Servus,
bei allen Arten von Steinobst dürfte hier jede Mühe vergeblich sein - wenn es sich um eine interessante Sorte oder um einen gut gediehenen Zufallssämling handelt, ist es eher aussichtsreich, wenn man einen Nachfolger in die Nähe pflanzt und einige Edelreiser vom alten daraufpfropft.
Birne ist auch kritisch, am ehesten mit einem radikalen Verjüngungsschnitt im Alter kommen Äpfel zurecht.
Wenn ein Apfelbaum in früheren Jahren eine gut aufgebaute Krone (drei, maximal vier Ebenen zu drei Leittrieben) hatte, kannst Du das auch ohne fachkundige Hilfe angehen:
Im ersten Jahr nur alles aus der Krone nehmen, was senkrecht nach oben wächst, und den Baum sonst in Ruhe lassen - das Wachstum wird sonst zu stark angeregt.
Im zweiten Jahr die Leittriebe von Konkurrenztrieben befreien - es kann dabei günstig sein, einen jüngeren, gut verlaufenden Konkurrenztrieb stehen zu lassen und den alten Leittrieb abzuwerfen - um das zu beurteilen, müsste man den Kronenaufbau sehen.
Im dritten Jahr die jetzt wieder frei stehenden Leittriebe, die bei alten Apfelbäumen normalerweise in einer Art Jochform von der Stammverlängerung zuerst aufsteigen, dann im Bogen nach unten hängen, jeweils im Scheitel des Bogens abwerfen.
Neue Triebe, die nicht zum Aufbau der neuen Krone gebraucht werden, vom ersten Jahr an nur im Spätsommer, nicht im Spätwinter, jeweils glatt ohne Zapfen abnehmen, keine Büschel oder Besen zulassen - wenn sich der Alte dazu entschließt, kommt das neue Fruchtholz dann schon früh genug.
Wenn der ursprüngliche Aufbau der Krone nicht klar zu erkennen ist oder von Anfang an zu viele Leittriebe standen oder Konkurrenztriebe zugelassen wurden (in Hausgärten sehr oft der Fall), kann ich mich bloß allen Vorrednern anschließen - das ist dann eine Sache für einen Pomologen.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder