Wäre ein Grund-Einkommen billiger?

Gutenabend Allerseits,

Der Staat gibt pro Jahr ca. 690 Miljarden Euro aus an Sozialleistungen. Bei geschätzter 41 Milionen  Haushalte.

Wenn nun alle Unterstützungszahlungen, Vergünstigen, Freistellungen etc.  gestrichen wurden und es  ein Bedingungsloses Grundeinkommen von ca. 16.000.-- pro Jahr, pro Haushalt geben würde, wie würde die Lebensqualität  von Mensch, Tier und Natur aussehen? Gäbe es unter den Menschen mehr Solidarität, mehr Umweltbewusstsein, weniger Stress?

Und wie wäre es möglich so etwas zu finanzieren? 

Die „Reichen“ kann man nicht heranziehen, die würden entweder auswandern oder in kürzeste Zeit arm werden/sein.

Gruss:  Gerrit

Moin auch,

Der Staat gibt pro Jahr ca. 690 Miljarden Euro aus an
Sozialleistungen. Bei geschätzter 41 Milionen  Haushalte.

Wenn nun alle Unterstützungszahlungen, Vergünstigen,
Freistellungen etc.  gestrichen wurden und es  ein
Bedingungsloses Grundeinkommen von ca. 16.000.-- pro Jahr, pro
Haushalt geben würde, wie würde die Lebensqualität  von
Mensch, Tier und Natur aussehen?

Das funktioniert so nicht. Wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen geben soll kann das nur pro Person eingeführt werden, nicht pro Haushalt.

Gäbe es unter den Menschen
mehr Solidarität, mehr Umweltbewusstsein, weniger Stress?

Glaube ich nicht.

Und wie wäre es möglich so etwas zu finanzieren? 

Naja, Berechnungen dieses DM-Gründers zufolge lässt es sich finanzieren, wenn man die Mehrwertsteuer massiv erhöht. Er ging, glaube ich, von €500 pro Monat pro Nase aus. Macht bei rund 80 Mio. Bundesbürgern also 480 Milliarden pro Jahr.

Die „Reichen“ kann man nicht heranziehen, die würden entweder
auswandern oder in kürzeste Zeit arm werden/sein.

Davon bin ich nicht überzeugt, aber das ist ein anderes Thema.

Ralph

Hallo,

ein Grundeinkommen gibt es ja bereits
Hartz4 + Miete + kostenlose ärztliche Versorgung
auch wenn es bedingt ist, weil man den ganzen Quatsch der Arge mitmachen muss

Ein Grundeinkommen darf nicht so attraktiv sein, dass es zur Faulheit animiert, weil ansonsten niemand mehr den Wohlstand erwirtschaften würde. Und WER? soll das Grundeinkommen erhalten, auch die ganzen Wirtschaftsflüchtlinge, die nach Deutschland reindrücken?

Mit 16000 Euro im Jahr würde ich sofort zum Arbeiten aufhören und mich irgendwo in Südeuropa, wo man relativ billig leben kann und wo es keinen richtigen Winter gibt, niederlassen. Ein Auto muss ich nicht unbedingt haben, ich habe ja viiiel Freizeit.

Eine sinnvolle Maßnahme wäre die Anpassung des Rentenalters an den Arbeitsmarkt.
Beamtenpensionen sollten auf maximal 2500 Euro begrenzt sein (die reichen Beamten können sich, um den Luxus im Alter zu erhalten, privat vorsorgen), dann wäre die Staatskasse schnell in Ordnung.

Hallo,

ein Grundeinkommen gibt es ja bereits Hartz4 + Miete + kostenlose ärztliche Versorgung

und noch ein bißchen mehr, wenn es sein muss.

auch wenn es bedingt ist, weil man den ganzen Quatsch der Arge mitmachen muss

Da könnte wirklich viel gespart werden.

Ein Grundeinkommen darf nicht so attraktiv sein, dass es zur Faulheit animiert, weil ansonsten niemand mehr den Wohlstand erwirtschaften würde. Und WER? soll das Grundeinkommen erhalten, auch die ganzen Wirtschaftsflüchtlinge, die nach Deutschland reindrücken?

Müssten die denn reindrücken, wenn man das auch im Ausland beziehen kann?

Mit 16000 Euro im Jahr würde ich sofort zum Arbeiten aufhören und mich irgendwo in Südeuropa, wo man relativ billig leben kann und wo es keinen richtigen Winter gibt, niederlassen. Ein Auto muss ich nicht unbedingt haben, ich habe ja viiiel Freizeit.

Klar. Diese Leute gibt es ja heute auch. Warum sollte sich da beim Grundeinkommen etwas ändern? Aber viele andere, die heute ungewollt, in der Hängematte rumhängen, würden sich vielleicht eher um Arbeit kümmern, wenn sie deswegen nicht nochmal extra aufs Amt müssen, befürchten müssen, dass sie dann erstmal gar nix bekommen, weil sich die Berechnung verzögert oder weil sie von einer wahrgenommenen Einkommensbelastung von 80% demotiviert werden.
Ich denke daher auch, dass das Konzept vom bedingungslosen Grundeinkommen nicht unbedingt meint, dass alles andere gleich bleibt. Wenn dann auch die Abgaben steigen und eben die Wohnung und der Kassenbeitrag nicht schon abgezogen sind, werden von den 16.000€ netto deutlich weniger übrig sein bzw. werden die weniger Konsum ermöglichen als heute.

Eine sinnvolle Maßnahme wäre die Anpassung des Rentenalters an den Arbeitsmarkt. Beamtenpensionen sollten auf maximal 2500 Euro begrenzt sein (die reichen Beamten können sich, um den Luxus im Alter zu erhalten, privat vorsorgen), dann wäre die Staatskasse schnell in Ordnung.

Jein. Ich meine, dass das bedingungslose GE nicht einfach noch oben drauf kommt auf unseren ganzen Sozialstaat, sondern dass das nur in einem Gesamtkonzept umgesetzt werden kann. Das würde eben nicht nur den Wegfall von Hartz-IV, Wohngeld und Begleitmusik bedeuten, sondern auch den von BaföG, Kindergeld, Renten, Pensionen, ALG I usw. usf. inklusive der ganzen Leute, die dort nur das Geld von der einen Tasche in die andere schaufeln und dabei auch die eigene nicht übersehen. Denn all das bräuchte man dann nicht mehr. Arbeitgeber, die ihren Beschäftigten auch etwas im Alter zahlen wollen, können das natürlich tun.
Daneben wird man auch den Leuten wieder mehr Verantwortung für ihr Leben und dessen Gestaltung übergeben müssen. Wer z.B. als Diabetiker seinen Insulinbedarf auch durch entsprechende Ernährung und Bewegung senken kann, wird dann möglicherweise damit leben müssen, einen größeren Anteil davon selbst zu bezahlen.

Ich sehe aber auch ein paar Nachteile. Was wäre die richtige Höhe? Wer legt das fest? Kann man sicher irgendwie lösen und man wird akzeptieren müssen, dass da nie alle zufrieden sind.
Das andere Problem ist, wer es bekommt. Jeder? Jeder, der hier lebt? Schon immer? Auch alle, die nicht mehr hier leben, sondern im Ausland? Zahl man Geld aus, lockt das natürlich mehr Leute an, bzw. bekommen es sogar Leute, die nicht hier sind. Aktuelles Beispiel wäre das Kindergeld, was auch Eltern bekommen, deren Kindern gar nicht hier leben. Wenn nun stattdessen z.B. einfach die Kinderbetreuung umsonst wäre, würden nur die etwas von haben die auch hier sind und es kann auch nicht versoffen werden. Und es kämen wohl auch nur wenige darauf, dass dadurch etwa in Rumänien lebende Kinder irgendwie benachteiligt/diskriminiert wären.
Allergrößtes Problem, das ich sehe und woran es scheitern wird, sind die Politiker. Die sonnen sich doch nur zu gern darin irgendwelche tollen Projekte wie die Rente mit 65 anzuschieben und andauernd irgendwelche Reformen durchzuführen, mit denen gerade eben erst abgeschlossene Reformen wieder konterkariert werden, und die dann bei zu großem Erfolg auch gleich wieder irgendwie zurückgefahren werden müssen. Die wollen einfach immer wieder tolle Wahlgeschenke verteilen. Da kann man sich nicht nur jedes Jahr für eine Rentenerhöhung feiern lassen, sondern auch gleich noch für die der ALG-II-Sätze. Dann kann man erstmal jahrelang über BaföG- und Kindergelderhöhungen diskutieren und dann in dem einen Jahr das eine erhöhen und dann im nächsten das andere. Wenn man es geschickt anstellt, kann man sogar zwei Jahre nacheinander das Kindergeld erhöhen, anstatt wieder 5 Jahre zu warten ;o)

Grüße

Moin Holzchinese,

danke für deine Reaktion die mir sogleich zeigt, dass ich meine Frage nicht präzise genug formuliert habe.

Das Grundeinkommen gilt für alle registrierte Dauer Einwohner vom Land.

Das Grundeinkommen wird nur ab dem 65 Lebensjahr nicht ins Ausland gezahlt.
Das Grundeinkommen befreit nicht von den normalen Steuern, Krankenkassenbeiträge, Altersvorsorgebeiträge und andere heute bestehende finanzielle Verpflichtungen.
Es gibt beim GrundEinkommen keine andere soziale Leistungen. Ergo greift dein Harz IV Argument nicht.

Daher wird das Grundeinkommen für ein arbeitsfreies Leben nicht genügen. Wobei bezahlte Arbeit ersetzt werden kann durch eine kreatives Teil-selbstversorgungs system.

Ein Grundeinkommen darf nicht so attraktiv sein, dass es zur
Faulheit animiert, weil ansonsten niemand mehr den Wohlstand
erwirtschaften würde. Und WER? soll das Grundeinkommen
erhalten, auch die ganzen Wirtschaftsflüchtlinge, die nach
Deutschland reindrücken?

Ist alles nicht vorgesehen. Und ja: wie wäre eine Finaznierung evtl. möglich.

Mit 16000 Euro im Jahr würde ich sofort zum Arbeiten aufhören
und mich irgendwo in Südeuropa, wo man relativ billig leben
kann und wo es keinen richtigen Winter gibt, niederlassen. Ein
Auto muss ich nicht unbedingt haben, ich habe ja viiiel
Freizeit.

Ist auch nicht vorgesehen.

Gruss: Gerrit

Moin El Buffo,

guter Kommentar. Wenn du meine Antwort an Holzchinese liest wirst du dort meine zusätzliche Überlegungen antreffen.

Gruss: Gerrit

Moin Ralph,

Der Staat gibt pro Jahr ca. 690 Miljarden Euro aus an
Sozialleistungen. Bei geschätzter 41 Milionen  Haushalte.

Das funktioniert so nicht. Wenn es ein bedingungsloses
Grundeinkommen geben soll kann das nur pro Person eingeführt
werden, nicht pro Haushalt.

Diese Ansicht teile ich nicht. Nein, es ist festzuhalten an ein Beitrag pro Haushalt!

Gäbe es unter den Menschen
mehr Solidarität, mehr Umweltbewusstsein, weniger Stress?

Glaube ich nicht.

Wieso glaubst du das nicht?

Und wie wäre es möglich so etwas zu finanzieren? 

Naja, Berechnungen dieses DM-Gründers zufolge lässt es sich
finanzieren, wenn man die Mehrwertsteuer massiv erhöht. Er
ging, glaube ich, von €500 pro Monat pro Nase aus. Macht bei
rund 80 Mio. Bundesbürgern also 480 Milliarden pro Jahr.

Dazu käme noch, dass ein sparsamer Mensch sein Leben ohne Lohnarbeit leben konnte. Also müssten die Löhne für die die gegen Geld arbeiten wollen angehoben werden. Was möglich wäre, denn die Arbeitgeber müssten weniger Sozialabgaben zahlen…

Ralph

Diese Ansicht teile ich nicht. Nein, es ist festzuhalten an
ein Beitrag pro Haushalt!

Und wie kommt eine Familie von zwei Erwachsenen und vier Kindern mit 16.000 Euro im Jahr klar, die heute problemlos um die 2.700 Euro an Transferleistungen im Monat erhalten kann?

Wenn man schon mit einem Grundeinkommen arbeiten will, muß das natürlich pro Kopf verteilt werden und nicht pro Haushalt.

Naja, Berechnungen dieses DM-Gründers zufolge lässt es sich
finanzieren, wenn man die Mehrwertsteuer massiv erhöht. Er
ging, glaube ich, von €500 pro Monat pro Nase aus. Macht bei
rund 80 Mio. Bundesbürgern also 480 Milliarden pro Jahr.

Dazu käme noch, dass ein sparsamer Mensch sein Leben ohne
Lohnarbeit leben konnte.

Soll das ein Projekt zur Wiederbesiedelung des wilden Ostens werden oder woher kommt diese famose Einschätzung?

Moin C-Punkt,

Diese Ansicht teile ich nicht. Nein, es ist festzuhalten an
ein Beitrag pro Haushalt!

Und wie kommt eine Familie von zwei Erwachsenen und vier
Kindern mit 16.000 Euro im Jahr klar, die heute problemlos um
die 2.700 Euro an Transferleistungen im Monat erhalten kann?

Das GE ist nicht gedacht als Einladung zur Untätigkeit. Ein wenig Eigenverantwortung muss schon sein. Vorallem wenn man eine Familie gegründet hat.

Wenn man schon mit einem Grundeinkommen arbeiten will, muß das
natürlich pro Kopf verteilt werden und nicht pro Haushalt.

Naja, Berechnungen dieses DM-Gründers zufolge lässt es sich
finanzieren, wenn man die Mehrwertsteuer massiv erhöht. Er
ging, glaube ich, von €500 pro Monat pro Nase aus. Macht bei
rund 80 Mio. Bundesbürgern also 480 Milliarden pro Jahr.

Dazu käme noch, dass ein sparsamer Mensch sein Leben ohne
Lohnarbeit leben konnte.

Soll das ein Projekt zur Wiederbesiedelung des wilden Ostens
werden oder woher kommt diese famose Einschätzung?

Mir scheint, du hast eine starke Abneigung gegen eigene Anstrengung, Kreativität und Verantwortung. Das ist bedauernswert, denn der neue Zeitgeist bewegt sich weg von dieser „von der Wiege bis zum Grab“ all um Versorgung.

Es ist schade, dass dein Beitrag nichts positives, konkretes beinhaltet.

Gruss: Gerrit

Das GE ist nicht gedacht als Einladung zur Untätigkeit. Ein
wenig Eigenverantwortung muss schon sein. Vorallem wenn man
eine Familie gegründet hat.

Das Grundeinkommen ist der Inbegriff zur Aufforderung zur Untätigkeit und aus genau dem Grunde bin ich dagegen, nur muß man die Sache bei aller Idiotie auch zu Ende denken und dazu gehört auch, daß nun einmal sechs Personen mehr Geld zum Leben brauchen als ein oder zwei. Aus dem Grunde muß natürlich auch das Grundeinkommen pro Kopf ausgezahlt werden und nicht pro Haushalt. Andernfalls würde man jeden bestrafen, der Kinder in die Welt setzt und unabhängig davon, was man davon hält, wenn sich Sozialhilfedynastien fortpflanzen, kann es dennoch nicht Sinn der Übung sein, kinderreiche Familien derart offensichtlich und kraß zu benachteiligen.

Dazu käme noch, dass ein sparsamer Mensch sein Leben ohne
Lohnarbeit leben konnte.

Soll das ein Projekt zur Wiederbesiedelung des wilden Ostens
werden oder woher kommt diese famose Einschätzung?

Mir scheint, du hast eine starke Abneigung gegen eigene
Anstrengung, Kreativität und Verantwortung.

Ich habe vor allem eine Abneigung gegen Unlogik und Ungerechtigkeit. Da nun einmal die Mieten am östlischen Arsch der Welt iin etwa dreimal so hoch sind wie bspw. in Düsseldorf, sollte man das auch bei den Sozialleistungen berücksichtigen. Wenn man das nicht will, ist das wie eine Aufforderung zum Exodus, d.h. diejenigen, die ausschließlich vom Staat leben wollen (und genau das soll den Leuten beim Grundeinkommen ja freigestellt sein), müssen dahin ziehen, wo man von den paar Kröten auch leben kann. Daher meine Überlegung, daß Du womöglich mit dem Projekt die Wiederbesiedlung der ausgebluteten Landschaften im Osten und Nordosten Deutschlands vorantreiben willst.

Es ist schade, dass dein Beitrag nichts positives, konkretes
beinhaltet.

Man muß es nur finden können.

Moin auch,

Diese Ansicht teile ich nicht. Nein, es ist festzuhalten an
ein Beitrag pro Haushalt!

Damit benachteiligst du auf krasseste Art und Weise alle Haushalte, in denen mehr als eine Person lebt.

Wieso glaubst du das nicht?

Warum sollte das passieren? Alle Mehrpersonenhaushalte hätten weniger Geld als heute mit Hartz 4. Warum sollten die plötzlich solidarischer werden? Diejenigen, die heute nicht von H IV abhängen hätten zwar ein bisschen mehr Geld, warum aber sollte sie das solidarischer machen?

Dazu käme noch, dass ein sparsamer Mensch sein Leben ohne
Lohnarbeit leben konnte. Also müssten die Löhne für die die
gegen Geld arbeiten wollen angehoben werden. Was möglich wäre,
denn die Arbeitgeber müssten weniger Sozialabgaben zahlen…

Mumpitz. Mit deinen 1300 Euro pro Monat pro Haushalt liegst du unter Hartz 4! und das reicht gerade so zum Überleben. Mehrpersonenhaushalte verlieren ganz gewaltig bei diesem onzept.

Ralph

Hallo,

ein durchdachter Beitrag, dem ich weitgehend zustimme. Vor mir nur ein paar Ergänzungen:

  1. Erworbene Rentenansprüche müssten wohl insoweit weiter bedient werden, wie sie über das Grundeinkommen hinausgehen. Hat z.B. jemand einen Rentenanspruch von 1.200 EUR und wird ein Grundeinkommen von 900 EUR eingeführt, müsste derjenige zusätzlich zu diesem Grundeinkommen von 900 EUR noch 300 EUR erhalten.

  2. Wie hoch das Grundeinkommen sein müsste, hängt sicher auch davon ab, ob davon jeder auch seine Krankenversicherung bezahlen muss, oder ob „noch gründlicher aufgeräumt“ und auch die gesetzliche Krankenversicherung abgeschafft wird, sodass Ärzte, Therapeuten, Pflegedienste etc. für ihre Leistungen mehr oder weniger direkt vom Finanzamt bezahlt würden.

  3. Entscheiden über Einführung und Höhe des Grundeinkommens muss in letzter Instanz der deutsche Bundestag. Solche Entscheidungen dürfen nicht von einer „unabhängigen Expertenkommission“ getroffen werden.

Freundliche Grüße

myrtillus

Werter Ralph,

ich habe eine theoretische Frage gestellt. Kein gesetzliche Verordnung! Alo reg dich wieder ab!

Zudem ist ein bedingungsloses Grundeinkommen KEINE Garantie für ein sorgenfreies Leben wodrin die (unterschiedliche) Ansprüche zu 100% durch Dritte finanziert werden.
Die Frage ist dann auch: ob ein Bedingungsloses Grundeinkommen für die Gesellschaft schlussendlich billiger wäre als das Giesskannen Prinzip des heutigen Sozialsystems.

Und: Ein Bedingungsloses Grundeinkommen heisst, dass sowohl vom „Geber“ als auch vom „Nehmer“ keine Bedingungen gestellt werden können. Das Grundeinkommen ist nicht zu verwechseln mit einem „dolce far niente“.

Moin auch,

Diese Ansicht teile ich nicht. Nein, es ist festzuhalten an
ein Beitrag pro Haushalt!

Damit benachteiligst du auf krasseste Art und Weise alle
Haushalte, in denen mehr als eine Person lebt.

Komm, komm, werter Ralph, Jemanden zu benachteiligen steht gat nicht in meiner Macht…

Würde man das GE pro Person ansetzen, würden ganze Horden zusammen „wohnen“ um soviel als möglich Geld zu horten. Die Passivität gemischt mit Langeweile und in deren Folge Aggressionen wären vorprogrammiert.

Dazu käme noch, dass ein sparsamer Mensch sein Leben ohne
Lohnarbeit leben konnte. Also müssten die Löhne für die die
gegen Geld arbeiten wollen angehoben werden. Was möglich wäre,
denn die Arbeitgeber müssten weniger Sozialabgaben zahlen…

Mumpitz. Mit deinen 1300 Euro pro Monat pro Haushalt liegst du
unter Hartz 4! und das reicht gerade so zum Überleben.
Mehrpersonenhaushalte verlieren ganz gewaltig bei diesem
onzept.

Mit Hartz IV (ein Auslaufmodell übrigens) reist man ungebremst in die Unabhängigkeit und Passivität.

Gruss: Gerrit

Ralph

Guten Abend ebenfalls.

Ich finde das Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) inzwischen durchaus interessant. Viel hängt natürlich davon ab wie hoch dieses Einkommen ist. Ich würde es niedriger ansetzen: 800-900 € plus Kranken- und Pflegeversicherung für jeden Erwachsenen (insgesamt ca. 12.-13.000 € pro Jahr). Das Grundeinkommen für Kinder könnte man evtl. nach Alter staffeln. Alle anderen Sozialleistungen gibt es fortan nicht mehr, wodurch man erhebliche Verwaltungskosten einsparen würde. Renten- und Arbeitslosenversicherung gibt es keine mehr und die Behörden auch nicht. Die Basisrente wird über das BGE abgedeckt; wer mehr haben will muss privat vorsorgen. Dasselbe gilt für die Arbeitslosenversicherung.

Ich würde das ganze über Einkommensabgaben finanzieren: Statt Renten- und Arbeitslosenversicherung gibt es eine BGE-Abgabe, allerdings wäre diese dann auch immer von Selbstständigen, Beamten usw. zu zahlen. Einen Arbeitgeberanteil gibt es hier nicht. Des Weiteren müsste die Abgabe auch auf Kapitaleinkommen, Schenkungen und Erbschaften gezahlt werden. Das BGE ist natürlich Abgabenfrei, alle anderen Einkommen nicht.

Alle hätten also erst einmal mehr Geld in der Tasche, das wie üblich ihnen auch gleich wieder aus dieser entwendet wird. Aber irgendwo muss die Knete ja herkommen.

Bei 800-900 € im Monat wäre der Anreiz zusätzlich noch arbeiten zu gehen immer noch groß genug denke ich. Ich würde darauf tippen, dass der Anreiz sogar höher ist als bisher für Hartz IV Bezieher. Für jemanden der bisher Hartz IV bezieht lohnte sich Arbeit vom rein finanziellen Standpunkt aus nur dann, wenn man dadurch ein deutlich höheres Einkommen erzielte. Davon abgesehen gibt es natürlich auch andere Gründe arbeiten zu gehen. Beim BGE lohnt sich jede Stunde Arbeit. Wir könnten dann auch auf einen Mindestlohn verzichten, den ich derzeit für unverzichtbar halte.

Ich denke das Leben mit BGE wäre unkomplizierter. Neider wird’s immer geben. Hauptgewinner wären nach ‚meinem‘ Modell wohl die Leute mit geringem Einkommen.

Ob das ganze unter dem Strich billiger wird kann ich nicht beantworten. Finanzexperten vor. Wenn Ihr dabei aber mein schönes Modell zerlegt rede ich nie wieder ein Wort mit Euch :stuck_out_tongue:.

Für die deutschen Staatsbürger egal wo die leben könnte das BGE grundsätzlich gelten. Allerdings müssen die dann auch egal wo sie leben die BGE-Abgabe auf ihr Einkommen zahlen oder auf das BGE verzichten. Wer im Ausland lebt und kein sonstiges Einkommen hat muss dies nachweisen um BGE zu beziehen (viel Spaß dabei :stuck_out_tongue:), außer man ist im Rentenalter.

Für Immigranten könnten die Regelungen ähnlich sein wie für Hartz IV (http://www.zeit.de/politik/2014-11/europaeischer-ger…).

Gruß
Grin

Werter C-Punkt,

ich merke wie das Thema deine Aggressionen hochschaukelt. Und bevor diese Diskussion escaliert, danke ich dir für deine Bemühungen.

Ich bin nicht bereit, diese Frage abgleiten zu lassen in einer
Diskussion die hauptsächlich das Ausleben von Frustrationen dient. Und ich verweigere dann auch die Rolle eines Sündenbockes.

Gruss: Gerrit

ich merke wie das Thema deine Aggressionen hochschaukelt.

Es gibt keine Aggressionen, die sich hochschaukeln. Es mag ja sein, daß Dir meine Wortwahl nicht gefällt, aber das ändert nichts daran, daß ich a) Deiner Meinung bin, daß eigenverantwortliches Handeln wichtig ist, b) nicht Deiner Meinung bin, daß das Grundeinkommen dazu einen vernünftigen Ansatz darstellt und es c) für vollkommen abwegig halte, das Grundeinkommen nach Haushalten zu verteilen, weil es genau das Gegenteil von dem ist, was es eigentlich bezwecken soll, nämlich jedem einen Teil vom Verteilungskuchen mitzugeben.

Letzten Endes ist das, was Du als gerechte Idee verkaufst, das ungerechteste, das mir hier in den letzten gut 15 Jahren hier im Forum begegnet ist und das will wirklich schon etwas heißen.

Bei 800-900 € im Monat wäre der Anreiz zusätzlich noch
arbeiten zu gehen immer noch groß genug denke ich.

Also mit anderen Worten: drei Personen erhalten 2.400-2-700 Euro netto. Das durchschnittliche Jahresnettohaushaltseinkommen liegt bei 2.700 Euro. Mit anderen Worten: ein großer Teil der Bevölkerung würde mit Deiner Variante des BGE (um die Abkürzung mal aufzugreifen) ein höheres Einkommen haben als mit seiner bisherigen Erwerbstätigkeit.

Und Du glaubst allen Ernstes, daß ein nennenswerter Teil dieser Bevölkerungsgruppe dann noch arbeiten gehen würde?

Im übrigen heißt das nichts anderes, daß für jeden Haushalt, der 2.700 Euro netto auf die Kralle bekommt, ein anderer Haushalt 2.700 Euro an Steuern und Abgaben (zzgl. Kosten für die Umverteilung, d.h. den dahinterstehenden Beamtenapparat) abdrücken muß. Und dabei habe ich noch nicht einmal berücksichtig, daß sich die Zahl der Kinder umgekehrt proportional zum Einkommen entwickelt.

Das ganze kann also gar nicht funktionieren.

Gruß
C.

Nun andererseits hast Du ja selbst betont, dass es absolut ungerecht ist beim BGE pro Haushalt abzurechnen und dem stimme ich zu. Die Höhe des BGE müsste, damit es sinnvoll ist, für eine Person ausreichen, um sich über Wasser zu halten. Wenn dies nicht der Fall ist, dann haben wir doch wieder den ganzen Sozialapparat mit dem immensen bürokratischen Aufwand an der Backe. Es lässt sich aber darüber diskutieren, ob dafür auch weniger als 800 € pro Monat ausreichen.

Bei dem mittleren Nettoeinkommen pro Haushalt ist auch zu beachten, dass wir über 70 % Singelhaushalte und 2 Personenhaushalte haben.

Die 800 € gelten wie erwähnt auch nur für Erwachsene (also ab 18 Jahre). Für Kinder wäre es deutlich weniger. Mit Hartz IV wäre heutzutage ein Betrag von rund 1500 € für 2 Personen mit Kleinkind möglich. Veranschlagen wir 200 € fürs Kind lägen wir bei meiner Rechnung bei 1800 €.

Gruß
Grin

Hallo Gerrit,

Der Staat gibt pro Jahr ca. 690 Miljarden Euro aus an
Sozialleistungen. Bei geschätzter 41 Milionen  Haushalte.

also 16.000€ pro Jahr und Haushalt. Wenn diese direkt und bedingungslos für jeden

Haushalt geben würde, wie würde die Lebensqualität  von
Mensch, Tier und Natur aussehen? Gäbe es unter den Menschen
mehr Solidarität, mehr Umweltbewusstsein, weniger Stress?

Eine Umstellung auf einen Schlag macht die Menschen ohne Einkommen ärmer und mit Einkommen reicher.
Da „gefühltes Einkommen“ praktisch keine nennenswerte absolute Komponenten hat, würde ich trotzdem keine nennenswerte Änderung erwarten. (Zumindest wenn der Verlust der bisherigen Erwerbslosen aufgefangen wird, ansonsten drohten massive Unruhen).

Und wie wäre es möglich so etwas zu finanzieren? 

Es würde sich ja durch die Definition zuzüglich Einsparungen selber tragen.

Die „Reichen“ kann man nicht heranziehen, die würden entweder
auswandern oder in kürzeste Zeit arm werden/sein.

Vermutlich hätten „Reiche“ nichts dagegen, 1.300€ pro Monat und Haushalt dafür zu zahlen (solange man sie sonst damit in Ruhe lässt).

Gruß
achim

Hallo Gerrit,

Der Staat gibt pro Jahr ca. 690 Miljarden Euro aus an
Sozialleistungen.

Woher hast du diese Zahl?
Soweit mir bekannt liegt der Haushalte des Bundes bei ca. 300 Milliarden im Jahr. Wenn man den Haushalt der Länder und der Kommunen dazu nimmt, könnte man auf diese Summe kommen.
Von den Ausgabe des Bundes sind ca. 100 Milliarden für Sozialausgaben. Wie es bei Ländern und Kommunen aussieht weiss ich nicht, aber 690 Milliarden kommen so nicht zusammen.

Es könnte sein, dass jemand die Sozialversicherungen dazu genommen hat, z.B. die Renten. Z.B. würde ein Rentnerpaar, welches bisher 2000,- € Rente (+ Krankenkasse) hätte, was nichts besonderes ist., dann nur noch 1400,- € Rente ohne Krankenkasse. Dies wäre aber dann eine Enteignung, die keine Chance vor dem Bundesverfassungsgericht hätte und politischer Selbstmord wäre.

Aber rechnen wir mal anders. Nehme mal 1.000 € pro Person und Monat. Dann hätte man 960 Milliarden € pro Jahr. Das ist eine Summe, die die Fähigkeiten des Staates weit überschreitet.
In ein einer globalisierten Welt kann sich nur ein Öl-Emirat ein Experiment, wie ein bedingungsloses Grundeinkommen leisten.

Gruß
Carlos