Photovoltaik: Unterschied zwischen Nord- und Süddeutschland?

Hallo,

ich habe einen Termin mit einem Experten für kommende Woche
ausgemacht, der sich unser Haus/Kaport anschauen wird und uns ein
Angebot für eine PV-Anlage erstellen soll.

Nun wollte ich schon mal vorab einen Eindruck bekommen was dabei so
herauskommen könnte, man möchte sich ja nichts aufschwatzen lassen.
Ich habe auf http://www.rechner-photovoltaik.net den Rechner
getestet und frage mich in wie fern die Ergebnisse dort realistisch
sind, schließlich fragt der zwar Fläche, Neigung und Ausrichtung ab,
nicht aber den Standort.

Ich vermute hier werden Durchschnittswerte verwendet, aber sind die
Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland nicht vermutlich schon
recht groß? Unser haus steht in Hamburg und damit schon sehr weit
nördlich.

Habt ihr noch Tipps zur Vorbereitung? Oder ist es unumgänglich
mehrere Angebote einzuholen?

Vielen Dank!

Hi Timmey, diese Rechner geben in der Tat maximal einen groben Überblick und können natürlich gar keine wirklich genauen Zahlen liefern, da wichtige Daten wie z.B. die PLZ nicht abgefragt werden.

Für eine grobe erste Einschätzung sind diese Rechner gar nicht so schlecht, allerdings gibt es so viele Variablen in der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage, dass man als Otto-Normalbürger sicherlich nicht drumherum kommt auf einen Experten zu hören.

Kleiner Tipp von mir:

Melde Dich unbedingt bei Deinen Stadtwerken, die haben genau für diese Themen immer Experten im Hause. Da kann man dann eventuell die Erklärungen Deines demnächst kommenden „Experten“ noch einmal überprüfen.

hallo.

ich habe einen Termin mit einem Experten
für kommende Woche
ausgemacht, der sich unser Haus/Kaport anschauen

carport. (englisch aus car (auto) und port (hafen)).

Nun wollte ich schon mal vorab einen Eindruck bekommen was
dabei so herauskommen könnte, man möchte sich ja nichts aufschwatzen lassen.

es dürfte herauskommen, daß sich einspeisen kaum noch lohnt. zumindest dann nicht, wenn du die anlage finanzieren mußt. wenn du das geld sowieso übrig hast, kann das eine oder andere prozent rendite rausspringen.

Ich vermute hier werden Durchschnittswerte verwendet, aber
sind die Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland nicht
vermutlich schon recht groß?

naja… je nach quelle variiert die sonnenscheindauer in einer region um ein paar hundert stunden.
hier http://www.rab-elektro.de/Photvoltaik/Bilder/Klima_D… hat man nicht die reine dauer hergenommen, sondern wirklich die strahlungsleistung gemessen.
mit einer solchen karte sollte dein experte auch aufwarten.

wie du siehst, ist norddeutschland nicht gerade sonnenverwöhnt, der unterschied z.b. zwischen hamburg und münchen beträgt ca. 200kWh/m².
der wirkungsgrad der zellen beträgt maximal 20%, d.h. du kriegst nur ein fünftel der einstrahlung als elektrische energie hinten raus. pro quadratmeter und jahr verlierst du also 40kWh gegenüber münchen.

Habt ihr noch Tipps zur Vorbereitung?

laß dir das moduldatenblatt zeigen und laß dir erklären, mit welchen daten gerechnet wurde.
wer z.b. von der maximalleistung bei 25°C modultemperatur ausgeht, ist unseriös. es sollte zumindest irgendwo der begriff „NOCT“ (nominal cell operating temperature) auftauchen.

Oder ist es unumgänglich mehrere Angebote einzuholen?

das sowieso. beim vergleich darauf achten, wer mit welchen werten rechnet und ob die datenblattangaben ausreichen, um die einzelnen angebote selbst vergleichbar machen zu können.

am ende muß man dann sehen, ob der evtl. höhere preis für die besseren module gerechtfertigt ist, oder ob die schlechteren module derart billig sind, daß man den geringeren ertrag in kauf nehmen kann.

gruß

michael

Hi,
Es gibt einige PV Rechner die den Standort wissen wollen, ist auch sehr wichtig (Azimut)

OL

Super, danke Michael!

Moin,

Ich vermute hier werden Durchschnittswerte verwendet,

stimmt.

aber
sind die
Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland nicht
vermutlich schon
recht groß? Unser haus steht in Hamburg und damit schon sehr
weit
nördlich.

Es gibt in HH gut geeignete Ecken, wie es in Freiburg ungeeignete gibt.
Tendentiell ist es in Süddeutschland sicher besser, aber auch in HH ist es möglich und lohnend.

Habt ihr noch Tipps zur Vorbereitung? Oder ist es unumgänglich
mehrere Angebote einzuholen?

Ich habe bisher mit zwei Firmen zusammengearbeitet, die ich durch private Vermittlung bzw. Empfehlung gefunden hab. Zwei oder drei Angebote können sicher nicht schaden.

Und nimm bitte keine Billigsachen, weder bei den Modulen, noch bei den Wechselrichtern.
Meine sind (keine werbung und ich kriege kei nGeld dafür) von Schüco und ich bin hochzufrieden damit.
Ich hab ein Laufzeitgarantie und eine Garantie, daß sie nach 20 Jahren noch eine bestimmte Leistung haben werden.

Eine Versicherung würde ich auch abschließen, kostet nict die Welt und kann zudem von der Steuer abgesetzt werden.

Gandalf

2 ganz wichtige Dinge aus obigem Text nochmals, weil sie stimmen, obwohl sie von „Pseudo-profis“ oft ignoriert werden.

Freiburg im Breisgau hat die meisten Sonnenstunden im Jahr (aber auch die meisten Niederschläge), aber Freiburg an der Oste hat fast genau so gute Sonnenwerte.

Prospekte, Flyer, Internetauftritte, … kann man wunderbar gestalten, die tollsten Dinge als „Referenzen“ darstellen (Ich habe mal Bilder von einer meiner Anlagen in einem Prospekt einer brandenburger Firma gefunden).

Mundpropaganda!!! Such in der Nachbarschaft / Umgebung Anlagen und rede mit den Eigentümern. Frage !!! Die können nicht mehr als NEIN sagen. Wer mit seinem „Installateur“ gut gefahren ist, wird Dir das auch sagen.

Informiere dich über den „Anbieter“ nochmals im Internet, sieh Dir auch die angebotenen Komponennten, bzw. deren Hersteller genau im Internet an.
Ggf. scanne das Angebot ein und stelle es nochmals als Anhang ein. Es werden auch bei der Anlagenplanung viele Fehler produziert, die Du später beim Ertrag ausbaden mußt.
Mit dem „besten“ Modul und dem „besten“ Wechselrichter kann man immer eine miese Anlage planen und bauen.

Dein Energielieferant / Netzbetreiber wird sich nicht über die Qualität der Installateure informieren (obwohl der fast ALLE kennt), evtl. rücken die aber eine Warnung raus, wen Du unbedingt vermeiden solltest. Da kann Dir ggf. auch dein Geldinstitut helfen, die Berater kriegen etliches mit und wollen schließlich „dein Bestes“. Findest Du vor Ort einen Sachverständigen im WWW, frag den.

Vermeide möglichst Firmen, die zu weit weg sind um wegen kleiner Probleme nochmals vorbeizukommen.

Wer eine richtig gute und umfängliche Beratung bietet, ist normalerweise ein paar cent teurer, aber wenn die Leistung dann genau so gut ist, hast Du ein „Sparbuch“ auf dem Dach.

Und last not least: Höre auf dein Bauchgefühl (und das deines Partners, der unbedingt dabei sein MUSS).

mfg tugu

1 Like

Moin, moin,

ist gerade „reingekommen“, evtl. ganz interssant, passt auf alle Fälle:

http://handwerk.com/so-pruefen-sie-unbekannte-anbiet…

mfg tugu