Wie finde ich Investoren und Vertriebspartner für eine zum Patent angemeldete Erfindung?

Hallo!

Wie finde ich Investoren und Vertriebspartner für meine Erfindung?

Es ist ein Bett mit Liegeeigenschaften, welche bisher nicht möglich waren, weil es andere physikalische Gesetze nutzt als Matratzen. Den Unterschied spürt man deutlich.

Ich hätte gerne Geld für eine Messmatte, welche die Druckverteilung am Laptop bildlich darstellt, um nachzuweisen, dass man darauf besser liegt, als auf den besten und teuersten Matratzen der großen Hersteller.

Gelänge das, und würden die Medien davon berichten, könnte ich mir vorstellen, dass es der neue Standard wird.

Die Patentanmeldung ist durch einen Patentanwalt erfolgt. Prototyp vorhanden.

Grüße

Andreas Hillerkus
Niederwall 23
32312 Lübbecke

05741-1592

Hi,

na dann: http://www.vox.de/cms/sendungen/die-hoehle-der-loewen.html und http://sonypictures-tv.de/diehoehlederloewen-kontakt/

„Im VOX-Format ‚Die Höhle der Löwen‘ bekommen Menschen mit Erfindungen oder
Geschäftsideen die Chance ihres Lebens. Sie präsentieren ihre Idee fünf
erfolgreichen Unternehmern, den sogenannten ‚Löwen‘. Bei den fünf Löwen
handelt es sich um den Begründer des Pauschaltourismus in der Türkei
Vural Öger, der erfolgreichsten Unternehmerin im europäischen
Verkaufsfernsehen Judith Williams, dem charismatischen Pionier für
Erlebnisgeschenke Jochen Schweizer, dem Visionär im Start-up-Bereich
Frank Thelen und der Vertreterin der ‚Next Generation‘ der Unternehmer
Lencke Steiner (geborene Wischhusen). Noch nie haben die Gründer und
Erfinder vor fünf so finanzkräftigen Geldgebern gestanden wie in der
‚Höhle der Löwen‘. Gelingt es den Kandidaten, einen oder mehrere ‚Löwen‘
von ihrer Geschäftsidee zu überzeugen, bekommen sie von ihnen das
nötige Startkapital oder Unterstützung bei der Expansion ihres
Unternehmens.“

Gruss
K

Hallo Andreas,

Wie finde ich Investoren und Vertriebspartner für meine Erfindung?

Du könntest zu einem Produzenten von Betten, Lattenrosten oder Matratzen gehen, da diese auch Branchenkenntnisse haben.

Ich hätte gerne Geld für eine Messmatte, welche die Druckverteilung am Laptop bildlich darstellt, um nachzuweisen, dass man darauf besser liegt, als auf den besten und teuersten Matratzen der großen Hersteller.

Es fehlen nur noch ein paar Messungen mit einer „Druckverteilungsmatte“ oder „Druckmessmatte“. Ist das so teuer?

Gelänge das, und würden die Medien davon berichten, könnte ich mir vorstellen, dass es der neue Standard wird.

Das nennt sich Werbung, Public Relation oder Aquise, das ist deutlich teurer als die Messmatte. Zudem ist perfekte Druckverteilung allein kein Argument. Zusammen mit der technischen Diskrepanz zwischen Prinzipbild und Produktbild-Beispiel auf Deiner Webseite könnte der Einstieg in eine fremde Branche ohne Insider (s.o.) schwierig sein, wer er nicht gar Selbstzweck ist.

Gruß
achim

Hallo!

Sehr interessant. Vielen Dank für die Information!

Grüße

Andreas

Hallo Achim!

Vielen Dank für deinen Beitrag.

Zu den Produzenten werde ich auf jeden Fall gehen, teilweise habe ich das auch schon. Einer sagte, sie können es nicht selbst produzieren, nur vertreiben, und fragte nach dem Preis. Den kann ich natürlich nicht sagen, so lange die Serienproduktion nicht läuft. Ein anderer sagte, sie können es produzieren, wollte aber wissen, wie viele Spritzgießwerkzeuge man benötigt, und wie viel Montagezeit.

Es sind nicht nur ein paar Messungen. Viel überzeugender ist, wenn ich die Messungen im Beisein der Kunden oder Zuschauer durchführen kann. Und ich möchte die Messmatte mitnehmen zu verschiedenen Anbietern von Betten, zu Herstellern, zu Messen usw.

Was meinst du mit „technischer Diskepanz“? Dass die Hebel im Prinzipbild linear statt über Kreuz angeordnet sind und modellhaft vergrößert? Ja, das ist eine Diskrepanz, und die kommt daher, dass es sich auf diese Weise optisch besser auf einem Foto darstellen lässt. Direkt am Produkt geht das per Foto schlecht. Ich bin zur Zeit dabei, ein Video zu fertigen, das ist wohl besser als ein Foto.

Argumente habe ich noch weitere:

Der Härtegrad lässt sich durch einfaches Drehen einer Schraube stufenlos verstellen, und das für jede Zone einzeln. Gut für Menschen mit Rückenproblemen.

Da die Erfindung ohne Matratze auskommt, dürfte sie die Ideallösung für Hausstauballergiker sein. Die Auflage passt in die Waschmaschine.

Auch für Schwimmbäder oder für Garten und Strand ist die Erfindung geeignet, als Sonnenliege, mit oder ohne Auflage.

Grüße

Andreas

Damit meine ich, dass Dein Produkt-Beispielbild etwas sehr flaches suggeriert, während der Dummy-Körper im Prinzipbild einen hohen vertikalen Ausgleich fordert.

Zudem gibt es bei perfekter Druckverteilung zumindest statisch kein Analogon zu „Härtegrad“, allenfalls dynamische Schwinungungsdämpfung.

Dein Matratzenersatz ist sicher gut oder sogar genial, doch gibt es selten perfekte, alles bisher dagewesene verdrängende Ideen.

Gruß
achim

Hallo Achim!

Ja, das mit dem Höhenunterschied stimmt, da muss ich dran arbeiten.

Was den Härtegrad betrifft: Du bist bis jetzt der erste, der diesen physikalischen Zusammenhang erkannt hat. Bei einem kompletten Bett gibt es im Unterschied zu dem Modell natürlich auch Plättchen, welche nicht durch den Körper abgedeckt werden. Damit diese nicht nach oben ausweichen, sind sie nach unten hin befestigt. Der Unterbau wird durch je eine zentrale Feder unter jeder Zone nach oben gedrückt. Durch diese Verspannung entsteht der Härtegrad.

Grüße

Andreas

Hallo!

Du beschreibst ein Show-Format. So etwas ist im besten Fall unschädlich, aber ungeeignet zur Verwertung von Erfindungen.

Nebenbei: Was genau qualifiziert die genannten Akteure? Glaubst Du, einer dieser Leute hat auch nur den Schatten einer Ahnung von Industrieprodukten gleich welcher Art und der Vermarktung von Produktideen? Letzteres ist mit der großen Glocke einer Fernsehshow i. d. R. inkompatibel.

Das Sendeformat hat Ähnlichkeit mit der Patentverwerterszene, wo schon die Behauptung, man hätte die geeigneten Kontakte, als Beleg taugt, dass kaum mehr als heiße Luft vorhanden sein kann.

Dies ganz unabhängig davon, dass die hier beschriebene Produktidee arg unausgegoren erscheint. In der brettebenen flachen Konstruktion fehlen Hebelwege und Federkräfte. Dafür kann man sorgen, sei es z. B. mit einzelnen Spitalfedern oder mit einer federnden Matte etwa aus Schaumstoff - und schon ist man bei einem Aufbau ähnlich einer herkömmlichen Matratze.

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Was spricht gegen ein Show-Format? Die Erfindung wird dadurch bekannt, und genau das wünsche ich mir. Wenn genügend Menschen sie kennen, findet man auch welche, die sie kaufen oder vertreiben wollen, so wie Investoren.

Unausgegoren ist nur das Foto. Hebelwege und Federkräfte sind selbstverständlich vorhanden, nur auf dem Foto nicht zu sehen.

Ich habe mich mit der Mechanik und Physik dieser Erfindung gründlich und lange beschäftigt und zahllose Prototypen in vielen Varianten gebaut und getestet, so wie mehrere Spritzgießwerkzeuge und Vorrichtungen für die Serienproduktion.

Grüße

Andreas

Hallo!

Dein Wunsch entspricht aber nicht unbedingt dem Wunsch eines Lizenzerwerbers. Gegen eine Fernsehshow sprechen schon die Streuverluste. Man erreicht lauter Leute, die von keinerlei Interesse sind und nur rein zufällig möglicherweise einen Interessenten für ein Schutzrecht bzw. dessen Verwertung.

Dein Produkt existiert noch nicht als für jedermann käufliche Ware. Von daher ist Werbung an breites Publikum zum jetzigen Zeitpunkt verfehlt. Wer professionell Werbung treibt, geht deshalb genau anders herum vor, wendet sich nämlich nur an seine Zielgruppe und nimmt geringen Streuverlust in Kauf. Wer ein Schutzrecht/eine Lizenz erwirbt, wünscht i. d. R. nicht, dass Kreti und Pleti nebst allen Wettbewerbern wissen, dass es die neue Idee überhaupt gibt, geschweige denn, woher er die Idee hat. Das ist kein Massengeschäft für Fernsehshows, sondern eine auf Vertraulichkeit beruhende Angelegenheit.

Auf anderer Ebene liegen Geschäfte, bei denen man selbst produziert und einen Vertrieb sucht. Auch das gehört aber in der Frühphase nicht an die große Glocke, abgesehen davon, dass Du von eigener Produktion weit entfernt bist und vermutlich auch nicht über die Mittel verfügst, in marktgängigem Umfang produzieren zu lassen.

Die Macher der Show haben eigene Ziele. Sie leben davon, Quote zu machen, damit Werbetreibende für Zahnpasta und Versicherungen ihren Lebensunterhalt bezahlen. Dafür müssen sie von der Materie, um die es geht, nichts verstehen. Tun sie auch nicht. Was als Löwen dargestellt wird (schon die Wortwahl ist Show, sonst nichts), offenbart die Ahnungslosigkeit.

Beim Verkaufen (egal was) geht es immer darum, die eigene Zielgruppe zu erreichen. Wer Präservative verkaufen will, kann nicht alle potentiellen Präservativinteressenten namentlich kontaktieren. In solchem Fall sind breit streuende Massenmedien das geeignete Werkzeug. Wer aber nur ein, zwei Dutzend potentieller Interessenten hat, braucht für die Kontaktierung kein Massenmedium, sondern kontaktiert direkt, namentlich und persönlich.

Die Unterschiede in der Vorgehensweise zeigen sich auch in der Reaktionsquote (wie auch immer geartete Rückmeldung der Kontaktierten). Bei Massenmedien rechnet man mit winzigen Bruchteilen von Promille, während man es bei der namentlichen Direktkontaktierung eines ausgesuchten engen Kreises mit einer Reaktionsquote im hohen zweistelligen Prozentbereich zu tun hat.

Zunächst muss aber klar sein, was man überhaupt will. Ein Investor - ja gut, aber für was bitte ganz genau? Oder doch lieber ein Vertrieb? Oder ein Käufer des Schutzrechts? Das musst Du wissen. Wenn Du es nicht weißt und irgendwo in der Beliebigkeit bleibst, sinken die Erfolgschancen auf genau Null.

Mag ja sein, aber auch in Deinem Text wird irgendwas Flaches suggeriert. Ist aber egal. Hauptsache Du begreifst den Punkt als Anregung für Nachbesserung der Darstellung, mit der man vielleicht dem ahnungslosen Haufen einer Fernsehshow unter die Augen treten kann, aber keinem Menschen, der sich jemals mit Betten und Matratzen beschäftigte. Das ist aber Deine Zielgruppe.

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Das klingt alles logisch und wirkt
kompetent. Vielen Dank , insbesondere für die
Verbesserungsvorschläge.

Zwei große Produzenten von
Matratzenunterfederungen haben Interesse. Sie HABEN die Vertriebswege
fürs In- und Ausland, haben die Produktionshallen und alles andere.

Dass ich, wie du schreibst, von
Produktion weit entfernt bin, denke ich jedoch nicht. Ich könnte
alles auslagern. Damit habe ich viele Jahre Erfahrung. Die meisten
Teile sind Kunststoffteile, die könnte jeder Spritzgießbetrieb
produzieren. Davon kenne ich einige. Ein Spritzgießwerkzeug für die
Plättchen ist bereits in Betrieb, eins für die übrigen Teile wird
zur Zeit gefräst. Der Rahmen und ein paar Kleinteile sind aus Stahl,
die könnte jeder Metallbaubetrieb produzieren. Auch davon kenne ich
welche. Für die Montage hätte ich eine Firma, welche über
entsprechende Werkstätten verfügt. Die haben schon mal für mich
gearbeitet. Eine dieser Firmen könnte Versand, Abrechnung usw.
übernehmen. Zwei Leute, welche die Akquise übernehmen möchten,
haben sich schon gemeldet. Wenn die großen Handelsketten die
Erfindung aufstellen würden, zum Probe liegen, könnte der Verkauf
anlaufen.

Wie würdest du dich an meiner Stelle
entscheiden?

Grüße

Andreas

Hallo!

Eine derart komplexe Entscheidung lässt sich nur mit Kenntnis aller Lebensumstände, der finanziellen Möglichkeiten und der Lebensplanung treffen.

Es dauert regelmäßig Jahre, bis aus Prototypen ein marktgängiges Produkt geworden ist, mit dem Geld verdient wird. Dabei ist die technische Lösung und ihre Produktion nur die halbe Miete, die andere Hälfte besteht aus Marktdurchdringung. Das ist ein Vollzeitjob, der wenig Raum für andere Aktivitäten lässt und während einer Anlaufzeit ungewisser Dauer Geld verschlingt.

Der Aufbau eigener Unternehmensstrukturen mit nur einem, dazu noch eher überschaubaren Produkt ist längerfristig vermutlich nicht tragfähig. Ist ein Anfang, aber auf die Dauer nicht genug. Auf die Laufzeit von Schutzrechten sollte man sich nicht verlassen. Schutzrechte können angegriffen oder durch bessere/andere Lösungen obsolet werden.

Entscheidend ist, Technik, alle Rechte einschließlich der Namens- und Markenrechte, Qualität und Marktzugang im Griff zu haben und finanziell unabhängig zu sein. Fehlt eine dieser Voraussetzungen, sollte man lieber einen Käufer für die Rechte suchen und sich aus dem weiteren Gang der Dinge ausklinken.

Gruß
Wolfgang