer bekommen. Er ist Vikar und aktuell im Schulpraktikum unserer Grundschule. Im letzten Jahr hat er sein Studium beendet und wurde nun auf die Grundschulkinder losgelassen. Bei den Kindern hat er das Image, im Unterricht sehr streng zu sein. Bei der Notengebung ist er das gleichermaßen: Meiner Tochter verpasste er im letzten Zeugnis (3. Schuljahr) ein ausreichend.

Als wir das Zeugnis sahen, kippten wir allesamt erst einmal hintenüber. Zu keiner Sekunde hatten wir im Vorfeld die Information zu dieser drohenden schlechten Note erhalten. Leistungsnachweise in Form von Tests oder Arbeiten gab es in diesem Fach nicht, die diese schlechte Note hätten (messbar) rechtfertigen können.

Ich bat die Klassenlehrerin um ein Elterngespräch. Auf den Vorfall angesprochen erklärte auch sie, entsetzt gewesen zu sein als sie die Note gesehen habe. Sie hätte sie erstmals beim Schreiben der Zeugnisse gesehen, hätte sogar eigens noch einmal beim Religionslehrer nachgefragt, ob es sich nicht um einen Fehler handelte. Der Lehrer entgegnete, die Note habe ihre Richtigkeit, unsere Tochter würde kein Interesse an seinem Unterrichtsstoff zeigen, mit anderen Kindern quatschen und das würde er nun einmal so bewerten.

Auf die Frage der Lehrerin, warum er denn im Vorfeld dazu nichts gesagt habe, meinte er nur, er habe die Kinder davon unterrichtet und das müsse ausreichen. Wie gesagt handelt es sich um Kinder des 3. Schuljahres, die sind 8 Jahre alt. Er selber ist absoluter Berufsanfänger, für mich auch eher Kirchenmann als Pädagoge.

Meine Tochter behauptet steif und fest, sie habe zum ersten Mal von der Vier über das Zeugnis erfahren. Da sie bei so etwas eigentlich nicht lügt, kann ich mir das nur so vorstellen, dass sie am Tag der Besprechung gefehlt hat. Ich weiß nämlich, dass der Lehrer mit anderen Kindern über die Noten tatsächlich gesprochen hat - dies erzählte mir eine befreundete Mutter. Da wir in der Zeit allerdings diverse Fehlzeiten hatten, wäre das nicht unbedingt ein Widerspruch zur Version meiner Tochter. Sie hat zudem keinen wirklichen Bezug zu Noten (wie so viele 8-jährige eben) - allerdings gilt das bei ihr für schlechte und gute Noten gleichermaßen. Hier ist jedenfalls keine Berechnung im Spiel.

Nun wüsste ich gerne mal eure Meinung zu dieser Art der Bewertung, denn ich habe den Lehrer um einen Gesprächstermin gebeten. Keinesfalls möchte ich ein solches Vorgehen noch einmal haben. Sollte eine schlechte Note drohen, erwarte ich, einen Hinweis darauf zu erhalten. Ich habe keine Lust, dass uns dieser Lehrer den Notenschnitt versaut. Das (über)nächste Zeugnis ist nämlich Bewertungsgrundlage für die Empfehlung für die weiterführende Schule.

Bin ich zu anspruchsvoll? Muss ich die Aussage so hinnehmen, dass die Info lediglich an die Kinder ausreicht? Und sofern Grundschullehrer hier mit an Bord sind: Wann würdet ihr ein Ausreichend (in Religion) vergeben? Und kann ein studierter Theologe so einfach als Lehrer an einer Schule angestellt werden und rechtsverbindliche Noten geben? Er selber bezeichnet seinen Einsatz an der Schule ganz hochoffiziell als Praktikum.

Danke schon jetzt für Antworten, Gruß
Kirsten

Hallo,

du solltest dich informieren, wie die Noten im Religionsunterricht der dritten Klasse Grundschule deines Bundeslandes gebildet werden. Dann kannst du nachfragen, ob der Vikar einen entsprechenden Nachweis geführt hat.

Sollte die Note eine reine Mitarbeitsnote sein, kann die Vier wegen Desinteresse und Unaufmerksamkeit durchaus gerechtfertigt sein. Gibt es aber Vorgaben, die nicht eingehalten wurden, kannst du die Note anfechten.

Wovon du dich nicht leiten lassen solltest, ist die weit verbreitete Idee, dass man in Religion nur gute Noten kriegen kann :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

ich (!) sehe das so: ich finde dass Religion ein wichtiges Fach ist - Bibelwissen gehört (immer noch) ganz erheblich zur Allgemeinbildung und es ist das einzige Fach, das Moral, Ethik und Zusammensein so explizit thematisiert. Und Religion als Fach in der Grundschule ist freiwillig.

Wir haben das Glück einen Religionslehrer zu haben, der das genauso sieht wie ich. Er erzählt in seinem Unterricht Geschichten, dabei malen die Kinder und hinterher diskutieren sie über das Thema. Sogar die wildesten Rüpel gehen gerne zum Religionsunterricht - weil es so schön entspannt ist und kein Druck gemacht wird und alle bekommen eine 2 auf dem Zeugnis.

Ich würde mir an Deiner Stelle überlegen das Kind da raus zu nehmen und stattdessen in die andere Konfession zu schicken (sofern angeboten und ein humanerer Lehrer) oder an die Gemeinde zum Konfirmandenunterricht.

Ach und noch etwas: es gibt Halbjahresgespräche, wo die Notentendenz und besondere Vorkommnisse besprochen werden. Da ist im Allgemeinen die Aktivität der Eltern gefragt - wenn sie also nicht hingehen oder sich informieren, dann kann es zur Überraschung kommen. Andererseit kommen die Lehrer auch auf die Eltern zu - und zwar immer dann, wenn es Probleme gibt (dazu zählt auch eine vier). Allerdings kann ich mich nicht erinnern, dass der Religionslehrer je an einem Elternsprechtag anwesend war, da es sich ja um ein freiwilliges Fach handelt. Aber das kann ja bei Euch anders sein.

Viele Grüße

Hallo zusammen,

und vielen Dank schon einmal für eure Antworten.

Mir ging es weniger darum zu erfahren, ob die Note an sich wohl gerechtfertigt sein könnte als um eine Bewertung der ARt der Notenvergabe. Also ob es üblich ist, dass man als Eltern eines Grundschülers der 3. Klasse mit einer schlechten Note erst zum Zeitpunkt der Zeugnisvergabe konfrontiert wird und dass diese Info - sofern überhaupt - über die Kinder kommuniziert wird.

Seit unsere Tochter in der Schule ist, habe ich keinen einzigen Elternsprechtag versäumt. Es gab nicht immer gute Rückmeldungen (zumal unsere Tochter diagnostizierte ADHS’lerin ist und sich per se nur auf das konzentrieren kann, was sie besonders interessiert), aber es gab eigentlich immer frühzeitig ein Feedback, so dass es uns schon noch möglich war, Einfluss auf sie zu nehmen. Gesprächspartner war dabei ausschließlich die Klassenlehrerin, die zuverlässig Feedback auch zu den anderern Fächern gab.

Denke ich jetzt an das letzte dieser Gespräche zurück, dann muss ich sagen, dass Religion tatsächlich nicht Gesprächsgegenstand war. Da es für mich aber immer ein Fach von der Sorte der eher unwichtigeren war, fiel mir das auch nicht besonders auf. Offensichtlich hat auch die Lehrerin, die ansonsten sehr pedantisch unterwegs und eine der alten Schule ist, gar nicht darauf geachtet, dass diese Disziplin fehlte.

Unsere Tochter besucht den Religionsunterricht definitiv auch nicht wegen ihres Glaubens, sondern weil auch ich das Wissen darum als allgemeinbildend erachte. Weder mein Mann noch ich gehören der Kirche an, genauso ist es bei unserer Tochter.

Ich habe mich zwischenzeitlich auch etwas aufgeschlaut, was die Pflicht zur Teilnahme am Religionsunterricht in unserem Bundesland NRW angeht. Unsere Schule untersteht auch keinem kirchlichen Träger. Ich werde also das Gespräch mit dem Lehrer suchen; sollte er aber so kompromisslos sein wie es derzeit noch den Anschein hat, werde ich unsere Tochter kurzerhand vom Religionsunterricht abmelden.

Guter Religionsunterricht sollte m. E. ohnehin über alle möglichen Glaubensrichtungen aufklären. Dieser hier ist aber a) offensichtlich grottenlangweilig gestaltet (unsere Tochter liebt Geschichten und hat zu Kindergartenzeiten die Kirchengeschichte lebhaft verfolgt) und b) dazu sehr einseitig. Das gehört dann m. E. wieder nicht mehr zur Allgemeinbildung. Um ihr christliche Werte zu vermitteln, bedarf es nicht der Insitution Kirche - das traue ich mir auch selber zu bzw. lebe es meiner Tochter auch aktiv vor.

Unsere Tochter ist mit 8 Monaten in die Kita gekommen und war beinahe 6 Jahre unter katholischer Obhut. Da weiß sie genug über das Christentum, als dass sie jetzt noch etwas verpassen würde.

Es täte mir ein Stückweit leid, andererseits muss ich sagen, dass ich nicht bereit bin, ihren Notenschnitt durch einen Lehrer, der so hart (und pädagogisch wenig wertvoll) unterwegs ist. Meine ebenfalls als Grundschullehrerin tätige Freundin meinte übrigens, eine 4 würde nur erteilt, wenn ein Kind bewusst nicht mitmacht und im Unterricht nur stört. Das ist bei unserer Tochter in dieser Intensität mit Sicherheit nicht der Fall. Und dass sie sich nicht verweigert ist auch eindeutig dem bearbeiteten Unterrichtsstoff zu entnehmen, den sie ja immer aus der Schule mitbringt.

Gruß
Kirsten

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Guten Morgen,

Mir ging es weniger darum zu erfahren, ob die Note an sich
wohl gerechtfertigt sein könnte als um eine Bewertung der ARt
der Notenvergabe. Also ob es üblich ist, dass man als Eltern
eines Grundschülers der 3. Klasse mit einer schlechten Note
erst zum Zeitpunkt der Zeugnisvergabe konfrontiert wird und
dass diese Info - sofern überhaupt - über die Kinder
kommuniziert wird.

  1. kommt es aufs Bundesland an
  2. ist eine Vier ausreichend (per Definition) und damit besteht nach meinem Wissen keine Informationspflicht
  3. ist das Fach Religion nicht versetzungsrelevant und somit besteht nach meinem Wissen keine Informationspflicht

Guter Religionsunterricht sollte m. E. ohnehin über alle
möglichen Glaubensrichtungen aufklären.

Das hat aber nichts mit dem Lehrplan für Relgion zu tun.
_Dieser hier ist aber

a) offensichtlich grottenlangweilig gestaltet

Es wäre zwar gut, wenn Lehr nicht grottenlangweilig unterrichten, aber verpflichtet sind sie dazu nicht.

Um ihr christliche Werte zu vermitteln,
bedarf es nicht der Insitution Kirche - das traue ich mir auch
selber zu bzw. lebe es meiner Tochter auch aktiv vor.

Dies magst du so sehen, widerspricht aber bereits den Lehren der Kirche.

Unsere Tochter ist mit 8 Monaten in die Kita gekommen und war
beinahe 6 Jahre unter katholischer Obhut. Da weiß sie genug
über das Christentum, als dass sie jetzt noch etwas verpassen
würde.

Mal ehrlich - wenn du das alles für sowenig wichtig hälst, bzw. denkst, sie weiß jetzt da schon genug und zumal du und dein Mann aus der Kirche ausgetreten seid (warum sind christliche Werte dann für euch eigentlich wichtig) und ihr seid mit dem Lehrer nicht glücklich, warum muss es der Religionsunterricht denn dann sein?

Es täte mir ein Stückweit leid, andererseits muss ich sagen,
dass ich nicht bereit bin, ihren Notenschnitt durch einen
Lehrer, der so hart (und pädagogisch wenig wertvoll) unterwegs
ist.

Ihr Notendurchschnitt in der 3. ist sowas von Banane.

Meine ebenfalls als Grundschullehrerin tätige Freundin
meinte übrigens, eine 4 würde nur erteilt, wenn ein Kind
bewusst nicht mitmacht und im Unterricht nur stört.

Das mag deine Freundin so handhaben, aber Notengebung auch in der Grundschule funktionier anders.

Das ist
bei unserer Tochter in dieser Intensität mit Sicherheit nicht
der Fall.

Was du nicht mit Sicherheit beurteilen kannst.

Ich glaube, hier läuft vieles bei euch durcheinander. Angefangen von der Bewertung einer Vier, über Wertschätzung des Relgionsunterrichts an sich, über Abneigung (gerechtfertigt oder nicht) gegenüber einem bestimmten Lehrer, Beurteilung der Leistungen deiner Tochter und wie sehr du darauf Einfluss nehmen kannst.

MfG
GWS

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Hallo

Es wäre zwar gut, wenn Lehrer nicht grottenlangweilig unterrichten, aber verpflichtet sind sie dazu nicht.

Echt nicht? Das ist aber traurig. Reicht da reine Anwesenheit und irgendwie den Lehrplan abzuarbeiten?

Ihr Notendurchschnitt in der 3. ist sowas von Banane.

Wenn man den Schüler nur unter dem Aspekt der späteren Bewerbung bei einem Arbeitgeber betrachtet, ist er natürlich Banane, aber im Moment interessiert es den Schüler und sollte ihn wohl auch interessieren, denn wozu gibt man denn in der 3. Klasse Noten? Sonst sollte man sie doch besser weglassen, wenn man dann sagt, ist doch sowieso Banane.

Das mag deine Freundin so handhaben, aber Notengebung auch in der Grundschule funktioniert anders.

Ich als Laie denke aber, dass Notengebung gerade in der Grundschule so funktionieren sollte, dass die Kinder nicht unnötig demotiviert werden.

Ich glaube, hier läuft vieles bei euch durcheinander.

Ich hab nicht das Gefühl, dass da vieles durcheinander läuft, sondern alle Kriterien genannt wurden, die dafür sprechen, das Kind ggf. vom Religionsunterricht abzumelden.

MfG

Hallo,

Es wäre zwar gut, wenn Lehrer nicht grottenlangweilig unterrichten, aber verpflichtet sind sie dazu nicht.

Echt nicht? Das ist aber traurig. Reicht da reine Anwesenheit
und irgendwie den Lehrplan abzuarbeiten?

Wie willst du denn jemand dazu „verpflichten“ - natürlich sollte ein Lehrer seinen Unterricht ansprechend gestalten, ist ja auch zu seinem eigenen Vorteil, aber dafür gibt es eben auch keine messbaren Vorgaben.

Ihr Notendurchschnitt in der 3. ist sowas von Banane.

Wenn man den Schüler nur unter dem Aspekt der späteren
Bewerbung bei einem Arbeitgeber betrachtet, ist er natürlich
Banane, aber im Moment interessiert es den Schüler und sollte
ihn wohl auch interessieren, denn wozu gibt man denn in der 3.
Klasse Noten? Sonst sollte man sie doch besser weglassen, wenn
man dann sagt, ist doch sowieso Banane.

Das war etwas flapsig ausgedrückt. Aber ich sehe im Moment nicht, dass das Mädchen sich aufregt, sondern die Eltern. Und die nicht unbedingt unter dem Aspekt - was ist für meine Tochter wirklich gut. Wir wissen nicht, ob die Note gerechtfertigt war - und dann ist diese Erfahrung für das Kind besser, diese Note zu akzeptieren und etwas im Verhalten zu ändern, als zu wissen: Papa und Mama richten es. Von daher ist die Note für die Tochter durchaus wichtig, für die Eltern aber nicht.

Das mag deine Freundin so handhaben, aber Notengebung auch in der Grundschule funktioniert anders.

Ich als Laie denke aber, dass Notengebung gerade in der
Grundschule so funktionieren sollte, dass die Kinder nicht
unnötig demotiviert werden.

Ja. Aber wenn nur gute Noten vergeben werden, motiviert das nicht unbedingt. Und wenn nur gute Noten vergeben werden, dann kommt auch deine Frage von oben wieder ins Spiel: wofür werden Noten denn vergeben? Man kann sich durchaus darüber streiten, ob Noten in der GS überhaupt notwendig, wichtig oder richtig sind, aber wenn sie vergeben werden, dann nicht nur gute - denn sonst wird nur die Bewertungsskala verschoben (dann gilt: 1 hat fast jeder und 3 nur die, die gar keine Leistung erbringen - dann gibt es die gleichen Nachfragen wie jetzt, nur eben: mein Kind hat eine 3 bekommen).

MfG
GWS

Hallo,

Ich hab nicht das Gefühl, dass da vieles durcheinander läuft, sondern alle Kriterien genannt wurden, die dafür sprechen, das Kind ggf. vom Religionsunterricht abzumelden.

Warum? Weil es eine Vier wegen schlechten Betragens gekriegt hat? Wenn das der Maßstab wäre, dürfte das für so manches Kind für den gesamten Schulbesuch gelten.

Im Moment wäre zu klären, ob die Art der Notengebung rechtens war. Die Inhalte stehen in keiner Weise zur Diskussion.

Vielleicht sollte man nicht alles durch die eigene ideologische Brille betrachten?

Schöne Grüße,
Jule

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Guten Morgen,

Mir ging es weniger darum zu erfahren, ob die Note an sich
wohl gerechtfertigt sein könnte als um eine Bewertung der ARt
der Notenvergabe. Also ob es üblich ist, dass man als Eltern
eines Grundschülers der 3. Klasse mit einer schlechten Note
erst zum Zeitpunkt der Zeugnisvergabe konfrontiert wird und
dass diese Info - sofern überhaupt - über die Kinder
kommuniziert wird.

  1. kommt es aufs Bundesland an
  2. ist eine Vier ausreichend (per Definition) und damit
    besteht nach meinem Wissen keine Informationspflicht
  3. ist das Fach Religion nicht versetzungsrelevant und somit
    besteht nach meinem Wissen keine Informationspflicht

Wie auch schon weiter oben geschrieben leben wir in NRW. Gibt es eine Verordnung, in der man zur bestehenden oder eben nicht bestehenden Informationspflicht an Eltern bei der Notengebung in Grundschulen nachlesen kann? Genau darum geht es mir ja.

Abgesehen von einer regelrechten Verpflichtung gibt es natürlich auch noch die Frage nach dem unter Lehrern üblichen Vorgehen bezogen auf 8-jährige Kinder. Für mich ist es ein riesiger Unterschied, ob ein 14 Jahre alter Schüler eine 4 kassiert oder so ein junger Mensch, der noch gar keinen wirklichen Bezug zur Notengebung aufgebaut hat. Und ich habe den schweren Verdacht, dass hier ein Vikar auf Kinder lsogelassen wird und Lehrer spielt, der null pädagogischen Plan hat geschweige denn weiß, was Kinder in diesem Alter konstruktiv verarbeiten können. Ich werde nicht zulassen, dass er das, was wir in mühsamer Arbeit mit unserer Tochter aufgebaut haben, durch seine kompromisslose Art einreißt.

Dann interessiert mich natürlich auch, auf welcher Grundlage die 4 erteilt wurde. Tests wurden nicht geschrieben, ihre Arbeitsblätter sind in Ordnung und sogar sehr aufwendig gestaltet. Man sieht z. B., dass sie sich große Mühe gegeben hat.

Mal ehrlich - wenn du das alles für sowenig wichtig hälst,
bzw. denkst, sie weiß jetzt da schon genug und zumal du und
dein Mann aus der Kirche ausgetreten seid (warum sind
christliche Werte dann für euch eigentlich wichtig) und ihr
seid mit dem Lehrer nicht glücklich, warum muss es der
Religionsunterricht denn dann sein?

Das ist jetzt zwar ein anderes Thema, aber ich muss nicht der Institution Kirche angehören, um nach christlichen Werten zu leben.

Und du hast Recht: Ich hinterfrage derzeit aktiv, ob es überhaupt Sinn macht, unsere Tochter weiterhin am Religionsunterricht teilnehmen zu lassen. Alle anderen ihrer Klassenkameraden nehmen daran teil und auch nach den aktuellen Geschehnissen möchte ich sie eigentlich aus dieser Gemeinschaft nicht herauslösen.

Es täte mir ein Stückweit leid, andererseits muss ich sagen,
dass ich nicht bereit bin, ihren Notenschnitt durch einen
Lehrer, der so hart (und pädagogisch wenig wertvoll) unterwegs
ist.

Ihr Notendurchschnitt in der 3. ist sowas von Banane.

Nein, das ist er nicht, denn er ist für mich maßgeblich um zu beurteilen, ob die Leistungen so okay sind oder eben nicht.
Das 1. HJ-Zeugnis des 4. Schuljahres wird dann nämlich von jetzt auf gleich zum wichtigsten Zeugnis der gesamten Grundschulzeit. Daraus werden nämlich die Empfehlungen für die weiterführende Schule abgeleitet.

In NRW ist diese Empfehlung zwar nicht bindend, aber wir wollen unsere Tochter auf eine Gesamtschule geben, auf der sie ohne eine Gymnasialempfehlung null Chance hat genommen zu werden.

Daher ist die Religionsnote zwar nicht versetzungsrelevant, fließt aber in den Notenschnitt ein, der eine der Bemessungsgrundlagen für ebendiese Empfehlung ist.

Meine ebenfalls als Grundschullehrerin tätige Freundin
meinte übrigens, eine 4 würde nur erteilt, wenn ein Kind
bewusst nicht mitmacht und im Unterricht nur stört.

Das mag deine Freundin so handhaben, aber Notengebung auch in
der Grundschule funktionier anders.

Das ist
bei unserer Tochter in dieser Intensität mit Sicherheit nicht
der Fall.

Was du nicht mit Sicherheit beurteilen kannst.

Ich maße mir schon an, mein Kind zu kennen, so dass ich weiß, dass sie kein klassischer und vor allem konsequenter Störer ist. Sie quatscht mal, aber das tun andere Kinder auch.

Ich glaube, hier läuft vieles bei euch durcheinander.
Angefangen von der Bewertung einer Vier, über Wertschätzung
des Relgionsunterrichts an sich, über Abneigung
(gerechtfertigt oder nicht) gegenüber einem bestimmten Lehrer,
Beurteilung der Leistungen deiner Tochter und wie sehr du
darauf Einfluss nehmen kannst.

Durcheinander läuft hier gar nichts, es sammeln sich nur diverse Fragen aus den unterschiedlichsten Themenbereichen.

Wie sehr ich Einfluss nehmen könnte, das ist das einzige, was ich schon jetzt weiß: Ich kann sie im worst case vom Religionsunterricht abmelden, ohne einen Grund dafür nennen zu müssen. Und dann ist es an mir ihr zu vermitteln, dass das eine absolute Ausnahme war und nicht jedesmal so funktionieren wird, wenn ihr etwas u. U. langweilig oder lästig ist und auch, dass so Probleme üblicherweise nicht gelöst werden. Im Hinblick auf die Tatsache, dass die Note dann nicht mehr in die Bewertung für die Schulempfehlung einfließt, würde für mich der Zweck aber in diesem Fall die Mittel heiligen.

Gruß
Kirsten

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Hallo,

Ich hab nicht das Gefühl, dass da vieles durcheinander läuft, sondern alle Kriterien genannt wurden, die dafür sprechen, das Kind ggf. vom Religionsunterricht abzumelden.

Warum?

Das hat eigentlich die Ursprungsposterin in ihrem Beitrag vom 12.3.2013 um 21:57 erläutert.

Weil es eine Vier wegen schlechten Betragens gekriegt hat?

Ist eine Note in Religion eine Note für das Betragen?

Im Moment wäre zu klären, ob die Art der Notengebung rechtens war.

Das war die Ursprungsfrage, aber darauf hatte die UP ja zunächst keine Antwort erhalten und daraufhin wohl diesen o.g. Beitrag verfasst.

Die Inhalte stehen in keiner Weise zur Diskussion.

Was für Inhalte stehen nicht zur Diskussion? Ich habe jedenfalls keine Themen diskutiert, die ich nicht aus der vorherigen Diskussion aufgegriffen hätte.

Vielleicht sollte man nicht alles durch die eigene ideologische Brille betrachten?

Da hast du bestimmt recht.

Viele Grüße

Hallo!

natürlich
sollte ein Lehrer seinen Unterricht ansprechend gestalten, ist
ja auch zu seinem eigenen Vorteil, aber dafür gibt es eben
auch keine messbaren Vorgaben.

Keine Vorgaben dafür? Wenn ich (zumindest hier in Bayern) dienstliche Beurteilungen lese, dann spielt die Frage, ob es der Lehrkraft gelingt, die Schüler zu motivieren (und darum geht es bei der ansprechenden Gestaltung ja doch), eine große Rolle. Es wird regelmäßig ausdrücklich darauf eingegangen.

Und keine Messbarkeit dafür? In den genannten Beurteilungen werden zwar nicht expressis verbis Schulnoten vergeben, aber es wird deutlich umschrieben, wie es um die Motivierung bestellt ist. „Er versucht die Schüler zu motivieren“, ist klarer Ausdruck dafür, dass es ihm nicht gelingt, und kommt gleich davor, dass er es nicht einmal versucht. Und für die Gesamtnote der Bewertung spielt das sehr wohl eine Rolle.

Freundlichen Gruß!
H

meine Tochter hat einen neuen Religionslehrer bekommen. Er ist
Vikar und aktuell im Schulpraktikum unserer Grundschule. Im
letzten Jahr hat er sein Studium beendet und wurde nun auf die
Grundschulkinder losgelassen. Bei den Kindern hat er das
Image, im Unterricht sehr streng zu sein. Bei der Notengebung
ist er das gleichermaßen: Meiner Tochter verpasste er im
letzten Zeugnis (3. Schuljahr) ein ausreichend.
[…]
Nun wüsste ich gerne mal eure Meinung zu dieser Art der
Bewertung, denn ich habe den Lehrer um einen Gesprächstermin
gebeten. Keinesfalls möchte ich ein solches Vorgehen noch
einmal haben. Sollte eine schlechte Note drohen, erwarte ich,
einen Hinweis darauf zu erhalten. Ich habe keine Lust, dass
uns dieser Lehrer den Notenschnitt versaut. Das (über)nächste
Zeugnis ist nämlich Bewertungsgrundlage für die Empfehlung für
die weiterführende Schule.

Wenn die Versetzung in die nächste Klasse oder die Empfehlung, welche weiterführende Schule das Kind besuchen darf/soll, von dieser Note abhängen sollte, würde ich mich nach Kräften um eine Klärung und, wenn nötig und möglich, Abänderung der Note bemühen.

Wenn das aber nicht so sein sollte, und danach sieht es aus der Ferne für mich aus, dann würde ich persönlich dahinter einen Haken machen (oder bestenfalls eine mentale Notiz, beim nächsten Sprechtag einmal mit dem Herrn Vikar darüber zu sprechen), denn der tatsächliche wie emotionale Aufwand, der mit einer Klärung verbunden ist, stünde aus meiner Sicht in keinem vernünftigen Verhältnis zum erzielbaren Ertrag. Das gilt umso mehr, wenn der besagte Lehrer lediglich ein „Praktikum“, Referendariat oder sonst was ähnliches machen und daher sowieso nur ein zeitlich eng begrenztes Phänomen sein sollte.

Im übrigen kann ich mir durchaus vorstellen, dass man als Schüler beim Übergang von einem „weltlichen“ Religionslehrer auf einen solchen mit primär theologischem Hintergrund, sprich einen Geistlichen, durchaus eine unangenehme Überraschung erleben kann. Ich hatte in meiner Schulzeit das Vergnügen, in der gymnasialen Unter- und Mittelstufe zunächst einen geistlichen (einen gestandenen rd. 60jährigen Gemeindepfarrer) und danach mehrere „Laien“-Religionslehrer erleben zu dürfen. Der Unterschied hätte größer kaum sein können: Der Geistliche hat einen ganz klar strukturierten und über das ganze Schuljahr vorbereiteten Plan „abgefahren“ - von Glaubensinhalten über Kirchengeschichte und Grundzügen fremder Religionen bis zu christlichen Werten und ihren Erscheinungsformen im Alltag (Toleranz, Zivilcourage fallen mir von den damaligen Themen heute noch ein). Die weltlichen Lehrer dagegen, überwiegend gekennzeichnet durch einen gelangweilten bis desinteressierten Unterrichtsstil, haben Unterricht im Stil von Nachmittagstalkshows im Privatfernsehformat abgehalten und uns jede Stunde weitgehend unstrukturiert über irgendein anderes mehr oder weniger interessantes Alltagsthema diskutieren oder besser gesagt labern lassen. Wenn man das als Schüler in umgekehrter Reihenfolge serviert bekommt, kann ich mir durchaus vorstellen, dass man da als Schüler erst einmal notenmäßig „abschmiert“ …

Ob das nach der reinen schulrechtlichen Lehre alles so seine Richtigkeit hat, kann ich aber natürlich aus dem Stand nicht beurteilen.

Klar, Hannes, gibt es diese Vorgaben. Aber die Beurteilung von außen, von Nichtfachleuten, was motivierend ist und was nicht … und die Bandbreite ist auch ziemlich groß und dann noch, was einen Schüler motiviert, kann einen anderen kalt lassen. Ich gebe zu, ich eiere mit meinen Beiträgen um den heißen Brei rum, weil ich auch keine langen Abhandlungen schreiben will.

MfG
GWS

Hallo

Ja. Aber wenn nur gute Noten vergeben werden, motiviert das nicht unbedingt.

Nicht unbedingt, aber derjenige, der eine schlechte Note bekommt, insbesondere wenn er sie nicht nachvollziehen kann und nicht weiß, wie er etwas daran ändern könnte, wird durch diese Note doch mit sehr großer Wahrscheinlichkeit demotiviert. -

Ob die anderen durch die mögliche gute Endenote das ganze Jahr über motiviert werden, ist meiner Meinung nach sehr fraglich. Das Lob, das direkt und zeitnah ausgesprochen wird, motiviert doch auch, und vielleicht mehr. - Besonders bei so jungen Kindern würde ich das erwarten.

Viele Grüße

Hallo,

was soll das?

Niemand, absolut niemand interessiert eine Note in Reli.

Auch im nächsten Jahr nicht, wenns um die Empfehlung für die weiterführenden Schulen geht.

Eine 4 = ausreichend und keine schlechte Note.

Mach dir und deiner Tochter doch keinen solchen Stress um Sachen die es absolut nicht wert sind.

Grüße
miamei

Hallo,

ich bin keine Lehrerin und im Netz finden sich die unterschiedlichsten Angaben zu den Bewertungsgrundlagen für die Empfehlung zur weiterführenden Schule. Daher ist mir auch nicht klar, ob eine schlechte Note (und das ist eine 4 in Religion für mich durchaus, wenn man eine Gymnasialempfehlung braucht) in diese Empfehlung einfließt. Man liest nämlich auch von Notendurchschnitten, die erreicht werden müssen, um eine bestimmte Empfehlung zu bekommen. Und die Religionsnote könnte in ebendiesen Schnitt einfließen und ihn ungünstig beeinflussen. Weißt du zuverlässig, dass das nicht so ist?

Dazu kommt noch, dass wir eine Klassenlehrerin der alten Schule haben. Für die sind gute Noten alles, das Sozialverhalten zählt wenig, erst recht aber keine gesundheitlichen Einschränkungen. Kompromisslos werden hier dieselben Maßstäbe an völlig unterschiedlich ausgestattete Kinder angelegt.

Wenn unsere Tochter also in allen anderen Fächern 1-2 stehen würde, würde ich mir sicherlich auch nicht so einen Kopf machen. Leider ist das nicht der Fall, sie ist eine 2/3er-Kandidatin und somit zieht uns ein Ausreichend doch ganz schön runter. Wie ich schon schrieb hat sie das zusätzliche Handicap ADHS; dadurch ist sie ein unbequemes Kind, das nicht wie festgetackert auf dem Stuhl sitzt, den Schnabel hält und die Lehrerin anschmachtet, stattdessen schon Probleme hat, sich konsequent zu konzentrieren. Wenn es dann noch langweilig zugeht im Unterricht, dann ncoh einmal mehr. Sie ist diskutierfreudig und nicht (wie so viele der anderen Kinder) immer stromlinienförmig unterwegs. Also keine Musterschülerin, wie die Lehrer sie so gerne haben. Dazu kommt noch die Tatsache, dass das Leistungsniveau unserer Grundschule EXTREM hoch ist und sie deshalb dreien bekommt, wo andere Kinder auf anderen Schulen noch locker eine 2 absahnen würden.

All das macht mich zugegebenermaßen nervös und ich möchte die Störfaktoren, soweit es mir möglich ist, ausräumen, damit sie dieselben Chancen bekommt wie jedes andere Kind auch.

Es lässt sich immer leicht reden, dass man sich abregen soll. Meist sind das aber genau jene Leute, die so tönen, die selber nie in einer vergleichbaren Situation waren.

Gruß
Kirsten

Hallo,

tut mir schonmal im Vorfeld leid, falls ich dich mit meiner Mutmaßung jetzt aufrege.

Aber du schreibst, du willst alle Störfaktoren ausräumen, gleichzeitig „brauchst“ du eine Gymnasialempfehlung und „euch“ ziehen die Noten runter. Und da frag ich mich nun, um wen es hier eigentlich geht… Wieso muss das Kind unbedingt aufs Gymnasium? Wieso zählt dieser Druck, den du ihr mit diesem „brauchen“ der Empfehlung aufbürdest nicht auch als Störfaktor, den es zum Wohle ihrer Entwicklung zu beseitigen gilt? Wieso beschleicht mich bei deinen Beschreibungen (Lehrerin der alten Schule, EXTREM hohe Anforderungen, ungleiche Maßstäbe usw.) das Gefühl, dass es dir von vornherein ausgeschlossen scheint, dass dein Kind möglicherweise auch etwas zu den nicht perfekten Noten beiträgt? Zwar schreibst du, dass sie unbequem, unkonzentriert und plapperig ist, diesen Zustand sollen aber anscheinend nur alle anderen akzeptieren und ausblenden, wenn es um ihre Noten geht. Für mich passt das nicht zusammen.

Gruß

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Ob die anderen durch die mögliche gute Endenote das ganze Jahr
über motiviert werden, ist meiner Meinung nach sehr fraglich.
Das Lob, das direkt und zeitnah ausgesprochen wird, motiviert
doch auch, und vielleicht mehr. - Besonders bei so jungen
Kindern würde ich das erwarten.

Genau das. Auch das relativiert die Zeugnisnoten.

MfG
GWS

Hallo,

nein, deine Mutmaßung regt mich nicht auf.

Hättest du die ganze Diskussion oder zumindest meine Beiträge zum Thema durchgelesen, dann hättest du auch registriert, dass es zwar um eine Gymnasialempfehlung geht, aber nicht, um unsere Tochter aufs Gymnasium zu kriegen. Ich benötige diese (dämliche *sorry*) G-Empfehlung, um sie auf eine ganz spezielle GESAMTschule bei uns in der Stadt zu bekommen.

Diese Schule haben wir für sie ins Auge gefasst, weil wir überzeugt sind, dass sie dort optimal aufgehoben wäre und ihr auch alle Möglichkeiten zur Verfügung stünden, um sie die Schulzeit mit dem größtmöglichen Spaß auf der einen Seite, aber auch Erfolg auf der anderen Seite hinter sich zu bringen.

Ja, und ich gebe es offen und gerne zu, dass ich mir Gedanken um die Entwicklung unserer Tochter mache. Ich sehe das sogar als Verantwortung an, die ich für mein Kind habe. Ob das ganze zu krampfig ist, mag für den einen so, für den anderen anders erscheinen. Ich bin jedenfalls lieber einmal zu besorgt unterwegs als dass ich mir später Vorwürfe machen möchte, mich nicht hinreichend gekümmert zu haben.

Ich denke, ich bin bodenständig und analytisch genug um beurteilen zu können, ob unsere Tochter ihre Möglichkeiten ausschöpft genauso wie ich beurteilen kann, welche - ich nenne es mal ‚Unwägbarkeiten‘ - ihr das Leben zur Zeit erschweren. Bei meinen Aufzählungen geht es übrigens nicht um subjektive Wahrnehmungen, sondern um Fakten - selbst wenn es für dich anders aussehen mag.

Fakt ist aber auch, dass es in meinem Beitrag gar nicht darum geht, dass ich grundsätzlich mit ihren Leistungen unzufrieden bin. Hier ist einzig Religion das Thema und eine Note, die sie unter einem anderen Lehrer nicht hatte. Sie hat sich durch den Lehrerwechsel von 2 auf 4 verschlechtert. Warum das so ist, kann ich weder nachvollziehen, noch will und werde ich einfach so hinnehmen, wie er bei der Notenvergabe vorgegangen ist. Und zur Not - ja, da mache ich es mir entgegen meiner sonstigen Gewohnheit mal ganz einfach - melde ich Töchterlein eben vom Religionsunterricht ab. :smile:

Gruß
Kirsten

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Hallo,

zwar ein bisschen off topic, aber ich erzähle mal kurz, wie es an der Grundschule der Freundin meiner Tochter zugeht:

Es gibt dort vier 3. Klassen - zwei sind leistungsmäßig okay, die beiden anderen schwach. Neulich beschwerte sich meine Freundin, ihre Tochter müsse teilweise monatelang warten, bis sie eine Arbeit zurückbekäme. Auf meine Frage nach dem Grund erklärt sie wie folgt:

Die Direktorin habe verfügt, dass alle Kinder eines Schuljahres dieselben Arbeiten schreiben müssen. I. d. R. passiere es dann, dass die 2 Klassen mit passablem Leistungsniveau einen normalen Notendurchschnitt erzielen, die beiden anderen Klassen weit darunter. Diese beiden anderen Klassen erhalten dann ein weiteres Mal die Möglichkeit, exakt dieselbe Arbeit noch einmal zu schreiben. Das System funktioniert dann solange, bis auch diese Klassen einen annehmbaren Notenspiegel aufweisen können. Erst dann bekommen ALLE Kinder die Arbeiten zurück - ansonsten hätten sie die Original-Aufgaben ja an die Kameraden der Parallelklassen zum Üben aushändigen können.

Noch Fragen? Also ich seitdem nicht mehr… ich hätte kotzen können! Sorry für die Ausdrucksweise, aber wenn ich dann erlebe, was an der Schule meiner Tochter los ist und dann alle Kinder gleichermaßen ihre Empfehlungen für die weiterführenden Schulen erhalten… Chancengleichheit sieht ja wohl anders aus…

Gruß
Kirsten